Kleine Adler wagten sich auf die Schanze

Heimat / 24.01.2024 • 12:25 Uhr
Die kleinen Adler mit ihrem Vorbild Andi Goldberger. <span class="copyright">ALLE BILDER:BI</span>
Die kleinen Adler mit ihrem Vorbild Andi Goldberger. ALLE BILDER:BI

Der Goldi Talente Cup im Schanzenzenturm Nordic Montafon sorgte für Begeisterung und Spaß.<br> 

Tschagguns „Mein Enkel Luis wohnt nur ein paar Häuser vom Schanzenzentrum Nordic Montafon entfernt und ist mit seinen sechs Jahren bereits ein sehr guter Skifahrer. Letzte Woche war er noch krank, hat aber inständig gehofft, am heutigen Goldi Talente Cup teilnehmen zu können. Wir sind alle glücklich, dass er noch rechtzeitig gesund geworden ist“, berichtete Bruno Vonderleu am vergangenen Samstag über die Vorgeschichte seines Enkels zu dem ganz besonderen Sportevent, zu dem über fünfzig junge Teilnehmer kamen. Die Aufregung vor dem Start war groß, da es doch für viele Kinder die erste Gelegenheit war, selber einmal einen Skisprung von der Schanze zu wagen. Viele kannten die Sportart bislang nur aus der Sportberichterstattung im Fernsehen. Befragt, wer denn ihr großes Vorbild in Sachen Skispringen ist, antworteten alle: „Andi Goldberger natürlich!“

Sabrina und Luis Salzgeber mit Opa Bruno Vonderleu.
Sabrina und Luis Salzgeber mit Opa Bruno Vonderleu.

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Freude am Springgefühl

Der Goldi Talente Cup wurde vor 16 Jahren von dem ehemaligen Skispringer-Weltmeister Andi Goldberger ins Leben gerufen. Kinder und Jugendliche die Freude an der Bewegung und dem Sport zu vermitteln, ist ihm ein wichtiges Anliegen. „Es gibt keine faulen Kinder, wie ich oft zu hören bekomme, sondern es gibt nur Kinder, die zu wenig Anreize erhalten. Das Interesse der Kinder am Sport ist groß, das sieht man heute bei diesem Event sehr deutlich“, sagte der Sportprofi.

Johanna Reisenhofer mit Erik und Josefine.
Johanna Reisenhofer mit Erik und Josefine.

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Beim Goldi Talente Cup können Jungen und Mädchen im Alter von fünf bis zehn Jahren in den Bereich Skispringen hineinschnuppern. Für Andi Goldberger steht dabei die Freude und der Spaß bei den Kindern im Vordergrund. Es gehe nicht um die Weite, die bei einem Sprung erzielt werde, sondern vor allem um das Springgefühl, das auf diese Weise vermittelt wird: „Springen ist einfach cool. Jede und jeder soll das einfach probieren können, den es interessiert. Man fühlt sich beim Springen einfach herrlich und ich möchte, dass ihr nachher alle ganz zufrieden nach Hause geht.“

Andi Goldberger weiß, wie man Kinder und Jugendliche motiviert.
Andi Goldberger weiß, wie man Kinder und Jugendliche motiviert.

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Enthusiasmus pur

Schon beim Aufwärmen, das vor dem Skispringen stattfand, vermochte Andi Goldberger sehr gekonnt den jungen Skispringern seine Leidenschaft für diese Sportart zu vermitteln. Mit seinen lockeren Sprüchen wirkte er völlig authentisch, alle Teilnehmer fühlten sich sofort von ihm angesprochen. „Das Gleichgewicht und die Anfahrtsposition ist beim Skispringen ganz wichtig. Wir gehen leicht in die Hocke, nehmen die Arme nach hinten und heben die Nasenspitze nach oben. Und beim Sprung selber ist es ganz wichtig, die Beine durchgehend gestreckt zu halten“, wiederholte er immer wieder.

Aufstieg zum Start, der zu Fuß erledigt wurde.
Aufstieg zum Start, der zu Fuß erledigt wurde.

Zum Start bei der 22 Meter-Schanze ging es dann zu Fuß. Bei nahezu jedem Schritt erfolgten aufmunternde Bemerkungen von Seiten des humorvollen Spitzensportlers. Auf dem sogenannten Zitterbalken motivierte er jedes Kind auf ganz persönliche Art und er erläuterte: „Der Zitterbalken hat nichts damit zu tun, dass die Skispringer vor Aufregung beim Start zittern, sondern er schwankt nur ein bisschen.“

Andi Goldberger und Christoph Kraxner (Bereichsleiter Schanze, Olympiazentrum) möchten den Kindern das Skispringen nahebringen.
Andi Goldberger und Christoph Kraxner (Bereichsleiter Schanze, Olympiazentrum) möchten den Kindern das Skispringen nahebringen.

Vorbildrolle

Andi Goldberger gilt mit seinem freundlichen, flotten und sehr sportlichen Auftreten unweigerlich als Role Model für viele Menschen. Und er fungierte bei der Veranstaltung natürlich auch als Vorspringer. Kaum im Zielraum angekommen, rief er: „Jetzt bekomme ich gleich wieder selber einen Gusto auf das Skispringen“ und stürmte sodann gleich wieder hoch zum Start, um den Kindern behilflich zu sein. Beim Goldi Talente Cup werden immer wieder neue Talente entdeckt, die mitunter zukünftige Skispringer-Stars werden. Auch für die Vereine ist dieser Sportevent von großer Bedeutung. Das Schanzenzentrum Nordic Montafon bietet vier Schanzen. „Die Schanzenlänge beträgt jeweils 108, 66, 40 und eben 22 Meter. Die teilnehmenden Kinder gewinnen auf diese Weise einen einprägsamen Eindruck, wie ihre Zukunft als Skispringer aussehen könnte“, zeigte Christoph Kraxner, Bereichsleiter Schanze beim Olympiazentrum, die Vorteile des Wettbewerbs in Tschagguns auf.

Andi Goldberger weiß, wie man Kinder und Jugendliche motiviert.
Andi Goldberger weiß, wie man Kinder und Jugendliche motiviert.

Der Goldi Talente Cup findet an fünf Stationen in Österreich statt. Für Tirol und Vorarlberg wird diese Sportveranstaltung im Zweijahres-Rhythmus variiert. Es ist somit das vierte Mal, dass der Goldi Sport Cup in Tschagguns stattfand. Die Begeisterung am vergangenen Sonntag war groß – und dies bei den jungen Teilnehmern, deren Eltern und Großeltern, aber auch bei den Veranstaltern. BI