Nachdenkliche Töne zum Jahresbeginn in Feldkirch

Heimat / 07.01.2024 • 15:30 Uhr
Nachdenkliche Töne zum Jahresbeginn in Feldkirch
Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt eröffnete den Neujahrsempfang mit einer Rede und freute sich auf den Vortrag von Prof. Julian Nida-Rümelin. Alle Bilder: VN/SAH

Philosophische Reflexionen über Fortschritt und Menschlichkeit beim Neujahrsempfang im Montforthaus.

Beim Neujahrsempfang der Stadt Feldkirch standen dieses Jahr tiefgreifende Reflexionen im Vordergrund. Bürgermeister Wolfgang Matt nutzte die Gelegenheit, um nicht nur auf das vergangene Jahr zurückzublicken, sondern auch wichtige zukünftige Fragestellungen in den Fokus zu rücken.

Auch Bürgermeister Wolfgang Matt nutzte die Gelegenheit, um den Besucherinnen und Besuchern einen kleinen Denkanstoß zu geben.
Auch Bürgermeister Wolfgang Matt nutzte die Gelegenheit, um den Besucherinnen und Besuchern einen kleinen Denkanstoß zu geben.

Im vollbesetzten Saal vom Montforthaus betonte der Bürgermeister in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit des Innehaltens und der Auseinandersetzung mit zentralen Fragen unserer Gesellschaft. Er hob hervor, dass die Veranstaltungsreihe “Erbe & Vision” sich 2024 intensiv mit dem modernen Zeitverständnis und dessen Einfluss auf unser Leben auseinandersetzen wird.

Prof. Dr. Nida-Rümelin bei seinem Vortrag zum Thema "Was heißt Fortschritt? Eine humanistische Perspektive".
Prof. Dr. Nida-Rümelin bei seinem Vortrag zum Thema "Was heißt Fortschritt? Eine humanistische Perspektive".

Der Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Prof. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D., zum Thema “Was heißt Fortschritt? Eine humanistische Perspektive”. Nida-Rümelin, ein renommierter Philosoph und politischer Theoretiker, stellte die herkömmliche Auffassung von Fortschritt infrage. Er argumentierte, dass viele als disruptive technologische Innovationen gefeierte Entwicklungen in Wahrheit ein Zeichen für eine Gesellschaft sind, die trotz rascher Bewegung stagniert.

Bürgermeister Wolfgang Matt mit Bischof Benno Elbs, Landeshauptmann Markus Wallner, Festredner Julian Nida-Rümelin sowie Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Landtagspräsident Harald Sonderegger.
Bürgermeister Wolfgang Matt mit Bischof Benno Elbs, Landeshauptmann Markus Wallner, Festredner Julian Nida-Rümelin sowie Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Landtagspräsident Harald Sonderegger.

In seiner Rede betonte Nida-Rümelin die Bedeutung eines humanistischen Fortschrittsverständnisses, das sich auf die Schaffung und Verbesserung menschlicher Lebensbedingungen konzentriert. Er forderte die Zuhörer auf, über die Rolle von individueller Verantwortung und freiem Willen in einer von Technologie dominierten Welt nachzudenken. Dabei kritisierte er die Annahme, dass menschliches Handeln ausschließlich durch genetische und epigenetische Faktoren bestimmt sei.

Der große Saal im Montforthaus war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Der große Saal im Montforthaus war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Nida-Rümelin nutzte seine Rede auch, um die Bedeutung der Menschenrechte und der Demokratie hervorzuheben. Er verwies auf die Universal Declaration of Human Rights und betonte, dass der Kern von Demokratie und Menschenrechten in humanistischen Werten liegt.

Das Posaunenquartetts der Stella Vorarlberg Privathochschule: Luca Hallmann, Yanick Keckeis, Alexander Wegner und Lukas Sele.
Das Posaunenquartetts der Stella Vorarlberg Privathochschule: Luca Hallmann, Yanick Keckeis, Alexander Wegner und Lukas Sele.

Das Rahmenprogramm des Neujahrsempfangs in Feldkirch bot musikalische Darbietungen des Posaunenquartetts der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik und der Feldkircher Saitenhüpfer.

Während die Besucher Most und Brot serviert bekamen, sorgten die Saiterhüpfer für musikalische Unterhaltung.
Während die Besucher Most und Brot serviert bekamen, sorgten die Saiterhüpfer für musikalische Unterhaltung.