Bunte Drachen kreisten über Ludesch

Das traditionelle Ludesch Open zog zahlreiche nationale und internationale Piloten an und begeisterte mit spektakulären Flügen.
Ludesch Kürzlich gehörte der Himmel über Ludesch den Drachenfliegern, denn der 1978 gegründete Drachenfliegerclub Blumenegg (DFC) hatte zum Ludesch Open eingeladen. Die Startplätze befinden sich auf dem Ludescherberg und in Thüringerberg. Das lautlose Fliegen verleiht dieser weltweit betriebenen Sportart ein besonderes Flair und hat viele Anhänger gefunden.
Das erste Ludesch Open hat vom 28.05. bis 30.05.1992 in einem ganz kleinen Rahmen stattgefunden, damals stand lediglich eine kleine Hütte dort, wo jetzt das Clubheim steht, ohne Wasser und Strom.

Fixer Bestandteil
Mittlerweile ist das Ludesch Open ein fester Bestandteil der internationalen Wettbewerbsszene geworden, und der DFC konnte in den letzten 32 Jahren viele renommierte, erfolgreiche Piloten aus verschiedensten Ländern begrüßen. Viele von ihnen nahmen bereits an bis zu acht Wettkämpfen teil. Die Piloten schätzen neben dem Fliegen die perfekte Organisation, die Rahmenbedingungen und die Herzlichkeit der Gastgeber aus Ludesch.
Veranstaltungsleiter Willi Schanung vom DFC erläuterte: „Bei uns startet tatsächlich die Elite der europäischen Drachenflieger. Hier sammeln die Piloten die Punkte, die sie für die Teilnahme an Europa- und Weltmeisterschaften benötigen. Unser Vizeobmann Dietmar Tschabrun, der heurige Landesmeister und Gesamtsieger, nahm bereits an einer EM in Mazedonien teil.“

Aufgrund des Wetters wurden dieses Jahr drei Durchgänge geflogen: zwei kürzere mit 39,1 Kilometer und 30,1 Kilometer sowie am Samstag einer über eine Strecke von 64,6 Kilometer. Der letzte Durchgang führte die Piloten vom Startplatz zur Startboje Muttersberg, von dort nach Schnifis Kirche von da aus dann ins Montafon zum Hochjoch und weiter nach Frastanz zum Vorderälpele und schließlich zum Ziel, dem Landeplatz in Ludesch. Sechs von 25 Piloten schafften diese diese Herausforderung zu meistern und die komplette Runde zu fliegen.

Die Bewertung erfolgt nach der Genauigkeit des Fluges entlang der Wendepunkte. Die Landung im vorgegebenen Ziel und die Flugzeit ergeben die Punktzahl. Kann ein Teilnehmer aufgrund widriger Windverhältnisse nicht im vorgegebenen Zielpunkt landen, wird die bis dahin geflogene Strecke gewertet.

Am ersten Wettkampftag führten widrige Windverhältnisse bereits zu einigen Außenlandungen in der weiteren Umgebung, da die Piloten das eigentliche Ziel nicht erreichen konnten. Die Wettervorhersage für Sonntag war ungünstig, daher fand die Preisverteilung bereits am Samstag statt, vor zahlreichen Gästen und Zuschauern.

Der langjährige Obmann des Vereins, Bernd Nessler, erklärte: „Der Zusammenhalt im Verein ist entscheidend, und solch eine Veranstaltung ist nur dank der engagierten Mitglieder und der Hilfe anderer Dorfvereine möglich. Das Drachenfliegen selbst kann grundsätzlich von jeder Person ausgeübt werden, die keine Höhen- oder Flugangst hat; besondere Voraussetzungen sind dafür nicht erforderlich.“ Wer selbst einmal fliegen möchte, kann die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse derzeit im Rahmen eines Besuchs einer Flugschule in Süddeutschland oder Tirol erlernen. Dort wird einem von ausgebildeten Trainern alles Nötige vermittelt. Um die Zeit zwischen Start und Landungen zu überbrücken, wurden vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten für Groß und Klein angeboten. HAB
Ergebnisse
Landesmeister Vorarberg:
1 Dietmar Tschabrun (DFC Blumenegg)
2 Klaus Perchtold (DFC Blumenegg)
3 Walter Mayer (DFC Bregenzerwald
Ludesch Open Gesamtsieg
1 Dietmar Tschabrun (DFC Blumenegg)
2 Marco Grobner (DEU-Nationalteam)
3 Klaus Perchtold (DFC Blumenegg)