Prekäre finanzielle Lage in der Gemeinde Zwischenwasser

Erstmals können in den drei Orten Muntlix, Batschuns und Dafins keine erforderlichen Baumaßnahmen umgesetzt werden.
ZWISCHENWASSER “Kein einziges neues Projekt oder eine dringend nötige Investition wurde erstmals im Budget aufgrund dieser Mindereinnahmen vorgesehen. Nur der normale Haushalt fand eine Berücksichtigung. Der Gemeindepolitik sind in den nächsten zehn Jahren die Hände gebunden und werden vielfach nur Abgänge produzieren. Es sind einfach viele Fixkosten, die Schulden mit sich bringen. Es war ein vollstes Verständnis aller politisch Verantwortlichen gegeben. Die Gesamtlage für die Gegenwart und Zukunft ist prekär”, erklärt Jürgen Bachmann, Bürgermeister der Gemeine Zwischenwasser, im Gespräch mit den Vorarlberger Nachrichten.

Die Hoffnung für Zwischenwasser ist ein Zukunftsfonds, ein finanzieller Zuschuss für die Gemeinde, die erste Teilzahlung soll im März durch das Land Vorarlberg erfolgen. Das Budget für das Jahr 2024 sieht fast zwei Millionen Euro mehr an Ausgaben vor, der Schuldenstand steigt damit auf 6,7 Millionen Euro.

Vor allem die Ausgaben in der Kinder- und Schülerbetreuung sind um das Zehnfache gestiegen. Der Frödischsaal in Muntlix ist ein Vierteljahrhundert alt und ist längst in die Jahre gekommen. Der Neubau der Trinkwasserleitungen im Frödischsaal ist im Budget nicht vorgesehen, aber es laufen schon die Vorbereitungen für einen Baustart. “Wir müssen die gesetzlichen Vorschriften wie Hygiene einhalten und diese Investition im Laufe des nächsten Jahres in Angriff nehmen”, betont Bürgermeister Bachmann.

Die Kosten des Neubaus der Trinkwasserleitungen im Frödischsaal beträgt 350.000 Euro – ist allerdings förderfähig. Weitere Projekte wie die Straßenleitungen in der “Wanne” belaufen sich auf geschätzte 300.000 Euro, die Lagerhalle für den Bauhof auf etwa 255.000 Euro und der Austausch des Lehmboden im Kindergarten Muntlix auf etwa 250.000 Euro und müssen zuerst ausgearbeitet werden sowie in der Gemeindevertretung zusätzlich beschlossen werden. Die Schließung des Familien-Traditionsunternehmen Rueff Textildruckerei mit Ende des Jahres tut der Gemeinde Zwischenwasser verdammt weh. Rueff war fast sechs Jahrzehnte lang in Muntlix der größte Wasserverbraucher und etwa 20 Menschen aus dieser Region haben künftig keinen Arbeitsplatz mehr. VN-TK