Lauterach erneuert sich: Ein Ort gestaltet seine Zukunft

Durch die Umgestaltung der ehemaligen Fensterproduktion wird Lauterachs Ortskern weiter ausgebaut.
Lauterach Wie kaum eine andere Gemeinde des Landes, hat Lauterach sein Zentrum in den vergangenen knapp 20 Jahren komplett umgekrempelt. Jetzt wird mit der Nachnutzung der ehemaligen Fensterproduktion von I+R Schertler ein weiterer Schritt zur Erweiterung eines Schmuckstücks im Herzen der Gemeinde umgesetzt: Das frühere Firmengebäude wird adaptiert und ab dem kommenden Frühjahr „neues Werken in alten Mauern“ – so der markante Slogan des Projekts – möglich machen.

Realisierte Vision
Erst vor wenigen Wochen – die VN-Heimat berichtete – feierte Bürgermeister Elmar Rhomberg sein 20-Jahr-Jubiläum als Gemeindechef. Dabei wurde in einem Rückblick auch aufgelistet, wie sich Lauterach in diesen 20 Jahren verändert hat. Ein Hotspot dieser Veränderungen war das Zentrum, wo eine komplette Umgestaltung stattfand.

„Als ich mit der Vision eines neuen Sozialzentrums samt zusätzlicher Infrastruktur in die Gemeindevertretung ging“, erinnert sich Rhomberg, „war dort harte Überzeugungsarbeit notwendig. Die Vorstellung, dass unser 1966 eröffnetes Altersheim – zeitweise mit einem Entbindungsheim integriert – und das 1971 bezogene Rathaus abgerissen werden sollten, um Teil eines neuen Gemeindezentrums zu werden, stieß bei Teilen der Gemeindevertretung auf Ablehnung“.

Expansion und Kooperation
Einen wichtigen Mitstreiter für die Vision fand Elmar Rhomberg in Günter Schertler. Dieser plante für die I+R-Firmenzentrale, samt Lagerplatz und Werkhallen, einen neuen Standort nahe der Autobahn und bot sein altes Firmengelände der Gemeinde an.

In einer ersten Bauetappe entstanden das Sozialzentrum mit angegliederter Kinderbetreuung (Sunnadörfle) sowie das Rathaus. Kürzlich wurde die Erweiterung des Sozialzentrums eröffnet und daran anschließend die Adaptierung der ehemaligen Fensterbau-Werkhalle in Angriff genommen. Die angegliederte alte Säge wurde abgerissen, um Platz für den Zubau des Sozialzentrums zu schaffen.

Nach den Plänen von Wirtschaftsgemeinderätin Christina Hörburger sollen hier Mitte 2024 Mieter einziehen. Bauleiter Jürgen Roppele zeigte sich bei einem Lokalaugenschein zuversichtlich, dass dieser Termin eingehalten wird.

Die seit einigen Jahren hier untergebrachte Lebenshilfe wird ihre Räumlichkeiten behalten, erläutert Rhomberg, der von einer echten Win-Win-Situation spricht: „Für die Gemeinde ist es eine sinnvolle Nachnutzung, für die künftigen Mieter ideale Standorte.“ Das Projekt wird durch das restaurierte Vereinshaus, Teil des neuen Zentrums, abgerundet.

Weitere Entwicklungspotenziale
Das ehemalige Schertler-Areal hat noch Entwicklungspotenzial. „Das frühere Verwaltungsgebäude, aktuell teilweise Filmstudio für “Die Toten vom Bodensee”, wird in einem weiteren Schritt adaptiert. Zudem stehen noch beträchtliche unverbaute Flächen zur Verfügung, für die aktuell weder Pläne noch ein Zeitplan existieren“, so der Gemeindechef. STP
