“Wer Tiere liebt, wird hier glücklich”

Heimat / 11.09.2024 • 16:41 Uhr
Wildpark Feldkirch
Felix Schertler absolviert eine 3-jährige Berufsausbildung im Wildpark in Feldkirch. VN/Steurer

Ob Waschbären streicheln oder Wildkatzen füttern: Was für viele Tierliebhaber ein Traum bleibt, ist für Felix Schertler der Berufsalltag.

Feldkirch Spazieren gehen, Joggen oder einfach nur etwas frische Luft schnappen: Der Wildpark in Feldkirch ist für viele Menschen ein beliebtes Ausflugsziel.

Auch Felix Schertler aus Tosters fühlt sich in dem Park bereits seit seiner Kindheit wohl. So wohl, dass er dort seit einem Jahr eine Lehre zum Tierpfleger absolviert.

Wildpark Feldkirch
Mit dem Transporter befördern Felix und seine Kollegen unter anderem das Futter zu den Gehegen.

Der Alltag eines Tierpflegers

„Ich wusste damals gar nicht, dass es diese Option in Vorarlberg gibt, bis meine Mama mir die Stellenausschreibung vom Wildpark gezeigt hat“, schmunzelt der 21-Jährige. Mittlerweile ist Felix im zweiten Lehrjahr und kennt den Tierpark in- und auswendig. Sein Arbeitstag beginnt meist um 7 Uhr. „Am Morgen bereiten wir erst mal das Futter für die Tiere vor. Danach laden wir alles auf den Schlepper und starten mit unserer Runde“, beschreibt Felix seinen Tagesablauf.

Wildpark Feldkirch
Die Futtertröge werden täglich frisch befüllt.

Die morgendliche Runde bedeutet für den Tostner hauptsächlich das Ausmisten der Gehege und die Fütterung der Tiere. Außerdem beobachtet der 21-Jährige dabei die Bewohner des Parks aufmerksam, um eventuelle Verletzungen oder Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Anschließend kümmern sich Felix und seine Kollegen um anfallende Arbeiten, wie zum Beispiel Reparaturen, Tierarzttermine oder Besorgungen.

Wildpark Feldkirch
Nicht nur die Gehege, sondern auch die Fahrzeuge müssen hin und wieder gereinigt werden.

Im Osten Österreichs

Die Berufsschule besucht Felix in Wien. Jedes Jahr verbringt er zehn Wochen in der Landeshauptstadt. „Ich finde es super, dass ich mich zehn Wochen lang ungestört auf das Lernen konzentrieren kann“, meint der Tostner. Zudem hat er dort einmal wöchentlich einen Praktikumstag, den er entweder in einem Labor, in einem Tierheim oder im Zoo Schönbrunn verbringt. „Für mich ist die Praxis im Labor besonders wichtig, denn im Wildpark gibt es keines. So kann ich mir das nötige Wissen für meine Abschlussprüfung in den Praktikumstagen aneignen“, erzählt Felix.

Wildpark Feldkirch
Wenn es der Zeitplan erlaubt füttert Felix Schertler seine Schützlinge auch gerne mal von Hand.

Jeden Tag in der Natur

Auch wenn der angehende Tierpfleger seinen Lehrberuf nicht von Anfang an im Visier hatte, ist er glücklich mit seiner Wahl: „Im Wildpark zu arbeiten ist großartig. Ich bin jeden Tag in der Natur und körperlich aktiv“, freut sich Felix. „Klar habe ich auch Tage, an denen ich lieber mal im Bett liegen bleiben würde, aber wenn ich dann hier im Park stehe und unsere Tiere füttere sind solche Gedanken schnell verflogen“, schmunzelt der 21-Jährige. Mit Herausforderungen hat der Tostner dennoch zu kämpfen. Besonders starke Unwetter stellen das Durchhaltevermögen des gesamten Teams immer wieder auf die Probe.

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Für ein Foto mit dem angehenden Tierpfleger posiert auch der Steinbock.

Kritische Situationen und Personalmangel

„Ich erinnere mich an einen starken Sturm vor einigen Monaten. Da war ich gerade im hinteren Teil des Parks und plötzlich stürzten mehrere Bäume um“, erzählt er und fügt hinzu: „Solche Situationen sind kritisch, denn die Tiere müssen versorgt werden, aber gleichzeitig dürfen wir uns selbst nicht in Gefahr bringen.“ Auch die Aufräumarbeiten nach solchen Stürmen sind für das fünfköpfige Team kein Leichtes. „Wir sind aktuell auf der Suche nach einem Mitarbeiter und einem Lehrling. Wenn wir da bald fündig werden, sind natürlich auch herausfordernde Situationen wie ein Unwetter einfacher zu bewältigen“, meint der angehende Tierpfleger.

Wildpark Feldkirch
Neben dem Transporter ist Felix hin und wieder auch mit dem Hoflader unterwegs.

Auch wenn seine Tätigkeit nicht immer einfach ist, gibt sie dem Vorarlberger sehr viel. „Tiere sind dankbare Wesen. Natürlich gibt es auch anstrengende Tage, aber die sind spätestens dann, wenn man ein Jungtier auf dem Arm hat, wieder vergessen“, meint der 21-Jährige. Auf die Frage hin, ob er seinen Beruf weiterempfehlen würde, hat Felix eine klare Antwort: „Definitiv. Wer Tiere liebt, wird hier glücklich.“

Der Wildpark Feldkirch hat derzeit eine Arbeits- und eine Lehrstelle zu vergeben. Weitere Informationen gibt es online unter www.wildpark-feldkirch.at oder direkt per E-Mail an betriebsleitung@wildpark-feldkirch.at.

Zur Person

Felix Schertler

Geboren 29. April 2003 in Feldkirch

Wohnort Tosters

Lieblingstier seine Hündin “Gin”

Hobbies Trompete spielen

Wildpark Feldkirch
Immer mit dabei: Im Wildpark darf Felix seine neun Monate alte Hundedame “Gin” mit zur Arbeit nehmen.
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