“Fahr Rad mit uns!”: Gemeinschaftlicher Widerstand in Altach

Bürgerinitiative organisiert Fahrradtour und demonstriert gegen negative Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität.
Altach Am vergangenen Wochenende setzte die Altacher Gemeinschaft, zusammen mit den Bürgern der benachbarten Gemeinde Mäder, erneut ein Zeichen gegen die geplante Lkw-Zufahrtsstraße durch eine Fahrradtour unter dem Motto “Fahr Rad mit uns!”. Organisiert von der Bürgerinitiative “Naherholungsgebiet Altach”, demonstrierten über 70 Bürger gegen die potenziellen negativen Auswirkungen des Bauprojekts auf die Umwelt und die Lebensqualität.

Gemeinschaft steht zusammen
Der Treffpunkt am Altacher Kirchplatz wurde zum Ausgangspunkt für die Teilnehmer, die von dort aus zum Stadion Schnabelholz, auch bekannt als Cashpoint Arena, und anschließend weiter durch das bedrohte Gebiet radelten. Neben Altachern nahmen auch zahlreiche Bürger aus Mäder teil. Die Nachbargemeinde leidet bereits unter einer hohen Staubelastung, welche laut Bernd Schnetzer von der Bürgerinitiative durch die geplante Lkw-Zufahrtsstraße ins Unermessliche steigen und das Leben der Anwohner weiter beeinträchtigen würde.

Bürger zeigen klare Haltung
Die Veranstaltung bot Raum für Diskussionen und Informationsaustausch, wobei die Botschaft klar war: Die Gemeinschaft steht zusammen, um ihr Naherholungsgebiet zu verteidigen. “Ich erinnere mich noch an die damalige Abstimmung bezüglich des Kieswerks. Dort wurde behauptet, dass es einen Autobahnanschluss geben wird. Das war schlichtweg gelogen und nun möchte man die Lkw zulasten von uns Bürgern und der Natur hier durchleiten”, zeigte sich der 62-jährige Altacher, Wilfried Müller, enttäuscht. Selbst die jüngsten Stimmen der Gemeinde, wie der elfjährige Anton Hinterleithner, äußerten ihre Besorgnis: “Ich mache mir Sorgen um die Vögel, welche hier im Gebiet zu Hause sind. Sie werden durch die hohe Lärmbelastung verscheucht. Außerdem fahre ich auf dem Weg zum Alten Rhein oft hier durch. Mit einem hohen Lkw-Aufkommen wäre das sehr gefährlich.”

Auch die Bürger der Nachbargemeinde Mäder zeigten eine klare Haltung. “Ich bin Anrainer bei der Cashpoint Arena und die Lkw-Trasse bedeutet für uns eine enorme Lärmbelastung”, ärgerte sich der 58-jährige Mäderer, Gerhard Pachler. Er hob auch hervor, wie gefährlich die Situation für Kinder werde, die in der Gegend Fußball spielen: “Hier werden zwei Fußballplätze gebaut. Ich würde als Elternteil nicht wollen, dass mein Kind mit dem Rad ins Training fährt, wenn dort ständig Lkw unterwegs sind. Das ist einfach riskant und gefährlich.” Die engagierte Teilnahme der Altacher und Mäderer unterstrich ihre Entschlossenheit, das Naherholungsgebiet zu schützen.

Altachs SPÖ-Obmann bezieht Stellung
“Für mich ist es ein Wahnsinnsakt, dass man dieses herrliche Naherholungsgebiet mit Lkw bestücken möchte. Der Bürgermeister wird hier in Zukunft sehr gefordert sein. Was für mich aber noch schlimmer ist: Man sieht an diesem Beispiel ganz klar, was mit einer absoluten Mehrheit alles möglich ist”, betonte Altachs SPÖ-Vorstand Heribert Hütter (75). Er sprach sich ganz klar gegen das Bauprojekt aus. Er merkte auch an, dass dies das letzte Naherholungsgebiet sei, welches den Altachern zur Verfügung stehe. Zudem legte er den Fokus nicht nur auf die vielen Familien, Radfahrer und Spaziergänger, die in diesem Teil der Ortschaft ihre Freizeit verbringen. “Es wurde gerade erst der Emmebach renaturiert und es befinden sich auch zahlreiche Schrebergärten in diesem Gebiet. Nun soll genau hier eine Lkw-Straße durchgezogen werden? Das ist für mich unverständlich”, machte Hütter seinem Ärger Luft.

Übergabe geplant
Bislang hat die Petition bereits über 1500 Unterstützer. Am Freitag, 15. März, um 14 Uhr, wird sich herausstellen, wie viele Unterschriften letztendlich der Altacher Gemeindevertretung vorgelegt werden können. Zu diesem Zeitpunkt ist die Übergabe aller gesammelten Unterschriften an Bürgermeister Giesinger geplant.












