Sanierung der ältesten Kanalisation Vorarlbergs bringt historische Funde ans Licht

Heimat / 05.02.2024 • 15:57 Uhr
Historische Schätze ans Licht gebracht: Sanierung der ältesten Kanalisation in Feldkirch. <span class="copyright">Stadt Feldkirch</span>
Historische Schätze ans Licht gebracht: Sanierung der ältesten Kanalisation in Feldkirch. Stadt Feldkirch

Archäologische Untersuchungen enthüllen Überreste des ursprünglichen Hauses Schmiedgasse 10.

Feldkirch Die laufende Sanierung der ältesten Kanalisation Vorarlbergs in der Stadt Feldkirch macht nicht nur einen wichtigen infrastrukturellen Fortschritt, sondern sorgt auch für interessante archäologische Entdeckungen. Nachdem im Herbst vergangenen Jahres im unteren Teil der Schmiedgasse bereits alte Mauerreste gefunden wurden, stießen Bauarbeiter nun im Bereich vor dem Rathaus auf Überreste eines historischen Bauteils.

Spuren des ursprünglichen Hauses Schmiedgasse 10 im Fokus der Archäologen. <span class="copyright">Stadt Feldkirch</span>
Spuren des ursprünglichen Hauses Schmiedgasse 10 im Fokus der Archäologen. Stadt Feldkirch

Die Entdeckung führte zu einem kurzzeitigen Baustopp, um den Archäologinnen und Archäologen sowie dem Bundesdenkmalamt die Möglichkeit zu geben, eine fachgerechte Dokumentation durchzuführen. Derzeit sind Expertinnen und Experten damit beschäftigt, die freigelegten Mauerreste zu analysieren und ihre Herkunft zu erforschen. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge handelt es sich dabei um Überreste des ursprünglichen Hauses Schmiedgasse 10 (ehemals „Kleiner Furtenbach“), welches beim großen Stadtbrand im Jahr 1697 zerstört und später vermutlich leicht zurückversetzt wiederaufgebaut wurde.

In der Schmiedgasse wird aktuell die Kanalisation im zweiten Bauabschnitt erneuert. <span class="copyright">VN-SAH</span>
In der Schmiedgasse wird aktuell die Kanalisation im zweiten Bauabschnitt erneuert. VN-SAH

Die Archäologen und das Stadtarchiv setzen alles daran, die Geschichte dieser historischen Überreste zu rekonstruieren. Jeder Fund auf der Baustelle durchläuft eine genaue Untersuchung und wird vor dem Abtragen sorgfältig dokumentiert. Nach Abschluss des gesamten Sanierungsprojekts wird eine detaillierte Dokumentation der archäologischen Funde durch die Baubegleitung erstellt. Bürgermeister Wolfgang Matt betont die Bedeutung dieses Projekts: „Die Sanierung unserer ältesten Kanalisation ermöglicht nicht nur eine moderne Infrastruktur, sondern bietet auch die einzigartige Gelegenheit, in die Geschichte unserer Stadt einzutauchen und sie besser zu verstehen.“

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Der Durchgang ist aktuell leider gesperrt. VN-SAH

Zum Haus Schmiedgasse 10

Das ursprüngliche Haus, welches an diesem Ort stand, stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1697 wurde an dieser Stelle wieder ein Haus in Fachwerkbauweise errichtet, das dem Gerber Johann Hodler gehörte. Zwischen 1773 und 1884 hatte das Haus zahlreiche unterschiedliche Besitzerinnen und Besitzer, bevor es 1884 von Leopold v. Furtenbach ersteigert wurde. 1952 bis1970 war im Haus der Tabakhauptverlag untergebracht, später das Sportgeschäft Furtenbach („Kleiner Furtenbach“). Von 1975 bis 2024 befand sich dort ein Wäschegeschäft (Gazelle bzw. Triumph).