Skigebiet Bazora: “Wir hoffen auf Schnee”

Heimat / 19.01.2024 • 14:15 Uhr
Skigebiet Bazora: "Wir hoffen auf Schnee"
Die neuen Betriebsleiter Jakob Merz, Christian Gstach und Marc Gabriel hoffen mit Geschäftsführer Hubert Gstach auf schneereichere Tage. Betreibergemeinschaft/VN-SAH

Das Kleinskigebiet “Bazora” über Frastanz kämpft mit den Herausforderungen des Klimawandels.

FRASTANZ Das Kleinskigebiet Bazora in Frastanz steht aktuell vor einer Herausforderung, die in den Alpen immer häufiger zur Realität wird: der Mangel an natürlichem Schnee. Trotz der schwierigen Bedingungen entschieden die Betreiber letzte Woche, die Pisten am Samstag und Sonntag zu öffnen. “Dieser Entschluss folgt kurzfristig nach einer sorgfältigen Abwägung, da nur wenig Schnee die Piste bedeckte”, gibt Geschäftsführer Hubert Gstach einen Einblick.

Die Pistenraupe ist bereits im Einsatz am Bazorahang.
Die Pistenraupe ist bereits im Einsatz am Bazorahang.

Und auch an diesem Wochenende dürfen sich die Bazora-Fans freuen: Dank des Schneefalls am heutigen Freitag können die Betreiber den Skibetrieb für morgen, Samstag, sowie für Sonntag erneut aufnehmen. Im vergangenen Jahr musste sich das engagierte Team der Betreibergemeinschaft Skilift Bazora damit abfinden, dass aufgrund des Schneemangels kein einziger Betriebstag möglich war.

Ein Blick von der Parzelle Amerlügen auf den Bazorahang. Aktuell stecken die Betreiber in den Vorbereitungen fürs Wochenende. <span class="copyright">Privat</span>
Ein Blick von der Parzelle Amerlügen auf den Bazorahang. Aktuell stecken die Betreiber in den Vorbereitungen fürs Wochenende. Privat

Atemberaubende Aussichten

An schneereichen Wintertagen sorgt die Bazora mit ihrem Blick bis zum Bodensee und zum Dreischwesternmassiv immer noch für Begeisterung. Skifahrer, die nur als Tagesgäste auf die Piste kommen, staunen oft über das einzigartige Panorama am steilen Frastanzer Haushang. Die Betreibergemeinschaft, bestehend aus den drei Skivereinen Figl Fan Frastanz, Skiclub Frastanz und WSV Fellengatter, hofft darauf, dass sich schneereichere Winter in Zukunft wieder einstellen und ein Skibetrieb am beliebten Hausberg wieder möglich ist.

Im Jahr 2003 war auch im März noch genug Schnee für den Skibetrieb vorhanden. <span class="copyright">MG Frastanz</span>
Im Jahr 2003 war auch im März noch genug Schnee für den Skibetrieb vorhanden. MG Frastanz

Deshalb wird auf eine Kombination aus natürlichen Ressourcen und technischen Hilfsmitteln gesetzt. Fünf Schneelanzen, betrieben mit Wasser aus umliegenden Bächen der Bazora, unterstützen die Schneeproduktion im unteren Teil der Piste. So wird es auch bleiben. “Eine Komplettbeschneiung würde erfordern, dafür Wasser auf die Bazora zu pumpen und ist praktisch unmöglich”, erklärt Gstach. Es muss also sorgfältig gewirtschaftet werden, denn es stehen nur etwa 50.000 Liter Wasser zum Betreiben der Schneelanzen zur Verfügung. Auch die Temperaturen müssen eine künstliche Beschneiung zulassen. So bleibt die Hoffnung auf Naturschnee und Minusgrade.

Bei geeigneter Schneelage steht ungetrübtem Skivergnügen auf der Bazora nichts im Weg. <span class="copyright">VN-HE</span>
Bei geeigneter Schneelage steht ungetrübtem Skivergnügen auf der Bazora nichts im Weg. VN-HE

“Die Klimaerwärmung können wir nicht bestreiten. Waren schlechte Winter einst die Ausnahme, so sind es heute die guten Winter, die überraschen”, informiert Gstach über die prekäre Situation. Diese Entwicklung stellt die Betreibergesellschaft vor neue Herausforderungen, da die Schneelage immer unberechenbarer wird.

