„Ein gutes Pflaster für Traditionsvereine“

Das 150-jährige Jubiläum des Bludenzer Kameradschaftsbundes wurde gebührend gefeiert.
BLUDENZ Auf eine gute Zukunft für den Kameradschaftsbund Bludenz wurden am Sonntag im Städtle die Gläser erhoben. „Wir sehen hier einige hundert Jahre Tradition, sei es über die Stadtmusik, sei es über die Kameradschaftsbünde. Bludenz ist eine sehr beständige Stadt”, meinte der Obmann des Bludenzer Kameradschaftsbundes, Helmuth August Küng, bei seiner Ansprache am Kirchplatz Heilig Kreuz. Aus Anlass des 150-jährigen Bestehens machten Militärkurat Alois Erhart, der Präsident des Vorarlberger Landeskameradschaftsbundes Oberamtsrat Alwin Denz mit den Mitgliedern des Landesvorstandes, der stellvertetetende Militärkommandant Oberst Michael Kerschat, Vizebürgermeisterin Andrea Mallitsch, die Stadträte Andreas Fritz-Wachter, Jimmy Heinzl und Cenk Dogan, Politiker Joachim Weixlbaumer, die Unternehmer Bernd und Martin Mallitsch dem Verein ihre Aufwartung.

Der Einladung ins Städtle waren außerdem die Kameradschaftsbünde aus Bürserberg, Bings-Stallehr, Braz, Dalaas Wald, Klösterle, Sonntag-Buchboden, Alberschwende und Lochau gefolgt. Angeführt wurden diese von der Landesstandarte des Vorarlberger Landeskameradschaftsbundes. Unter dem Dirigat von Klaus Melmer verlieh die Stadtmusik Bludenz der Feier eine besonders festliche Note.


Frieden bewahren
Zum 150-er des Bludenzer Kameradschaftsbundes überbrachte Christoph Thoma den offiziellen Dank des Landes: „150 Jahre, das ist eine beeindruckende Zeitspanne, die uns nicht nur die Beständigkeit, sondern auch die tiefe Verwurzelung des Kameradschaftsbundes Bludenz aufzeigt”, betonte er und erinnerte an Worte von Mahatma Gandhi: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg.“ Gandhis Worte seien „zeitlos und wichtig, gerade in einer Zeit, in der wir täglich mit Nachrichten über Krieg und Konflikte konfrontiert werden”. Kameradschaftsbünde seien bedeutend, weil sie Werte wie Solidarität, Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt in den Vordergrund stellten. Sie erinnerten uns daran, dass Freiheit, die wir genießen, nicht selbstverständlich ist und dass wir kontinuierlich daran arbeiten müssten, Frieden und Gerechtigkeit zu bewahren – auf allen Ebenen. Der Anlass sei auch als eine Verpflichtung zu sehen, uns weiterhin für die Werte des Friedens und der Kameradschaft einzusetzen. Der Politiker wünschte abschließend „eine inspirierende, friedliche und hoffnungsvolle Zukunft”.


Bürgermeister Simon Tschann sagte: „Es macht mich stolz, einen sehr traditionsreichen, großen Verein bei diesem Jubiläum begleiten zu dürfen. Dass die Stadt Bludenz – natürlich auch mit der Stadtmusik – so groß vertreten ist, ist ein gutes Zeichen und unterstreicht, dass wir ein gutes Pflaster für Traditionsvereine sind, ein gutes Pflaster für das Ehrenamt, die Kameradschaft und die Gemeinschaft.” Es sei notwendig, viel mehr zusammenzustehen, zusammenzuarbeiten und auch gemeinsam tolle Projekte umzusetzen, ergänzte er.



Gelebte Kameradschaft
Das Bundesministerium habe vor zwei Jahren den Kameradschaftsbund und das österreichische Bundesheer als Partner erklärt, informierte Michael Kerschat. Diese Partnerschaft gebe es schon erheblich länger, beide gehörten zusammen, machte er aufmerksam, „denn hier entsteht gelebte Kameradschaft.” Die Hilfe, die es früher für die Soldaten gab, die aus dem Einsatz zurück kamen, oder für die Angehörigen und Hinterbliebenen, hätten die Kameradschaftsbünde geleistet. Der stellvertretende Militärkommandant hob lobend hervor, dass die Kameradschaftsbünde den Angelobungen der Rekruten (500 sind es im Ländle pro Jahr) auch an abgelegenen Orten beiwohnen.

Die Kameradschaftsbünde aus Bludenz und Umgebung zählten diesbezüglich zu den aktivsten. Im Anschluss an die Ansprachen am Kirchplatz stand ein Festzug durch die Stadt zum Kriegerdenkmal auf dem Programm. In ehrendem Gedenken an die Verstorbenen wurden in der Krypta liebevoll hergestellte Blumenkränze niedergelegt. SCO
