Andelsbuch begeistert Jugend für Lehre

Heimat / 09.11.2023 • 10:10 Uhr
Auch diesmal ein Hit von Let’s Werk: Die Produktion von Stehlampen, an der gleich sechs Handwerksbetriebe beteiligt waren. <span class="copyright">STP/10</span>
Auch diesmal ein Hit von Let’s Werk: Die Produktion von Stehlampen, an der gleich sechs Handwerksbetriebe beteiligt waren. STP/10

Im Bregenzerwald bündeln Betriebe ihre Kräfte in kreativen Initiativen wie “Let’s Werk”, um Jugendliche für Lehrberufe zu begeistern

Andelsbuch Der Mangel an Facharbeitern erstreckt sich über alle Branchen und Regionen des Landes. Jugendliche für eine Lehre zu begeistern, gestaltet sich zunehmend schwieriger – besonders in Bereichen, in denen Handwerk und Gewerbe kleinstrukturiert sind. „In dieser Hinsicht verspüren wir den Wettbewerb mit großen Industriebetrieben im Land, die über deutlich mehr Ressourcen verfügen, um Lehrlinge anzuziehen“, beklagt das Handwerk im Bregenzerwald geschlossen.

Kurt Mathis von Kfz Mathis hatte ein nostalgisches Gustostückchen mitgebracht: einen „gelben Engel“ des ÖAMTC. Baujahr 1965 und von ihm in mühsamer Kleinarbeit restauriert, als er noch beim Autofahrerclub tätig war.
Kurt Mathis von Kfz Mathis hatte ein nostalgisches Gustostückchen mitgebracht: einen „gelben Engel“ des ÖAMTC. Baujahr 1965 und von ihm in mühsamer Kleinarbeit restauriert, als er noch beim Autofahrerclub tätig war.

Unter dem Leitsatz “Gemeinsam sind wir stärker” haben sich im Bregenzerwald seit einigen Jahren Betriebe und Handwerkszünfte zusammengeschlossen. Diese Initiativen dienen dazu, Lehrlinge und damit den Facharbeiter-Nachwuchs von morgen zu sichern.

Hurra, sie brennt! – die Stehlampe war ein Gemeinschaftsprojekt von gleich sechs Handwerksbetrieben. Vom betonierten (!) Sockel über die „Polsterung“ dieses Sockels und die Rohrinstallation bis zur Glühbirne.
Hurra, sie brennt! – die Stehlampe war ein Gemeinschaftsprojekt von gleich sechs Handwerksbetrieben. Vom betonierten (!) Sockel über die „Polsterung“ dieses Sockels und die Rohrinstallation bis zur Glühbirne.

Hauptsache Lehre

Die Bedeutung einer soliden Ausbildung steht im Mittelpunkt – kompetente Institutionen wie BIFO, Lehre in Vorarlberg und die Werkraumschule unterstützen das Handwerk im Bregenzerwald. Auch die neue Initiative „lehr.reich Bregenzerwald“ ist Teil dieses Engagements.

„Technik“, so Manfred Scalet von Kfz Scalet, „ist längst nicht mehr nur ,Männdersache‘ sondern interessiert zunehmend auch Mädchen.“
„Technik“, so Manfred Scalet von Kfz Scalet, „ist längst nicht mehr nur ,Männdersache‘ sondern interessiert zunehmend auch Mädchen.“

Alle wurden zur dritten Veranstaltung von „Let‘s Werk“ eingeladen, um sich im Andelsbucher Werkraumhaus zu präsentieren. Das Organisationsteam von Let’s Werk betont, dass es darum geht, die Jugend – insbesondere Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Mittelschulklassen – für eine Handwerkslehre zu begeistern, ungeachtet der spezifischen Branche.

Die Wälder Handwerksbetriebe hatten unter dem Motto „Let’s werk“ eingeladen. Ein weiterer griffiger Slogan fordert dazu auf „Mach dein Können zum Erfolg“.
Die Wälder Handwerksbetriebe hatten unter dem Motto „Let’s werk“ eingeladen. Ein weiterer griffiger Slogan fordert dazu auf „Mach dein Können zum Erfolg“.

