„Es bleibt uns nur die Flucht nach vorne“

Sicherheitszentrum, Pumptrack, Hochbehälter: St. Gallenkirch hat dieses Jahr einiges vor, was nicht ohne neue Schuldenaufnahme zu bewerkstelligen ist.
St. Gallenkirch „So viele Projekte stehen an. Es bleibt uns nur die Flucht nach vorne“, sagt Bürgermeister Josef Lechthaler. Sankt Gallenkirch hat heuer vieles vor. So muss die Montafoner Gemeinde unter anderem den Trinkwasserhochbehälter Hottis neu bauen, da der jetzige alt und zu klein ist. 750.000 Euro sind dafür budgetiert. Des Weiteren muss die Vergaldner Quelle gefasst werden, was mit 250.000 Euro zu Buche schlägt.

Ein großes Projekt wird das neue Sicherheitszentrum in Gargellen werden. Das neue Sicherheitszentrum wird die Bergrettung und Feuerwehr beherbergen. Das jetzige Gebäude entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und ist noch dazu viel zu klein. Dazu wurde ein Architektenwettbewerb ausgerufen, zu dem zehn Architekten eingeladen wurden. Heuer geht es in die Planungsphase, sodass 2025 gebaut werden kann. Errichtet wird das neue Haus auf dem Grundstück der jetzigen Feuerwehr. Zwei Millionen Euro kostet das neue Heim für Feuerwehr und Bergrettung, noch nicht mit eingerechnet sind die Förderungen. St. Gallenkirch ist flächenmäßig die zweitgrößte Gemeinde in Vorarlberg, weshalb sie auch drei Feuerwehren und zwei Bergrettungen hat.

In den letzten Jahren konnte die Gemeinde sukzessive die Schuldenstände abbauen. Seit 2014 hat sich der Schuldenstand von 14 Millionen auf sieben Millionen Euro halbiert – „um jetzt wieder Schulden aufzunehmen“, fügt Josef Lechthaler an. „Das wird notwendig sein.“ Eine Million Euro werden aufgenommen. Das Darlehen ist für die Finanzierung des Trinkwasserkraftwerks Rüti, den Ausbau der Gemeindestraße Vergalden und die Errichtung eines Schutzweges vorgesehen.
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Und auch sonst tut sich viel in St. Gallenkirch. 2025 wird nun endlich das VAYA-Hotel in Galgenul gebaut. Die Ausschreibung der Gewerke findet noch in diesem Jahr statt. Im Herbst noch soll mit der Gerinne-Umlegung begonnen werden. Die Parkplätze werden so aber wieder für die Wintersaison verfügbar sein. Die Gemeinde wurde zudem informiert, dass eine Materialdeponierung nach eingehender Prüfung für VAYA nicht sinnvoll erscheint, sondern dass der Bodenaushub verwertet werden soll.

Beim anderen größeren Hotelprojekt, dem Avenida-Hotel, welches am Ortseingang von St. Gallenkirch gebaut werden soll, geht schon seit Längerem nichts mehr vorwärts. Josef Lechthalers letzte Information war die, dass es im Frühjahr weitergehen soll. Ob das stimmt oder die Gemeinde mit der Aussage nur hingehalten wird, weiß er nicht. Sicher ist: Die Silvretta Montafon, der das Grundstück gehört, hat ein Wiederkaufsrecht. Und auch die Gemeinde wird von ihrem Versprechen, den Gehsteig zu errichten, zurücktreten, wenn die Baustelle weiter stillsteht. „Den Gehsteig wird die Gemeinde nicht mehr mitbezahlen“, macht der Bürgermeister ausdrücklich klar.


Für den neuen Pumptrack an der Grasjochbahn-Talstation, der von Einheimischen wie Gästen gleichermaßen genutzt werden soll, sind 120.000 Euro vorgesehen. Auf diesem Bikespielplatz kann man seine Geschicklichkeit und sein Können testen. An den Kosten beteiligt sich die Silvretta Montafon zur Hälfte.

Eine Nachnutzung soll auch das alte Pflegeheim finden. Bis jetzt ist das leere Gebäude ungenutzt, doch das soll sich bald ändern. 50.000 Euro Planungskosten sind budgetiert. Angedacht ist, das alte Pflegeheim zu einem betreuten Wohnen umzubauen. Fünf bis acht Wohnungen sollen entstehen und von der Stiftung Liebenau betrieben werden. Zudem soll das alte mit dem neuen Pflegeheim verbunden werden, sodass die Bewohner die Dienstleistungen des Pflegeheims mitnutzen können. VN-JUN