Dieses Feldkircher Geschäft setzt auf Regionalität und Handarbeit

Seit der Globalisierung der Textilindustrie sinkt das Angebot für handgemachte Kleidung stetig. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, wird am Domplatz in Feldkirch fündig.
Feldkirch In einem kleinen Geschäft in Feldkirch kann man Sabine Frick an ihrer Strickmaschine beobachten. Die Inhaberin von “Kona – schöne Dinge” stellt ihr gesamtes Stricksortiment selbst her.

“Meine Strickmaschine habe ich vor vielen, vielen Jahren von einer Freundin bekommen”, erzählt sie. Damals hatte die 59-Jährige noch kein Geschäft und strickte auch nicht. Heute benutzt sie immer noch die gleiche Maschine, um Kleidung für ihre Kunden herzustellen.

Sabine legt viel Wert auf Regionalität und Handarbeit. In ihrem Geschäft bietet sie nicht nur Strickware, sondern auch genähte Kleidung, Dekoration, Geschirr und viele weitere Dinge an. “Das Geschirr kommt überwiegend aus Portugal und wird dort von Hand glasiert”, lässt sie wissen.

Auch bei den Glasvasen sind viele handgemachte Stücke und Unikate dabei. Ihr Warensortiment wählt sie sehr sorgfältig aus. “Mir ist es wichtig, auch lokale Handwerker und Künstler zu unterstützen”, erzählt die 59-Jährige. Bei ihren Grußkarten und den Notizbüchern findet man viele Stücke, die im Ländle kreiert wurden. Aber auch wenn es um das restliche Kleidungssortiment geht, setzt die Inhaberin auf Regionalität. Die genähte Kleidung stammt direkt aus Vorarlberg und ist handgemacht.

Neuanfang mit 50
“Gelernt habe ich eigentlich Bürokauffrau”, schmunzelt die Ranklerin. Nach ihrer Elternzeit wollte sie jedoch nicht mehr zurück an den Schreibtisch und probierte sich deshalb in der Küche einer Firmenkantine aus, bis sie schließlich im Feldkircher Einzelhandel landete.

“Mit 50 habe ich dann gesagt ‘So, ich eröffne mein eigenes Geschäft'”, erinnert sich Sabine zurück. Dann ging alles zügig, denn innerhalb von etwa vier Monaten öffnete “Kona – schöne Dinge” die Türen. “Möglich war das nur durch die Unterstützung meiner Familie. Es haben alle mit angepackt”, freut sie sich über den Rückhalt.

Qualität steht für Sabine an oberster Stelle. Die 59-Jährige wählt ihre Wolle sehr sorgfältig aus. Den Großteil ihrer Strickwaren stellt sie aus Merinowolle her. Diese Art von Wolle wird aus den feinen Fasern der Merinoschafe gewonnen und ist besonders weich. Sie muss zudem seltener gewaschen werden, da sie natürliche antibakterielle Eigenschaften besitzt. „Ich stelle auch Stücke aus Baumwolle her, aber Merinowolle ist für mich eines der besten Materialien“, erklärt die Ladenbesitzerin.

Kleidergrößen gibt es nicht
Ideen für Kreationen hat die ehemalige Bürokauffrau zur Genüge. “Manchmal hole ich mir Inspiration auf Pinterest, oft sehe ich aber auch die Kleidung anderer Leute und hole mir so eine Idee für ein neues Stück. Gelegentlich stricke ich auch einfach drauflos”, schmunzelt die Ranklerin.

Viele ihrer Strickwaren sind Jacken und Pullover, aber auch Sommerteile kommen nicht zu kurz. Normale Größen, wie man es aus anderen Kleidungsgeschäften gewohnt ist, gibt es bei Sabine nicht. “Was nicht passt, wird passend gemacht”, lacht sie. Kleine Abänderungen sind für die Inhaberin kein Problem. “Ich kann bei Bedarf natürlich auch nach Maß stricken”, erklärt die 59-Jährige.

Von der Kone zu “Kona”
Wolle wird auf sogenannten Konen aufgewickelt. Das sind zylinderförmige Spulen, die an einem Ende breiter sind und zum anderen Ende hin schmaler werden. Diese Form hilft dabei, dass sich die Wolle gleichmäßig verteilt und während des Abwickelns weniger verknotet. Daher kommt auch der Name des Geschäfts. “‘Kona’ bedeutet ‘Kone’ im Vorarlberger Dialekt”, schmunzelt Sabine.
“Kona – schöne Dinge” hat von Dienstag bis Freitag von 9 Uhr bis 12:30 Uhr und von 13.30 bis 18.00 Uhr und am Samstag von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Die Adresse ist Domplatz 1, 6800 Feldkirch.







