Black&White – Konzert der Extraklasse

Die zweimal ausverkaufte Kulturbühne Schruns war Schauplatz eines mehr als abwechslungsreichen Konzertes des Davennachors.
SCHRUNS Dass der Davennachor im musikalischen Spektrum seit 26 Jahren breit aufgestellt ist, ist bekannt. Trotzdem bot das Programm mehrere Überraschungen, die diesen Umstand neuerlich unterstrichen. „Eigentlich hätte es eine Zeitreise von den ältesten zu den jüngsten Liedern werden sollen. Entschlossen haben wir uns dann aber zu einem „black&white-Mix, der die verschiedenen Genres abwechslungsreich präsentiert“, so Ruth Grasser-Vonier vom Vereinsvorstand.


So konnte sich das Publikum an alten deutschen Schlagern und Volksliedern,der Europahymne „Freude schöner Götterfunken“ und Musicalliedern ebenso erfreuen, wie an Austropop, einem Medley aus der Oper Porgy&Bess oder Perfect von Ed Sheeran. Eigentlich nicht black&white, sondern äußerst bunt und „perfect“ gesungen. Begleitet wurden sie von vier jungen Musikern – Tobias Simon (Klavier), Jonas Winsauer (Bass), Arwed Mern (Schlagzeug) und Sophia Oberhauser am Saxophon, die für einen runden Klang sorgten.


Neue Dirigentin
Die Perfektion lag natürlich an den tollen Stimmen, mit denen der Chor aufwarten kann. Großen Anteil hatte aber die neue musikalische Leiterin und Dirigentin, Sarah Schmittbauer. Sie hatte den Chor perfekt „eingestellt“. „Mir ist eine absolut richtige Intonierung sehr wichtig“ so die Künstlerin, die in einem Monat ihr Bachelorstudium in klassischem Gesang und Klavier abschließen wird. So war zum Beispiel Stimmbildung ein fixer Bestandteil der langen gemeinsamen Probezeiten, die seit September zu der gemeinsamen musikalischen Größe geführt haben. Sechzehn Lieder mussten die Chormitglieder auswendig lernen. „Das klingt nicht viel. Aber alleine das Porgy&Bess-Medley umfasst 63 A4 Seiten Noten und Text“, erklärte Schmittbauer.




Dunkelhell
Die äußerst schwungvoll dirigierende Sarah Schmittbauer konnte ihre Musikbegeisterung 1:1 auf den Chor übertragen. Jedoch sah man das nicht immer. Rund ein Drittel dirigierte sie in fast vollkommener Dunkelheit mit zwei Knicklichtern und „zwang“ so das Publikum, sich auf den eigentlichen Zweck eines Konzertes, ausschließlich zu hören, zu beschränken. „Eine tolle Erfahrung – mir hat es unglaublich gut gefallen“ meinte auch Regina, die vom stummen Moderator, dem Pantomimen Clown Thiemo Dalpra zu einem schwungvollen südamerikanschen Tanz aufgefordert wurde. Er war es auch, der symbolisch immer wieder den Stecker zog und auch sonst seine Späße mit Chorleiterin und Publikum trieb.


Fulminantes Ende
Gegen Ende sorgte Sarah Schmittbauer noch für einen besonderen Gänsehautmoment. „Ich bin bekennender Gershwin-Fan“, so die Musikerin und intonierte „Summertime“. Dieses Lied ist den Meisten als Pop- oder Jazzstandard bekannt. Schmittbauer trug es vor, wie es von Gershwin ursprünglich gedacht war – als Opernarie und sorgte für begeisterten Applaus in der Kulturbühne. STO
