Käse, Kühe und Alpen: Die Stars des Alberschwender Alptags

Heimat / 15.09.2023 • 11:00 Uhr
Seit August beansprucht das Alpvieh die Bregenzerwaldstraße. Früher zogen die Tiere traditionell um den Heiligkreuztag heim, doch nun verteilt der Bregenzerwald den Heimzug über Wochen. <span class="copyright">STP/7</span>
Seit August beansprucht das Alpvieh die Bregenzerwaldstraße. Früher zogen die Tiere traditionell um den Heiligkreuztag heim, doch nun verteilt der Bregenzerwald den Heimzug über Wochen. STP/7

Am Alberschwender Alptag feiern die Sennerfamilien ihre jeweiligen Erfolge und Erfahrungen auf verschiedenen Alpen.

Darum geht’s:

  • Alpvieh kehrt von den Alpen ins Tal zurück
  • Alberschwende feiert den traditionellen Alptag
  • Abschiedsfeier für das Kult-Café am Dorfplatz

Alberschwende Seit Ende August hat das Alpvieh Vorrang auf der Bregenzerwaldstraße L 200. Autofahrer müssen Geduld mitbringen, denn nach einem insgesamt guten Alpsommer machen sich Tausende Alptiere auf den Weg ins Heimgut oder ins Vorsäß.

Viele Stunden Schwerarbeit für die Treiber, die nicht nur die Herde zusammenhalten und "in Bewegung" halten, sondern auch dafür sorgen müssen, dass der Autoverkehr auf der Straße möglich bleibt.
Viele Stunden Schwerarbeit für die Treiber, die nicht nur die Herde zusammenhalten und "in Bewegung" halten, sondern auch dafür sorgen müssen, dass der Autoverkehr auf der Straße möglich bleibt.

Früher war es üblich, dass dieser Heimzug zum Heiligkreuztag (14. September) stattfand, aber heute wird dieser Zeitpunkt nicht mehr eingehalten. Der Bregenzerwald, eine traditionelle Hochburg der Dreistufenlandwirtschaft, organisiert das „Huozüho“ gestaffelt – das bedeutet, die heimziehenden Herden werden zwischen Ende August und Mitte September verteilt.

Wenn die Herden von den Alpen Ifer und Halden auf den Alberschwender Dorfplatz einbiegen, ist das auch der symbolische Abschluss des großen Heimziehens im Bregenzerwald.
Wenn die Herden von den Alpen Ifer und Halden auf den Alberschwender Dorfplatz einbiegen, ist das auch der symbolische Abschluss des großen Heimziehens im Bregenzerwald.

Der Tradition treu geblieben

Für die Landwirte und Älpler in Alberschwende ist diese Tradition nach wie vor „heilig“. Ihr Vieh kehrt traditionell um den Heiligkreuztag zurück. Mit diesem Tag endet auch der große Heimzug. In den folgenden Wochen werden zwar noch kleine Herden, die nach dem Sommer auf der Hochalpe einige Zeit im Vorsäß verbrachten, ins Heimgut ziehen, doch die daraus resultierenden Verkehrsbehinderungen bleiben gering.

Tobias Flatz, der mit seiner Partnerin Katharina Fechtig und der Älpler-Jungmannschaft Jakob und Rosa auf der Alpe Schreibere war.
Tobias Flatz, der mit seiner Partnerin Katharina Fechtig und der Älpler-Jungmannschaft Jakob und Rosa auf der Alpe Schreibere war.

Lange Wanderungen

Gestern wurden auf dem Alberschwender Dorfplatz die Herden der Alpen Ifer und Halden erwartet. Beide Alpen messen jeweils etwa 1000 Hektar, wobei auf Ifer rund 300 Hektar und auf Halden etwa 250 Hektar alpwirtschaftlich genutzt werden. Circa 400 beziehungsweise rund 360 Tiere werden auf diesen beiden Alpen gesömmert.

Die Familie Martin Flatz – Martin, Nici, Clemens und Mathias – die diesen Sommer auf der Alpe Leugher tätig waren.
Die Familie Martin Flatz – Martin, Nici, Clemens und Mathias – die diesen Sommer auf der Alpe Leugher tätig waren.

In Alberschwende traf aber nur ein Teil der Alptiere ein. Einige Bauern entschieden sich, ihr Alpvieh mit Viehtransportern abzuholen und ihm so den langen Fußmarsch zu ersparen. Das traditionell nach Alberschwende getriebene Vieh hat eine weite Strecke zurückgelegt. Die Treiber sind mit ihrer Herde von der Alpe Ifer etwa fünfeinhalb bis sechs Stunden unterwegs, während das Vieh von der Alpe Halden sogar bis zu acht Stunden benötigt, um den Dorfplatz in Alberschwende zu erreichen.

Mit den Bauern und dem Alppersonal der Alpen Halden und Ifer feiern auch drei Alpsenner aus Alberschwende: Klaus Gmeiner, der auf der Alpe Unterspitz sennt.
Mit den Bauern und dem Alppersonal der Alpen Halden und Ifer feiern auch drei Alpsenner aus Alberschwende: Klaus Gmeiner, der auf der Alpe Unterspitz sennt.

Ein besonderer Alptag

Am Dorfplatz erlebten die Älpler und die Treibermannschaft einen emotionalen Alptag. Nach mehr als einem Jahrzehnt verabschiedeten sich Caesar und Brigitte Greußing von ihrem Kult-Café am Dorfplatz. Die Abschiedsfeiern waren bereits im Gange, und der Alptag wurde zu einem der Höhepunkte, bevor zwei Tage später das finale „Austrinken“ stattfindet. STP

Besonders emotional wird der Alptag für Caesar Greußing, der zum letzten Mal im Älplerlook die Heimkehrer begrüßt und nach mehr als elf Jahren im Caesar's in Pension geht. Zwei Tage nach dem Alptag ist für ihn und Gattin Brigitte im Kult-Caf´´e am Dorfplatz Schluss.
Besonders emotional wird der Alptag für Caesar Greußing, der zum letzten Mal im Älplerlook die Heimkehrer begrüßt und nach mehr als elf Jahren im Caesar's in Pension geht. Zwei Tage nach dem Alptag ist für ihn und Gattin Brigitte im Kult-Caf´´e am Dorfplatz Schluss.
Wie seit Jahrhunderten feiern die Älpler und Landwirte das Ende des Alpsommers um den Heiligkreuztag. Das von der Alpe heimkehrende Vieh wird auf dem Dorfplatz den Bauern zurückgegeben, große Viehtransporter warten schon.
Wie seit Jahrhunderten feiern die Älpler und Landwirte das Ende des Alpsommers um den Heiligkreuztag. Das von der Alpe heimkehrende Vieh wird auf dem Dorfplatz den Bauern zurückgegeben, große Viehtransporter warten schon.