
Edi Bader kämpft gegen den Hangrutsch Hörbranz: “Jeder Tag bringt neue Herausforderungen mit sich”
Edi Bader kämpft mit seinem Bagger seit Mai 2023 in der Hochreute gegen den Pfänderhang an.
Hörbranz Die Gemeinde Hörbranz stemmt sich seit April 2023 gegen eine dramatische Naturgewalt. Ein Hangrutsch, der zunächst mit einer Bewegung von 15 Zentimetern pro Tag einsetzte, entwickelte sich schnell zu einer ernsthaften Bedrohung. Die Anwohner mussten evakuiert werden und der Abriss von vier beschädigten Häusern war notwendig. Ein fünftes Haus ist unbewohnbar. Über Nacht verloren die Familien ihr Zuhause, ob eine Rückkehr möglich ist, bleibt ungewiss.
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Ein Held an der Schaufel
Inmitten dieser Krise steht ein Mann, der täglich gegen die Naturgewalten ankämpft: Edi Bader, ein Baggerfahrer, dessen Engagement weit über die reine Bedienung schwerer Maschinen hinausgeht. „Jeder Tag bringt neue Herausforderungen mit sich“, erklärt er beim Interview an seinem derzeitigen Einsatzort. Während Edi von seiner Arbeit berichtet, bricht ganz oben immer Erdreich weg und gelangt ein Stück weiter unten zum Erliegen. Für Edi und seine Kollegen ist dies der normale Arbeitsalltag.

Bereits in jungen Jahren war für Edi klar, dass er Baggerfahrer werden wollte. „Ich bin quasi damit aufgewachsen“, erinnert er sich. Schon als kleiner Junge, kaum vier Jahre alt, war er vom Baggerfahren fasziniert. Die Herausforderungen durch den Hangrutsch sind immens. „Hier in Hörbranz wissen wir nie, was uns am nächsten Tag erwartet“, beschreibt Edi die tägliche Ungewissheit.

An manchen Tagen rutschte der Hang um bis zu 13 Meter – ein Ausmaß, das selbst erfahrene Einsatzkräfte herausfordert. „Es konnte sein, dass wir am Freitag zehn Lkw für Montag bestellt hatten und nach dem Wochenende die komplette provisorische Zufahrt zerstört war. Dann kann man nur wieder von vorn anfangen,“ erzählt er.

Der Kampf zeigt Wirkung
Trotz aller Widrigkeiten arbeiten Edi, seine Kollegen und die Wildbach- und Lawinenverbauung täglich unermüdlich daran, die Situation zu stabilisieren. Ihre Bemühungen zeigen Erfolg: Die Bewegungen des Hangs haben sich verlangsamt, stellenweise kommen sie nahezu zum Stillstand.

„Das trockene Wetter in den vergangenen Monaten war sehr hilfreich, da es uns ermöglichte, mit unseren Maßnahmen voranzukommen. Jetzt sehen wir die Ergebnisse und sind erleichtert, dass unsere Anstrengungen Wirkung zeigen,“ erklärt Thomas Frandl von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die nächsten Schritte konzentrieren sich auf die Stabilisierung des Eplisgehrbach und weitere Maßnahmen zur langfristigen Sicherung des Hangs.

Wann genau Edi Bader, Thomas Frandl und die vielen anderen Helfer ihren Einsatzort in Hörbranz verlassen können, bleibt ungewiss. Doch das Team ist zuversichtlich, dass der Kampf gegen den Hang erfolgreich sein wird.

