Mehr als tausend Rankweiler sagen Nein zum neuen Eurospar-Markt

Die überparteiliche Baukultur hat eine Petition und Unterschriftenaktion zwecks Reduzierung des geplanten Nahversorger ins Leben gerufen.
RANKWEIL Immer mehr Gegner gibt es für den vorgesehenen Neubau am Standort der jetzigen Raiffeisenbank Rankweil. Die privaten Investoren R&R-Immobilien GmbH und die Raiffeisenbank Montfort wollen in naher Zukunft ein dreigeschossiges Wohnhaus und ein Geschäftshaus mit integriertem Nahversorger (Eurospar) im Erdgeschoss sowie ein weiteres Gebäude als neuen Firmensitz der Raiba errichten.

MARKTGEMEINDE RANKWEIL
Die überparteiliche Gesellschaft für Baukultur (GfBK) in Rankweil ist mit dem ihrer Ansicht nach überdimensionierten Bauprojekt im Rankweiler Zentrum nicht einverstanden. Die GfBR hat daher aus einer Eigeninitiative eine Petition und Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Innerhalb von nur drei Tagen haben über tausend Rankweiler Bürger die Petition unterzeichnet und stündlich kommen noch mehr Unterstützer dazu. Bis zum 30. Dezember dieses Jahres sind im Friseur Sturn und Sinnstein Haushaltswaren oder unter www.gfbr.at und info@gfbr.at noch schriftliche Unterzeichnungen der Petition möglich.

MARKTGEMEINDE RANKWEIL
In erster Linie geht es um die deutliche Verkleinerung des Eurosparmarkts Rankweil mit einer vorgesehenen Fläche von 1200 Quadratmetern. Für die Kritiker reicht an diesem Standort ein Nahversorger von bis zu höchstens 700 Quadratmetern. „Mit der geplanten Größenordnung und Positionierung wird eine attraktive und verkehrsberuhigte Begegnungszone im Zentrum zukünftig verhindert. Das steht im Widerspruch zum gemeinsam beschlossenen Leitbild der Ortskernentwicklung vor zwei Jahren“, so der Rankweiler Josef Kittinger, eines der Mitglieder der GfBK.

Die Positionierung des Gebäudes unmittelbar an den Grundstücksrändern ohne Berücksichtigung notwendiger Abstandsflächen und der straßentypischen Baufluchtlinie stört laut GfBR das gewachsene Straßenbild nachhaltig. Die vorgesehene Flaniermeile in der Bahnhofstraße wird an dieser neuralgischen Stelle empfindlich verengt und gestört, die geplante Fassade soll direkt am Gehsteig beginnen. Kritik kommt auch, weil im Projekt viel zu wenig Grünflächen und Bäume vorgesehen sind.

Laut GfBK wird es einen enormen Verkehrszuwachs im Zentrum von rund 2000 Autos pro Tag geben. Der große Eurospar gefährde außerdem die bestehenden Nahversorger in den Rankweiler Ortsteilen und Nachbargemeinden. Befragt nach seiner Motivation für sein Engagement erklärt Kittinger. „Ich war als Rankweiler Bürger seit der ersten Stunde an der Ortskernentwicklung gerne beteiligt und stets bei den Workshops mit dabei. Ich bin überrascht und enttäuscht, dass jetzt ein derart überdimensioniertes Großprojekt geplant ist, das dem attraktiven Leitbild der Ortskernentwicklung widerspricht. Ich möchte mich für ein lebenswertes Rankweil einsetzen.“ VN-TK