Die Kunst des Riebel-Kochens

Heimat / 11.03.2024 • 13:00 Uhr
Riebelkochkurs im Biosphärenparkhaus
Sara Kapeller erklärte die Zubereitung des Riebls. ALLE BILDER:HAB

Wie das Traditionsgericht zubereitet wird, erklärte Sara Kapeller in einem Riebelkochkurs.

Sonntag Früher war Riebel vor allem bei ärmlichen Familien und Bauern als Frühstück beliebt. Neben der süßen Variante mit Kaffee, Apfelmus und Zucker, wird Riebel zum Beispiel im Montafon auch mit dem “Sura Käs”, serviert. Als Beilagen zum Ribel eignet sich z. B. Marmelade oder Zwetschgenröster. Auch herzhafte Variationen mit Gemüse, Käse und Soßen sind möglich.

Riebelkochkurs im Biosphärenparkhaus
Die Teilnehmer waren eifrig bei der Sache.

Riebel-Profi

Und wie er richtig gemacht wird, erklärte Sara Kapeller, Hobby Köchin und Food-Bloggerin, einer kleinen Gruppe von Teilnehmern in der Küche des Biosphärenparkhauses Sonntag. Sie bietet seit der Corona-Pandemie in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bludenz Kochkurse an und betont dabei die Verwendung regionaler Produkte und das Bewahren alter Rezepte. Fanni Amann ist ein Vorbild für sie, und sie hat bereits an den Fanni-Amann-Tagen mitgekocht. „Wir arbeiten gerne mit der VHS Bludenz zusammen und stellen den Kochraum zur Verfügung“, so Monika Bischof vom Biosphärenparkhaus.

Riebelkochkurs im Biosphärenparkhaus
Sarah Kapeller ist Food-Bloggerin.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Traditionsgericht

Der Vorarlberger Riebel ist ein Maisgericht, der auch unter dem Namen Stopfer, Pflutta oder Brösel bekannt ist. Am besten wird er mit dem Riebelmais aus dem Rheintal zubereitet, aber auch Weizengries kann verwendet werden.  Und dann geht es in der kleinen Küche los, ein Teil der „Jungköche“ bereitet den Riebel vor, wobei bei der beste Riebel schon am Vortag angesetzt werden sollte.

Riebelkochkurs im Biosphärenparkhaus
Die Grießmasse wird geriebelt.

Rezept

Riebel für vier Personen

300 g Riebelmais

400 ml Milch

200 ml Wasser

½ El Butter

1TL Salz

1 EL Butterschmalz

Milch und Wasser zum Kochen bringen, Salz und die Butter dazugeben und den Mais einrühren. Einige Stunden quellen lassen und in Butterschmalz langsam knusprig braten

Die Zubereitung

In zwei beschichteten Pfannen und einer Eisenpfanne wird Butterschmalz aus Groß Walsertaler Heumilch erhitzt. Dann wird die Grießmasse hinzugefügt und mit einem oder zwei Kochläffeln „geriebelt“, also zerkleinert. Bei mittlerer Hitze wird der Riebel so lange angebraten, bis er goldbraun ist. Das kann bis zu einer Stunde dauern. Ein Teilnehmer erzählt, dass sein Uropa auf der Alm im Sommer immer Riebel und Kaffee zum Frühstück bekommen hat.

Riebelkochkurs im Biosphärenparkhaus
Nicole Bauer wurde von ihrem Mann zum Kurs angemeldet.

Die einzige weibliche Teilnehmerin der Veranstaltung, Nicole Bauer, ist gemeinsam mit ihrem Mann Martin gekommen und scherzt: „Er hat uns angemeldet, er darf jetzt die Küche übernehmen.“ Der Höhepunkt des Vormittags war das gemeinsame Essen der zubereiteten Köstlichkeiten, zusammen mit frisch gekochtem Apfelmus, wobei lebhaft diskutiert wurde, welche Riebel-Variante die beste ist. Drei Varianten wurden ausprobiert; eine, die bereits am Vortag angesetzt wurde, und zwei, die am selben Tag zubereitet wurden, eine traditionell im Topf und eine in einer Pfanne. Der Berichterstatter war von allen drei Varianten gleichermaßen begeistert. HAB

Riebelkochkurs im Biosphärenparkhaus
Riebelkochkurs im Biosphärenparkhaus.

zur person

SARA KAPELLER

GEBOREN: 11. September1994

WOHNORT: Bludenz

BERUF: Marketing

FAMILIE: ledig

HOBBYS: Klarinette und Kochen,

Foodbloggerinunter #desschmecktsicher oder im Facebook