Wenn aus Spielen Wissen wird: “MINT für alle” in Tosters

Die Technik schreitet stets voran. Umso wichtiger ist es, dass bei Kindern bereits in jungen Jahren der digitale Innovationsgeist geweckt wird.
Feldkirch-Tosters Lego bauen statt von der Tafel abschreiben – wer hätte sich das früher nicht auch gewünscht? Für die Schüler der Volksschule Tosters wurde dieser Wunsch Realität: Ein MINT-Projekt ermöglichte den Kindern in den vergangenen drei Wochen einen spielerischen Zugang zum Programmieren.

Was ist MINT?
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und umfasst zentrale Bereiche, die für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung sind. Durch die vor fünf Jahren vom Land Vorarlberg beschlossene „MINT-Strategie Vorarlberg“ sollen diese Kompetenzen schon im Kindergartenalter gefördert werden, um den Forschergeist der nächsten Generation zu wecken. „Nicht nur Vorgänge in unserer Umwelt, auch technische Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, wie wichtig Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik im Alltag geworden sind“, erklärt Andrea Huber, Leiterin der MINT-Koordinationsstelle Vorarlberg am BIFO in Dornbirn. In Vorarlberg gibt es derzeit sieben vom Land geförderte MINT-Regionen, die eigenständig verschiedene Angebote koordinieren. Seit 2022 ist Feldkirch eine dieser Regionen.

Pilotprojekt „MINT für alle“
Die MINT-Region Feldkirch führte das Pilotprojekt „MINT für alle“ in den vergangenen drei Wochen erfolgreich an der Volksschule Tosters durch. Ziel war es, den Kindern auf kreative und praxisnahe Weise die Themen Bauen und Programmieren näherzubringen. “Das Projekt ist durch die Initiative der Direktorin Manuela Schmidle entstanden. Sie kam durch ihren persönlichen Bezug zur Volkshochschule Bludenz auf die Idee für den MINT-Workshop”, erzählt Marlene Burtscher von der MINT-Koordination Feldkirch. Im Fokus der Workshops stand das Lego Essentials-Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (VHS) Bludenz durchgeführt wurde.

„Lego Essentials ist ein Teil des Lego Education-Programms. Es bietet den Kindern die Möglichkeit, spielerisch erste Erfahrungen im Programmieren zu sammeln“, erklärt Burtscher. „Das Programm stellt den Schülern Aufgaben, bei denen sie Roboter bauen und diese über einfache Programmiersprachen steuern. So lernen sie, Lösungen für kleine Herausforderungen zu finden. Das Tolle daran ist, dass es zwar gewisse Vorgaben gibt, das Programm selbst aber dennoch immer wieder dazu anregt, eigenständig zu denken und zu schauen ‘Was hätte ich jetzt noch anders machen können?'”, meint sie begeistert.

Die praxisnahen und interaktiven Lehrmethoden führten nicht nur zu positiven Lernerfahrungen, sondern förderten auch das Interesse der Kinder an den MINT-Fächern. „Was wir mit solchen Projekten erreichen wollen, ist, dass die Kinder begreifen, dass MINT nicht nur Theorie ist, sondern auch mit Spaß und Kreativität verbunden werden kann“, erklärt Burtscher weiter. „Durch das Bauen und Programmieren lernen sie auch im Team zu arbeiten und gemeinsam Lösungen zu finden, denn das Lego-Programm regt die Kinder zum Austausch untereinander an“, meint die Feldkircher MINT-Koordinatorin.

Positive Rückmeldungen
Julia Öttl, Lehrerin der Volksschule Tosters, zeigte sich begeistert: „Es ist faszinierend zu sehen, wie schnell Kinder Begeisterung für MINT-Themen entwickeln, wenn diese in einem spielerischen Umfeld vermittelt werden.“ Langfristig sollen Projekte wie dieses das Interesse der Kinder an MINT-Fächern fördern und ihre Fähigkeiten in diesen Bereichen weiter ausbauen.
Zukunftspläne
Das Pilotprojekt “MINT für alle” an der Volksschule Tosters war das Erste seiner Art, doch die Organisatoren planen bereits eine Fortsetzung an weiteren Schulen. “Dadurch, dass das Projekt bei den Kindern so gut angekommen ist, wird es definitiv eine Fortsetzungsreihe in Kooperation mit der Volkshochschule Bludenz geben”, freut sich Marlene Burtscher und fügt hinzu: “Die positiven Rückmeldungen der Schüler und Lehrpersonen bestätigt uns den Erfolg des Projekts.”
Weitere Informationen zu den Projekten und MINT-Regionen unter www.mint.feldkirch.at und www.mint-v.at.