Ein literarischer Ausdruck globaler Katastrophen

Autorin Laura Freudenthaler präsentierte ihr neues Buch “Arson” in der Vorarlberger Landesbibliothek.
Bregenz Die renommierte Autorin Laura Freudenthaler stellte am Mittwoch ihr neues Buch „Arson“ im Kuppelsaal der Vorarlberger Landesbibliothek vor. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ingrid Fürhapter, Mitarbeiterin des Franz-Michael-Felder-Archivs. Ein Szenario voller Chaos entfaltet sich: alles ist außer Kontrolle, überhitzt; Löschflugzeuge kreisen, Sirenen heulen. In diesem Chaos irren zwei namenlose Gestalten: Eine Frau, die die Zerrüttung ihrer Welt mit wachsender Verzweiflung protokolliert, und ein Mann, Feuerwächter von Beruf, der sowohl unter seiner Wachsamkeit als auch seiner Schlaflosigkeit leidet. Beide haben den Kontakt zur Außenwelt minimiert, während die Stimmen ihrer Innenwelten immer lauter werden.

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Eine Welt in Flammen
“Ich muss zu überleben beginnen”, sagt die Frau an einer Stelle. Nüchtern und ruhig beobachtet die Hauptfigur, wie die Dinge außer Kontrolle geraten: Die Situationen in ihrem Umfeld, in ihrem Leben, die eine globale Katastrophe anzukündigen scheinen. Überall brennen Feuer, herrscht Dürre, macht sich Hitze breit. Mit kalter Verzweiflung und zunehmender Besessenheit registriert die Frau diese Entwicklungen.

Sie sucht nach einem Zufluchtsort, wechselt, von Träumen geleitet, ständig ihren Wohnort und tauscht das städtische Leben gegen die Abgeschiedenheit des Landes aus, entfremdet sich dabei immer mehr von der Welt, in der man bei Abendeinladungen und Festen über Beziehungen und Psychotherapien spricht.
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Kritische Betrachtungen
Heute steht die Welt in Flammen, und es scheint, als wären wir zum tatenlosen Zusehen verdammt. Laura Freudenthalers poetische Beiträge bieten keine Lösungen; sie werfen eher Fragen auf als dass sie Antworten geben. Im Zuschauerraum saßen Ingrid Jochberger, Ingrid Fend, Andreas Grabher (Ländle Buch), Carmen Tagwerker und Rita Sohm-Weiss.

Auszeichnungen und Erfolge
Die 1984 in Salzburg geborene und nun in Wien lebende Autorin wurde 2017 für „Die Königin schweigt“ mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. 2019 erhielt sie für „Geistergeschichte“ den Literaturpreis der Europäischen Union und 2020 den 3sat-Preis bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. 2021 wurde sie mit dem manuskripte-Preis geehrt. YAS
