Eine neue Bäckerei für die Missionsstation St. Martin in Uganda

Heimat / 12.04.2024 • 19:15 Uhr
Bäckerei für Uganda
Bäckermeister Gerhard Albrecht aus Klösterle baut die Bäckerei mit auf. privat

Klostertaler reisten nach Uganda und nahmen eine neue Bäckerei in Betrieb.

Klostertal Auf Initiative von Richard Burtscher aus Dalaas reisten Gerhard Albrecht mit Partnerin Valeria, Michael Wenkel, Luis Feurstein, Norbert Dönz und der Südtiroler Hubert Hofmann nach Uganda, um eine neu errichtete Bäckerei einzurichten und in Betrieb zu nehmen. Richard Burtscher unterstützt seit mehr als 15 Jahren den Südtiroler Comboni-Missionar Bruder Erich Fischnaller in Lumin im Süden des Südsudan.

Seit 2017 wütet im Südsudan ein Bürgerkrieg, der ca. 2,5 Millionen Menschen zur Flucht zwingt und so musste 2018 auch die Missionsstation von Bruder Erich aufgegeben werden. Im Flüchtlingslager Palorinya im Norden Ugandas fanden die Menschen aus Lumin eine neue Heimat und auch viele Maschinen, Equipment und Fahrzeuge konnten von Bruder Erich und seinen Helfern unter Lebensgefahr nach Uganda gerettet werden. In Palorinya wurde von den Combonis ein 20 Hektar großes Grundstück gekauft und unter der Leitung von Bruder Erich in den vergangenen fünf Jahren die Missionsstation St. Martin samt Kirche, Gästehaus, Werkstätten, Produktions- und Lagerräume, Stallungen, Tankstelle, Restaurant, Büro- und Schulungsräumen neu aufgebaut.

Bäckerei für Uganda
Engagierte Klostertaler bauen in Uganda eine Bäckerei auf.

Knetmaschine aus Vorarlberg

In der Missionsstation finden bis zu 80 Menschen eine Arbeitsstelle und in Kursen werden aktuell ca. 250 junge Menschen in technischen Berufen, in der Landwirtschaft und in EDV-Kursen ausgebildet. Bei seinem letzten Besuch 2022 hatte Richard Burtscher die Idee, für die bestehende kleine Bäckerei der Missionsstation eine professionelle Knetmaschine anzuschaffen. Eine gebrauchte Maschine wurde mit Spendengeldern und Unterstützung des Landes Vorarlberg erworben und mit einem Hilfs-Container aus Südtirol nach Uganda verschifft. Die technische und elektrische Einrichtung der Bäckerei wurde mithilfe der einheimischen Handwerker erledigt und unter fachkundiger Anleitung des Bäckermeisters Gerhard Albrecht konnte nach wenigen Tagen bereits mit der Produktion von Brot begonnen werden. Besonders begeistert waren die einheimischen Mitarbeiter von der neuen Knetmaschine und sie lernten auch schnell die Herstellung neuer Teigmischungen und Brotsorten. Als besonderes Highlight war eine Hostienpresse, die ebenfalls mit Spendengeldern aus Vorarlberg finanziert wurde, mit im Reisegepäck.

Bäckerei für Uganda
Die neue Knetmaschine wurde begeistert in Empfang genommen.

Dringende Projekte

Damit können nun Hostien produziert und auch an die umliegenden Kirchengemeinden verkauft werden. Zudem wurden bei diesem Besuch noch viele dringende Arbeiten und Reparaturen in den Werkstätten und Gebäuden der Missionsstation erledigt. Der Besuch des im Jahr 2019 gebohrten Brunnens zeigte den Klostertalern die Dringlichkeit solcher Projekte. Tief berührend war der Besuch im angrenzenden Flüchtlingslager, bei dem mitgebrachte Kinderbekleidung an die ärmsten Familien verteilt werden konnte.

Beeindruckt von diesem auch landschaftlich faszinierenden Land und der Begegnung mit seinen freundlichen Menschen wurde bereits in Uganda die Idee geboren, einen Verein zu gründen und mit “HISANI – Unterstützung für Afrika” mittlerweile umgesetzt. Die Vereinsmitglieder können somit die Organisation von Geld- und Sachspenden und auch die Arbeitseinsätze professionell koordinieren. Alle Vereinsmitglieder arbeiten unentgeltlich und auch die Kosten für die Arbeitseinsätze in Uganda werden von den Teilnehmern zur Gänze selbst getragen. Somit kommen die gesammelten Geld- und Sachspenden zu 100 Prozent direkt bei Bruder Erich und der Bevölkerung von Palorinya, Uganda an. DOB

Weitere Informationen über die Arbeit des Vereins und auch Spendenmöglichkeit gibt es auf der Homepage www.hisani-afrika.org.