Dieses Gotteshaus wurde einst ein Raub der Flammen

Die Pfarrkirche St. Josef in Kennelbach hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1422 zurückreicht. Ursprünglich als Filialkirche von Bregenz betreut, wurde sie im Jahr 1785 zur Kuratie erhoben und schließlich im Jahr 1863 zur eigenständigen Pfarrkirche erklärt.
Kennelbach Wunderschön, etwas erhaben über Kennelbach, thront das Gotteshaus auf dem Kirchhügel im Osten der Gemeinde. Namhafte Künstler haben in und an der Pfarrkirche St. Josef Hand angelegt. Sie war ursprünglich eine Filialkirche, die von Bregenz mitbetreut wurde.

1785 wurde die Kirche zur Kuratie, also einer Quasipfarrei erhoben. Begonnen hat die Entstehung des Hauses aber bereits 1422. In diesem Jahr wurde ein Dominikanerkloster auf dem Hirschberg gegründet, welches 41 Jahre später nach Kennelbach verlegt wurde. In dieser Klosterkirche konnten nun auch regelmäßige Gottesdienste abgehalten werden. Die Kennelbacher hatten somit endlich ihr eigenes Gotteshaus.

Aber nur elf Jahre nach der Erhebung zur Kuratie brannten Kloster und Kirche ab. Gemeinsam schaffte es die Pfarre und die Bevölkerung mit bewundernswertem Einsatz, dass ihre Kirche nur zwei Jahre später hergestellt werden konnte. Trotzdem dauerte es noch bis 1863, bis die Kirche zur Pfarrkirche erhoben wurde.

Berühmte Künstler
1890 stand ein Neubau der Kirche an. Berühmte Kunstschaffende hatten sich dieser Aufgabe angenommen – allen voran der Feldkircher Baumeister und Steinmetz Fidel Kröner. Erst 1876 hatte er in Feldkirch eine eigene Steinmetzwerkstätte errichtet, aber bereits Erfahrungen gesammelt, denn 1872 und 1879 arbeitet Kröner als Steinmetz an der Domkirche Hl. Nikolaus in Feldkirch. Ein Jahr nach Baubeginn wurde die heutige Kirche 1891 geweiht.
Der dreigeschossige Kirchturm mit einem Giebelspitzhelm ist noch heute ein markantes Merkmal des Gotteshauses, in der Pfarrer Marius Dumea und Diakon Rikard Toplek predigen. Die Tiroler Glasmalereianstalt kreierte die Glasmalereien der Fenster. Die Glasbilder auf der rechten Seite stammen aus den Jahren 1907 und 1908 und zeigen den „Salvator“, eine Ölbergszene, „Christus erscheint den Frauen“ und Christus und Maria. Auf der linken Seite sind die „Taufe Christi“, „Maria mit Jesus“ und den „Traum Josefs“ dargestellt.

Die Orgel ist bis heute ein musikalisches Highlight der Kirche. Sie stammt aus dem Jahr 1897, erbaut vom Schwarzacher Anton Behmann. Er war Sohn des Wundarztes und erlernte zuerst den Beruf eines Tischlers. Ab 1868 ließ er sich von Alois Schönach in Rankweil als Orgelbauer ausbilden. Behmann arbeitete in Füssen, München und Passau, bevor er seine eigene Werkstatt 1873 gründete. Wichtig war Anton Behmann immer, dass seine Instrumente über eine solide handwerkliche Ausführung verfügen und eine künstlerisch perfekte Intonation gewährleisten. Speziellen Wert legte er auf das Vorhandensein der Klangfarbe der Terz.

Sanierung steht an
Im Laufe der Jahre hat die Pfarrkirche St. Josef einige Restaurierungen erfahren. In den Jahren 1954 und 1955 wurde das Innere der Kirche restauriert, gefolgt von einer Außensanierung im Jahr 1974. Trotzdem sind nun erneute Sanierungsarbeiten notwendig, da die Außenfassade stark bröckelt. „Der Pfarrkirchenrat ist bezüglich Sanierung bereits mit dem Bauamt der Diözese im Gespräch“, sagt Monika Gorbach vom Pfarr-Team Kennelbach. MEC



