Heilsame lyrische Ausdruckskraft

Das 5. Lyrikfestival Vorarlberg fand am Donnerstag in der Bibliothek Frastanz statt.
FRASTANZ Eine spannende Lesung mit sechs Vortragenden, die Lyrik und Gedichte unterschiedlichster Art vorlasen, erlebten Zuhörer auf dem Lyrikfestival in der Bibliothek Frastanz.

Heilsame Gedichte
Die unter dem Pseudonym Valerie Travaglini schreibende Autorin Waltraud Travaglini- Konzett begrüßte die Gäste des Abends als Vorarlberg-Repräsentantin der Gesellschaft der Lyrikfreunde. Das erste lyrische Wort erhielt die Schreibpädagogin Eva Maria Dörn aus Schlins. Die Expertin im „heilsamen Schreiben“ befasste sich lyrisch mit der Moral: „Losgelöst von ihr, ganz ohne Halt, falle ich.“

Die Leiterin der Schreibgruppe im Schlosserhus Rankweil Gerlinde File lud ein, sich Gedanken übers neue Jahr zu machen, auch wenn nicht immer alles voraussehbar sei: „Es zeigt sich langsam übers Jahr, an dem, was da will kommen.“

Judith Konzetts Lyrik regte zu mehr Sensibilität an. „Das Kind, das nicht versteht, schreit nach seinen Glasmurmeln, am Bildschirm flimmert das Lied vom Tod.“ Doch es durfte auch geschmunzelt werden. Bei Heinrich Pfanner beschreibt ein Pedant akkurat, wie seine Bestattung vollzogen werden soll: „Nicht vergessen, eine Wasserwaage in den Sarg legen.“ Ein Gedicht von Karin Rollinger erzählte vom beleidigten Mantel, der sich nicht ablegen lassen will: “Soll ich mit ihm spazieren gehn durch Sonnenschein und Hitze, nur weil ich ihn besitze?”

Die folgenden Autoren setzten in ihrer Lyrik den Fokus auf Liebe und Leidenschaft. Valerie Travaglini ließ in ihrer Lyrik noch einmal den Sommer aufleben: “Zitronenfalter flattern über wildem Thymian, ein ganzer Schwarm.“ Turki Basheer aus dem Irak trug Liebesgedichte auf Deutsch und Arabisch vor und verlieh ihnen tiefe Ausdruckskraft: „Ich kann für dich alles machen, weil deine schönen Augen so viel sagen.“.

Mit Musik untermalt.
Die Lyriklesung wurde von Phillip Münsch stimmungsvoll auf der Gitarre begleitet, der bekannte Songs wie „Imagine“ und „Wonderful World“ gefühlvoll akustisch interpretierte. HE
