Im Damülser Skimuseum kann geschaukelt werden

Museums-Gründer Christian Lingenhöle wartet mit immer mehr Kuriositäten auf.
Damüls „Eigentlich wäre heuer das zehnjährige Jubiläum fällig“, merkt Christian Lingenhöle bei einer Führung durch das einzigartige FIS-Skimuseum in Damüls an. Denn 2013 wurde die sehenswerte Sammlung, die wenig später von der FIS als FIS-Skimuseum geadelt wurde, in der Kulisse Pfarrhof eröffnet. Tausende Besucher waren seither von der Präsentation, die immer wieder durch Sonderausstellungen ergänzt wird, beeindruckt und begeistert.

Durch „Depot“ ergänzt
Das Konzept des einzigartigen Museums zielt zum einen darauf ab, die Geschichte des Skilaufs in Vorarlberg aufzuzeigen und zum anderen die Erfolge der Vorarlberger Rennläuferinnen und Rennläufer zu dokumentieren. Dazu kommen viele Exponate von internationalen Stars und viele Kuriositäten aus der Welt des Skilaufs.

Kein Wunder, dass die Ausstellungsräume längst aus allen Nähten platzen. Lingenhöle hat deshalb im Keller des ehemaligen Pfarrhofs ein großes Depot eingerichtet, in dem zusätzliche Exponate zu sehen sind – etwa auch die große Pokalsammlung von Gerhard Nenning, „für die oben einfach kein Platz mehr war“, wie Lingenhöle erklärt. Die Sammlung Gerhard Nenning konnte der Museumschef in Liechtenstein ergattern. „Dort hat ein Sammler schon vor vielen Jahren ein Museum eingerichtet. Nach seinem Tod hat die Witwe alles verkauft und wir konnten im letzten Augenblick noch die interessanten Exponate von Gerhard Nenning für unser Museum abzweigen.

Wer kennt diese Ski-Geschichte?
Ein anderes Ausstellungsstück bereitet Lingenhöle derzeit Kopfzerbrechen: „In einem alten Abbruchhaus in Lauterach hat der Käufer des Objekts beim Ausräumen ein paar Blizzard-Epoxi-Ski gefunden, auf dem ,Edith Zimmermann‘ eingraviert ist, sehr professionell“. Dieses Modell war Mitte der 1960er-Jahre aktuell, „ich habe auch den Epoxi-Ski von Ediths Schwester Heidi im Museum. Damit ist sie 1966 Vizeweltmeisterin im Riesentorlauf geworden.“ Beim Ski mit Ediths Namenszug „habe ich ein Problem: Edith kann sich nicht erinnern, dass sie diesen Ski jemals gefahren hat . . . Deshalb bin ich am Recherchieren, wie es zu dieser Gravur gekommen ist.“

Geklärt ist hingegen die Herkunft eines Monoskis, der seit einiger Zeit zu sehen ist. „Eberhard Müller, dessen Familie seit mehr als 60 Jahren in Damüls ein Ferienhaus besitzt, hat das seltene Stück mitgebracht“, erzählt Lingenhöle und Müller („Meine Eltern haben mich erstmals nach Damüls mitgenommen, da war ich gerade mal sechs Wochen alt.“) ergänzt, dass „mein Neffe Nici das Modell Ende der 1980er-Jahre konstruiert hat.

Erinnert ein wenig an Faßdauben
Für Herbst hat Lingenhöle eine Sonderausstellung Ortlieb & Ortlieb in Vorbereitung. Ein anderes „Exponat“ hat mit dem Skilauf kaum etwas zu tun – es sei denn, man wird von der „Hutschn“ an Faßdauben erinnert. Im Vorjahr hat der Tourismusverband Damüls-Faschina rund um Damüls solche „Hutschn“ aufgestellt. Diese Art von Schaukeln besteht aus massiven Eichenbohlen – und auf einer der „Hutschn“ können Kids jetzt auch in der Kulisse Pfarrhof schaukeln. STP
