Der Wolf trieb sein Unwesen beim Jöriumzug

Beim alljährlichen Jöri-Umzug waren am Faschingssonntag 41 Gruppen mit von der Partie.
Bludenz Brauchtum erforschen, leben und weitergeben, das will die im Jahr 1664 entstandene Funkenzunft Bludenz. Für die Zunft mit ihrem Meister Christian Pellini an der Spitze war es in den vergangenen Wochen Ehrensache, den verschiedenen Oberländer Faschingsvereinen bei deren Umzügen ihre Aufwartung zu machen.


Und so rückten sie zwischen dem 20. Jänner und 10. Februar frohen Mutes nach Dalaas, Vandans, Thüringen, Rungelin, Bürserberg, Klösterle, Feldkirch und Bürs aus, um im Kreise Gleichgesinnter unbeschwerte Stunden zu verbringen.



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Faschingshochburg
Mit dem Ruf „Sen dabei, des wär net lätz, Jöri, Jöri, Kuttlablätz!” rührte die Funkenzunft allerorten die Werbetrommel für ihren Jöriumzug, der das Städtle traditionell in eine Faschingshochburg verwandelt. Herzlich willkommen hieß der Verein schließlich vorgestern die zahlreichen Mitwirkenden und Zuschauer.

Über die jubelnde Menge, die eingeladen war, auf die diversen Faschingsrufe zu antworten, ergoss sich einmal mehr ein „Zuckerleregen“.


Ob verkleidet oder nicht, der Eintritt zum närrischen Spektakel war in Bludenz in diesem Jahr für alle frei. Wie die Funkenzunft aufmerksam machte, gab es an verschiedenen Standorten ausreichend Möglichkeiten für eine freiwillige Spende, „um unsere Zunft und die Fasnat in Bludenz weiterhin zu unterstützen“.


Riesenspaß für Groß und Klein
In Bewegung gesetzt hatte sich der Jöri-Umzug wie üblich um 14 Uhr. Aktuellstes Thema war heuer die Wolfssichtung unlängst in der Bludenzer Südtirolersiedlung. „Der Wolf ist Wol-furt”, hieß es dazu augenzwinkernd.



Unter den Teilnehmenden aus Bludenz befanden sich die beiden Kinderbetreuungseinrichtungen Farbtüpfle und Bienenwabe, der Kindergarten Don Bosco, Juffis Faschingsfreunde, das Alte Narrengericht Bludenz, die Obdorf Narra, die Funkenzunft Rungelin und die Gruppe „Müller – Uhra & Schmuck”.

Ein „Pflichttermin” war das närrische Treiben in der Alpenstadt zudem für Schindelwigs Schludriluser, die Unverzünftigen & Steinhauser Steinmandli, Fasnat Aktuell, die Funkenzünfte Braz, Bings-Stallehr-Radin, Rungelin, Lorüns und Vandans, die Funkenzunft und Faschingsgilde Klösterle, den Fasnatverein Bürserberg, den Bürscher Fasnatverein, die Fasnatzunft Nüziders, die Narrahocki Ludesch, die Ludescher Räba-Schwänz sowie die Kriasistinker Thüringen und die Ramschwager Burgnarren.

Aus dem Bezirk Feldkirch war beispielsweise die Faschingsgilde Spältabürger Feldkirch und aus dem Bezirk Bregenz die Faschingszunft Alberschwende der Einladung der Funkenzunft zur Bludenzer Fasnat gefolgt. Musikalisch für tolle Stimmung gesorgt hatten die Stadtmusik Bludenz unter der Leitung ihres neuen Kapelllmeisters Klaus Melmer, die Muntafuner Guggamusik Moltaschorri, die Walgauer Bodasurri, die Kostertaler Rutschifengga, die Guggenmusig Se Barzlis aus der Schweiz und die Lumpamusik „1. Sahne Bänd“ aus Ravensburg. Eine nur relativ kurze Anfahrt ins Städtle hatten indessen der Tanzverein Bürs und der Gola Droli Faschingsverein aus Tschagguns („Workout-Wunder 80´s“), die vor lauter Lebensfreude und Vitalität sprühten.

Bei deren Anblick war man als Jöri geneigt, voller Inbrunst das Lied „Es lebe der Sport“ anzustimmen. Singen konnten die Faschingsfreunde aber auch im Anschluss an den Jöri-Umzug. In der Mühlgasse stieg, wie tags zuvor, die legendäre Jöryparty mit Livemusik von “Dünes XL”. Den Mitfeiernden bescherte die zweitägige Bludenzer Fasnat abermals ein großes Vergnügen. Am Montagvormittag meldete sich die Funkenzunft mit dem Ruf “Jöri, Jöri – Kuttlablätz”: “Wir sind unterwegs über Alberschwende ins Allgäu nach Wangen zum Zunftmeisterempfang; der ist immer wieder ein Traum!” SCO