Zuwachs an Besuchern

Das zweitägige Event im Werkraumhaus, ergänzt durch ein Zusatzzelt, erwies sich als sehr Erfolg versprechend: „Zu unserer Freude kamen nicht nur zahlreiche Jugendliche aus unserer Hauptzielgruppe, sondern auch aus den jüngeren Jahrgängen“, freut sich Margit Hinterholzer, die Koordinatorin von Let’s Werk. Im Vergleich zu 2021 verzeichnete man einen Zuwachs von etwa 25 bis 30 Prozent mehr Jugendlichen, und auch das Angebot war durch die Teilnahme von fünf weiteren Betrieben abwechslungsreicher.

"Let’s Werk versteht sich nicht als Konkurrenz anderer Initiativen, die sich um Lehrlinge für das Wälder Handwerk und Gewerbe bemühen“, betont Margit Hinterholzer.
"Let’s Werk versteht sich nicht als Konkurrenz anderer Initiativen, die sich um Lehrlinge für das Wälder Handwerk und Gewerbe bemühen“, betont Margit Hinterholzer.

Wie schon bei den vorherigen Veranstaltungen konnten die Jugendlichen auch dieses Mal aktiv werden: Neben umfangreichen Informationen lud man sie ein, unter Anleitung verschiedene Werkstücke zu erstellen.

Werkzeugkistchen waren einmal mehr ein Hit. Bruno Sutterlüty verpasst seinem Werkstück buchstäblich den letzten Schliff. Alois und Luzia Berchtold hatten alle Hände voll zu tun, mussten doch mehr als 250 jugendliche Handwerker bei der Herstellung ihrer Werkzeugkiste betreut werden.
Werkzeugkistchen waren einmal mehr ein Hit. Bruno Sutterlüty verpasst seinem Werkstück buchstäblich den letzten Schliff. Alois und Luzia Berchtold hatten alle Hände voll zu tun, mussten doch mehr als 250 jugendliche Handwerker bei der Herstellung ihrer Werkzeugkiste betreut werden.

Die Palette der herstellbaren Objekte wurde nicht nur erweitert, sondern fand auch regen Zuspruch. Von Werkzeugkästen über Hocker bis zu Vogelhäuschen konnten verschiedene Gegenstände gefertigt und mitgenommen werden. Besonders beliebt war die Stehlampe „Let’s Shine“, ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Handwerksbetriebe.

Künz BackWerk hatte neben 800 Party-Brötchen und 800 Schaumrollen zur Verpflegung der Gäste auch speziell kreierte Mini-Hot-Dogs mitgebracht. Das Angebot ging weg wie warme Semmeln.
Künz BackWerk hatte neben 800 Party-Brötchen und 800 Schaumrollen zur Verpflegung der Gäste auch speziell kreierte Mini-Hot-Dogs mitgebracht. Das Angebot ging weg wie warme Semmeln.

Der Erfolg zeigte sich darin, dass das bereitgestellte Material restlos aufgebraucht wurde und die jungen Handwerker stolz unzählige Werkstücke mit nach Hause nehmen konnten. Die kulinarischen „Proben“ von Künz BackWerk – 800 Party-Brötchen, 800 Schaumrollen und 300 Mini-Hotdogs – wurden ebenso bis zum letzten Bissen genossen. STP

Besonders fleißig „schnupperte“ Robin Baurenhas, der mit Vogelhäuschen und Stehlampe nach Hause ging.
Besonders fleißig „schnupperte“ Robin Baurenhas, der mit Vogelhäuschen und Stehlampe nach Hause ging.
Zum Event war auch die Werkraumschule und Anja Zwischenbrugger von der Initiative „Lehr.reich“ eingeladen.
Zum Event war auch die Werkraumschule und Anja Zwischenbrugger von der Initiative „Lehr.reich“ eingeladen.