Marco Spitzars einzigartige Kunstausstellung am Jahnplatz

Konzeptkunst regt zum Würdigen der Vorfahren an.
Feldkirch Während eines längeren Aufenthalts in Afrika beeindruckte Künstler Marco Spitzar das Verhältnis von Naturvölkern zu ihren Vorfahren. Diese werden in täglichen Opfern bei Mahlzeiten geehrt, dabei spielt der Stößel zum Aufbereiten der Hirse eine Rolle. Eine um etwa zehn Prozent vergrößerte Version eines solchen Stößels hat der Künstler Roland Adlassnigg für Spitzar angefertigt.



Das zusammen mit anderen Arbeiten in der Feldkircher Kunstbox ausgestellte Objekt hat Spitzar ebenso mit dem zuvor mehrere Tage bis zu einer Woche lang durch Lagerung in Petrischalen dickflüssig gemachten Klebstoff UHU übergossen. In der nahen Unterführung finden sich großformatige Fotos von weiteren Spitzar-Werken, etwa den mit UHU veränderten Tanzschuhen seines Vaters. „Es ist für mich eine sehr schwierige Zeit gewesen, als meine Eltern sich verabschiedet haben“, erinnerte sich der Künstler.
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Inhalt statt Optik
Für Spitzar geht es bei seiner seit 40 Jahren vom UHU geprägten künstlerischen Arbeit um die inhaltliche statt um die optische Qualität. „Ich bin ein Konzeptkünstler und es ist mir wichtig, meine tiefen Gefühle ausdrücken zu können“, erklärte er bei der Eröffnung seiner Ausstellung in der „Kunstbox“ am Feldkircher Jahnplatz.

Je mehr man sich mit einem Material beschäftige, umso mehr sei man davon fasziniert. Ähnlich wie bei einem Schlager, der mit öfterem Hören zum Ohrwurm wird.


Die Verwendung von UHU als künstlerisches Mittel ist mit besonderen Effekten verbunden. Die Ästhetik ergibt sich zum einen aus der Geschwindigkeit des Rinnens selbst, kann also nicht genau vorhergesagt werden. Weiters dauert es bis zum richtigen Verfestigen bis zu zwei, drei Jahre. Und schließlich haben auch der Lichteinfall und die Temperaturverhältnisse Einfluss auf die Kunstwerke. Die können sich also vor allem in der ersten Zeit noch verändern, zum Beispiel die verschieden langen Tropfen in der Feldkircher Kunstbox. AME
