“Miss Steffi” weiß, wie man Feuerwehranzüge wieder sauber bekommt

Stefanie Grabher vom Waschsalon “Miss Steffi” hat sich auf das Reinigen von Feuerwehrbekleidung und Helmen spezialisiert.
Lustenau Löschten kurz zuvor noch Feuerwehrleute mit ihrer Schutzbekleidung den Brand, so geht es der Kleidung danach im Waschsalon von Stefanie Grabher an den Kragen. “Brand aus!” für das Feuer, “Wasser Marsch!” für die Lustenauerin. Sie hat sich auf das Reinigen der Feuerwehrkleidung spezialisiert. Dabei gibt es einiges zu beachten, wie sie erklärt.

Richtiger Schutz für Einsatzkräfte
Stefanie Grabher betreibt in der Radetzkystraße ihren eigenen SB-Waschsalon. Am Donnerstag hat sie wieder eine ganze Ladung Kleidung von einer Feuerwehr erhalten. Bei sich im Keller wäscht sie für verschiedenste Wehren im Land die Kleidung und befreit sie vor gesundheitsschädlichen Stoffen. Denn bei jedem Brand bleibt Ruß an der Kleidung haften, die für die Gesundheit der Einsatzkräfte schädlich ist. “Mein Mann ist selbst Feuerwehrmann. Irgendwann habe ich begonnen mich damit zu beschäftigen, wie die Kleidung richtig gereinigt werden muss”, so Grabher.

In der Spezialwaschmaschine darf ausschließlich die Schutzbekleidung gewaschen werden. Denn beim Waschen normaler Alltagskleidung bleiben immer Textilfasern in der Waschmaschine zurück. Würde man die Feuerwehranzüge in so einer Maschine waschen, würden sich Faserstoffe darauf ablegen. Solche Fasern sind leicht entflammbar und stellen für die Feuerwehrleute eine potentielle Gefahr dar. “Es ist wichtig, dass die Kleidung, die Handschuhe und auch die Helme nach jedem Einsatz gewaschen werden. Denn durch das Waschen wird alles von den schädlichen Stoffen des Feuers befreit”, erklärt Stefanie Grabher.

Spezialprogramm für Schutzkleidung
In ihrem Keller hat sie sich eine eigene Waschabteilung für die Wehren eingerichtet. Die große 25-Kilogramm Industriewaschmaschine wäscht die Kleidung mit einem speziellen Programm. Vor jedem Waschgang prüft die Lustenauerin, ob die Schutzkleidung imprägniert werden muss. “Ich mache eine Wassermulde auf den Anzügen. Sickert das Wasser durch, ist es wieder Zeit zum Imprägnieren”, weiß sie. Akribisch genau untersucht sie die zu waschenden Sachen und gibt sie dann behutsam in die Waschmaschine. Anschließend werden sie in einem speziellen Trockenschrank aufgehängt und bei 80 Grad gewärmt. “Nach dem Waschen gehen im Trockenschrank die Fasern der Schutzkleidung wieder zu und die Männer und Frauen sind mit ihren Anzügen vor dem Feuer geschützt”, erklärt sie den Vorgang.

Auch Helme werden gewaschen
Nicht nur Kleidung und Handschuhe, die mit Feuer, Rauch und Wasser in Kontakt kommen, sondern auch die Helme werden bei Stefanie Grabher gereinigt. “Gerade auch am Helm bleiben Schadstoffe hängen. Man weiß eben nie mit welchen Giftstoffen sie bei dem Einsatz in Berührung gekommen sind”, erzählt die Waschsalonbetreiberin. Für die Helme hat sie ein besonderes System entwickelt. Dadurch können sie ebenfalls, mit einem Spezialprogramm und Spezialwaschmittel, maschinell gereinigt werden können.

In einem Tag wieder einsatzbereit
Maximal fünf Jacken auf einmal gibt sie in die Waschmaschine. “Wenn viel los ist und gerade ein Großbrand war, dann bin ich auch in der Nacht am Waschen und am Aufhängen”, erzählt sie. In 24 Stunden sind die Anzüge der Wehren wieder gereinigt, imprägniert und für den nächsten Brand einsatzbereit. BVS
