Umstrittene Lkw-Trasse im Altacher Naherholungsgebiet geplant

Heimat / 18.04.2024 • 16:40 Uhr
Pressekonferenz Altach 18.04. Variantenprüfung LKW-Trasse
Helmut Köll, Bürgermeister Markus Giesinger und Florian Hauser stellten die Ergebnisse der Variantenprüfung vor. VN/Linher

Entgegen aller Proteste durch die Altacher Bürgerinitiative soll nun nach Abschluss einer ausführlichen Verkehrsprüfung die Variante “Kratten” der Gemeindevertretung zur Abstimmung vorgelegt werden.

ALTACH Heute, 18. April, präsentierte die Gemeinde Altach unter Führung von Bürgermeister Markus Giesinger in einer Pressekonferenz die Ergebnisse einer umfangreichen Verkehrsstudie. In Kooperation mit den Verkehrsexperten Helmut Köll und Florian Hauser wurde eine bevorzugte Route für die Lkw-Umleitung vorgestellt, die als Variante “Kratten” bekannt ist.

Pressekonferenz Altach 18.04. Variantenprüfung LKW-Trasse
Bürgermeister Giesinger unterstrich, dass eine eingehende Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Variantenprüfung unerlässlich sei, um eine Standpunktbildung innerhalb der Bürgerschaft zu gewährleisten.

Diese Variante, die darauf abzielt, den Lkw-Verkehr effektiv aus dem Zentrum und den Wohngebieten von Altach zu verlagern, verspricht die größte Entlastung für die Gemeinde. Sie ist das Ergebnis einer gründlichen Analyse von neun möglichen Routen, durchgeführt durch ein renommiertes Verkehrsbüro. Der Fokus liegt dabei auf einer Lösung, welche die Altacher Bevölkerung von dem stark frequentierten Verkehr entlastet und gleichzeitig das Naherholungsgebiet so gut wie möglich schützt.

“Nehmen Bedenken ernst”

“Das Ziel der Gemeinde ist, die Verkehrslast zu reduzieren und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Aus der Variantenprüfung geht klar hervor, dass für diese Ziele die Variante ‘Kratten’ objektiv gesehen die beste Lösung darstellt”, betonte Bürgermeister Giesinger. “Wir nehmen natürlich auch die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger und auch der Bürgerinitiative sehr ernst. Die Forderungen, die dort aufgestellt wurden, waren weniger Bodenversiegelung, kein Bodenverbrauch und nicht westlich der Autobahn. Diese Bedenken wurden in der Prüfung auch genau analysiert und es ist genau diese Variante, welche alle Punkte erfüllt”, erläuterte das Gemeindeoberhaupt weiter.

Pressekonferenz Altach 18.04. Variantenprüfung LKW-Trasse
Helmut Köll ist Verkehrsexperte und erläuterte, warum die “Variante Kratten” objektiv die beste Lösung darstellt.

Helmut Köll, Verkehrsexperte und Teil des Planungsteams, betonte, dass bei der Umsetzung der Variante “Kratten” die bereits bestehende Straßeninfrastruktur genutzt und somit die zusätzliche Versiegelung von Flächen minimiert wird. Die begleitenden Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die negativen Auswirkungen auf die Umgebung so gering wie möglich gehalten werden.

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Die Gemeinde hob hervor, dass alle Entscheidungen auf der Basis von Fakten getroffen wurden. “Die Grundlage jeder Entscheidung müssen objektive Fakten sein. Uns war und ist schon immer bewusst, dass jede Entscheidung zugleich auch einen Kompromiss darstellt. Darum ist es wichtig eine gute und fundierte Basis für die notwendige Kompromisslösung zu erarbeiten”, so Bürgermeister Giesinger. Die Analyse der Verkehrslösung zielte darauf ab, eine maximale Entlastung bei minimaler Beeinträchtigung zu gewährleisten.

Pressekonferenz Altach 18.04. Variantenprüfung LKW-Trasse
Auch Experte Florian Hauser war an der Studie beteiligt und erläuterte die lückenlose Beurteilung der verschiedenen Varianten.
Umstrittene Lkw-Trasse im Altacher Naherholungsgebiet geplant

Alternative Variante bringt zu wenig Entlastung

Eine weitere Variante, welche nicht durch das Naherholungsgebiet, welches die Bürgerinitiative seit Wochen zu schützen versucht, führen würde, wäre die Variante “Krebsenbachstraße”. Diese würde außerdem mit weniger Bodenversiegelung auskommen. “Der Unterschied bei der Bodenversiegelung ist mit 200 Quadratmetern weniger eher gering. Allerdings bringt die Variante ‘Krebsenbachstraße’ bei Weitem nicht jene Entlastungswirkung wie die Variante ‘Kratten’, weil dort nur jener Verkehr, der vom Kieswerk anfällt, aufgenommen wird, aber nicht jener Verkehr, der aus dem Gewerbegebiet Große Wies und Unter Hub anfällt”, informierte Giesinger.

Pressekonferenz Altach 18.04. Variantenprüfung LKW-Trasse
Helmut Köll, Bürgermeister Markus Giesinger und Florian Hauser informierten ausführlich über die Entstehung und die Bewertung der Variantenprüfung.

Ein Grundsatzbeschluss aus dem September 2023 besagt, dass die Varianten bis März geprüft werden sollen und im April eine Entscheidung fällig sein wird. “Wir haben jetzt die fachlichen Grundlagen dafür, eine Entscheidung zu treffen und werden diese Variante, auf Basis der Ergebnisse der Variantenprüfung, der Gemeindevertretung am 30. April zur Beschlussfassung empfehlen”, hieß es seitens des Gemeindeoberhauptes. Geplant ist auch eine umfassende Bepflanzung der Wegtrasse um den Naturraum zusätzlich aufzuwerten.

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