Bürgerinitiative setzt starkes Signal mit über 4000 Unterschriften

Die gesammelten Unterschriften gegen die geplante Lkw-Trasse wurden an die Gemeindeverwaltung übergeben.
Altach Zahlreiche Bürger kamen zusammen, um der Übergabe der gesammelten Unterschriften an die Gemeindeverwaltung beizuwohnen. Ein symbolischer Akt, der die Ungunst vieler Altacher klar zum Ausdruck brachte.
Ende letzter Woche kam die Unterschriftenaktion der Altacher Bürgerinitiative zu ihrem Ende. Herbert Sohm übergab im Namen aller Initiatoren und Unterstützer die 4216 gesammelten Unterschriften, davon 2289 direkt aus Altach, an Vizebürgermeisterin Susanne Knünz-Kopf. Bürgermeister Markus Giesinger war aus terminlichen Gründen verhindert.

“Unser wichtigstes Ziel ist die Entlastung der Bürger in den belasteten Straßen”, betonte Knünz-Kopf in ihrer Ansprache. Sie merkte auch an, dass eine Verkehrsprüfung der möglichen Varianten noch nicht abgeschlossen sei. Des Weiteren beteuerte sie, dass die Unterschriften geprüft und zur Kenntnis genommen werden.

Auch Anrainer beziehen Stellung
Die Bürgerinitiative fand auch Anschluss bei etlichen Anrainern, welche in den derzeit durch ein hohes Lkw-Aufkommen belasteten Straßen, wohnen. “Das Thema ist seit Jahren allgegenwärtig. Wir hatten schon eine Vielzahl an Problemen mit den Lastern und diskutierten deshalb für eine lange Zeit mit dem alten und nun auch mit dem derzeitigen Bürgermeister. Die Lösung der Lkw-Trasse ist von allen Optionen die schlechteste”, kommentiert Melanie Ferstl (59) aus Altach ihre Ungunst.

Ein breites Spektrum an Unterstützern
Bernie Weber, ein Unterstützer der Initiative, unterstrich die Bedeutung jeder einzelnen Unterschrift: “Für unsere Initiative, für die Grünen und für die Bürgerliste Altach zählt jede einzelne der 4216 Unterschriften.” Er betonte die Vielfalt der Unterstützer, von Kindern, die im Naherholungsgebiet Fahrrad fahren, bis hin zu Studierenden, welche nach dem Abschluss ihre Rückkehr nach Altach planen und Einwohnern der Nachbargemeinden.

“Bürgermeister instrumentalisiert das Gemeindeblatt”
In einem offenen Brief reagierte die Bürgerinitiative auf Aussagen von Bürgermeister Markus Giesinger, der im Gemeindeblatt “s’Blättle” Stellung bezogen hatte. “Bürgermeister Markus Giesinger instrumentalisiert das Gemeindeblatt, um Stimmung gegen die Bürgerinitiative zu machen”, heißt es im Titel der Stellungnahme. “Im amtlichen Teil der Gemeinde Altach wird auf knapp 1 ½ Seiten gegen die Bürgerinitiative Stellung bezogen – und dies teilweise mit Halbwahrheiten oder Aussagen, die schlichtweg falsch sind”, betonen die Initiatoren in ihrem offenen Brief. Außerdem gingen die Verfasser in ihrem Schreiben auch auf die jahrelange Problematik des Schwerlastverkehrs in den betroffenen Straßen von Altach ein: “Dass die von Bürgermeister Giesinger genannten Straßenzüge dringend eine Lösung für ihre unzumutbare Situation einfordern, verstehen wir selbstverständlich sehr gut. Dies zu lösen, hätte die Altacher Gemeinde (mit einer AVP-Alleinregierung) allerdings schon seit Jahren die Möglichkeit und die Pflicht gehabt. Erst jetzt, wo es dringend für den Kiesabbau eine Lösung braucht, wird ohne Information der Öffentlichkeit ein Projekt aus dem Boden gestampft, das wir nicht akzeptieren können und nicht akzeptieren wollen.”

Verspätete Reaktion des Bürgermeisters
In ihrem offenen Brief thematisieren die Initiatoren auch die Behauptung des Bürgermeisters, dass sie ein Angebot zu einem Gespräch abgelehnt hätten. “Seit unserer Pressekonferenz am 25. Jänner sind wir in Altach in aller Munde. Bürgermeister Giesinger hat in diesen mehr als sechs Wochen nichts von sich hören lassen. Nicht einmal auf unseren Brief vom 24. Februar an ihn persönlich und die Gemeindevertretung hat er reagiert. Erst auf unsere Einladung zur Übergabe der Unterschriften hat er sich erstmals gemeldet”, heißt es weiter im Text. Warum Bürgermeister Giesinger erst so spät auf das Geschehen in seiner Gemeinde reagiert hat, blieb unklar.