Am Wochenende darf man sich auf zwei Tage mit Skispaß auf der Bazora freuen. <span class="copyright">VN-SAH</span>
Am Wochenende darf man sich auf zwei Tage mit Skispaß auf der Bazora freuen. VN-SAH

Große ehrenamtliche Unterstützung

Dass der Skibetrieb auf der Bazora funktioniert, ist der großen, ehrenamtlichen Betreibergemeinschaft zu verdanken, die die Erhaltung und den Weiterbetrieb des Skilifts zum Ziel hat. Mitte der 90er-Jahre schlossen sich die drei Wintersportvereine – Skiklub Frastanz, Figl Fan Frastanz und WSV Fellengatter – zusammen, um den Weiterbetrieb zu erhalten. Die Vereine tragen auch regelmäßig Wettbewerbe und oft ein “Skirennen für alle” auf der Bazora aus, wenn es die Schneelage erlaubt.

Jakob Merz, Christian Gstach und Marc Gabriel sind die nächste Generation der Betriebsleiter auf der Bazora. <span class="copyright">Betreibergemeinschaft</span>
Jakob Merz, Christian Gstach und Marc Gabriel sind die nächste Generation der Betriebsleiter auf der Bazora. Betreibergemeinschaft
Die neue Betriebsleitung mit Geschäftsführer Hubert Gabriel. <span class="copyright">Betreibergemeinschaft</span>
Die neue Betriebsleitung mit Geschäftsführer Hubert Gabriel. Betreibergemeinschaft

Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die Führungsebene des Skigebiets optimistisch und zukunftsorientiert. Die Betreibergemeinschaft ist nicht nur für den Betrieb bis Februar vorbereitet, auch die Betriebsleitung wurde kürzlich an eine jüngere Generation übergeben. Mit Christian Gstach als Betriebsleiter und Marc Gabriel sowie Jakob Merz als Stellvertreter steht nun eine neue Generation bereit. Hubert Gstach behält seine Rolle als Geschäftsführer bei.

Das ehemalige Führungsteam der Betreibergemeinschaft Schilift Bazora: Werner Gstach, Ludwig Müller, Hans Wagner, Hubert Gstach, Anton Gabriel und Walter Gabriel. <span class="copyright">VN-HE</span>
Das ehemalige Führungsteam der Betreibergemeinschaft Schilift Bazora: Werner Gstach, Ludwig Müller, Hans Wagner, Hubert Gstach, Anton Gabriel und Walter Gabriel. VN-HE

Die finanzielle Unterstützung durch die Marktgemeinde Frastanz und zusätzliche Hilfe vom Land Vorarlberg sowie der Wirtschaftskammer bei Sonderanschaffungen sind entscheidend für den Fortbestand des Kleinskigebiets. Als Anerkennung für die unermüdliche Arbeit lud Bürgermeister Walter Gohm im Dezember letzten Jahres die ehemaligen Funktionäre Werner Gstach und Anton Gabriel, die nach 29 Jahren ihr Amt an die nächste Generation übergaben, zu einem Essen ein.

Werner Gstach und Anton Gabriel bei der Dankesfeier der Gemeinde. <span class="copyright">Betreibergemeinschaft</span>
Werner Gstach und Anton Gabriel bei der Dankesfeier der Gemeinde. Betreibergemeinschaft
Die Frauen bekamen einen Blumenstrauß als Dank von Bürgermeister Walter Gohm überreicht. <span class="copyright">Betreibergemeinschaft</span>
Die Frauen bekamen einen Blumenstrauß als Dank von Bürgermeister Walter Gohm überreicht. Betreibergemeinschaft
Das Führungsgremium der Betreibergemeinschaft Schilift Bazora. <span class="copyright">Betreibergemeinschaft</span>
Das Führungsgremium der Betreibergemeinschaft Schilift Bazora. Betreibergemeinschaft
Die "alten" und "neuen" Betriebsleiter. <span class="copyright">Betreibergemeinschaft</span>
Die "alten" und "neuen" Betriebsleiter. Betreibergemeinschaft