Neuer Lebensmittelmarkt in Feldkirch: Das “Ländle Ständle” erobert Gisingen

Am kommenden Sonntag verwandelt sich der Sebastianplatz in Gisingen dank zwei Schülern der HAK Feldkirch in einen lebhaften Marktplatz.
Feldkirch-Gisingen An einem sonnigen Herbsttag im eigenen Garten die wohlverdiente Ernte einholen oder sich in der Küche ans Werk machen und Marmelade einkochen. Es gibt viele Möglichkeiten, die die Vorarlberger nutzen, um den Vorratsschrank oder das Gemüsefach nachhaltig zu füllen. Aber wohin mit den kostbaren Lebensmitteln, wenn doch einmal zu viel übrig ist?
Auf diese Frage haben zwei Schüler der HAK Feldkirch eine Antwort. Julian Herzischny und Maida Dizdarević haben für ihre Diplomarbeit das „Ländle Ständle“ ins Leben gerufen. Am Sonntag, 10. November, verwandelt sich so der Sebastianplatz in Gisingen in einen Marktplatz, auf dem Privatpersonen ihre selbstgemachten oder selbst geernteten Produkte anbieten können.

Nachhaltigkeit und Regionalität als Herzstück
„Wir möchten eine Plattform schaffen, die es den Menschen ermöglicht, ihre Lebensmittel der Gemeinschaft anzubieten“, erklärt die 19-jährige Maida. „Dabei liegt der Fokus auf überschüssigen Ernteprodukten und hausgemachten Leckereien wie Marmeladen und Brot“, ergänzt ihr Projektpartner Julian. Wer seine eigenen Erzeugnisse anbieten möchte, kann sich bis Samstag, 9. November, bei den zwei Organisatoren anmelden. Auch über ein spontanes Teilnehmen und Mitbringen von Lebensmitteln freuen sich die Beiden. Festgelegte Preise gibt es dabei nicht. „Die Leute können selbst entscheiden, ob und wie viel sie für ihre Produkte verlangen möchten“, meint Maida.

Gemeinschaft und Austausch fördern
Die Veranstaltung verspricht nicht nur eine Vielfalt von selbst angebautem Obst und Gemüse, sondern auch eine Gelegenheit zum Austausch und zur Stärkung der lokalen Gemeinschaft. „Wir möchten, dass die Menschen sich treffen, sich austauschen und gemeinsam ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum entwickeln“, sind sich die zwei Schüler einig. Auch auf Verpackungsabfälle verzichten die beiden Feldkircher so gut es geht. Sie halten die Teilnehmer deshalb dazu an, ihre Produkte unverpackt mitzubringen. „Wir haben Stofftaschen organisiert, damit die Besucher ihre Lebensmittel darin mit nach Hause nehmen können. Natürlich freuen wir uns auch, wenn die Leute eigene Taschen mitbringen“, erzählt der 20-jährige Julian.

Geben und Nehmen statt Preisschilder
Der Kernpunkt des „Ländle Ständle“ ist die Möglichkeit, selbst geerntete oder selbstgemachte Produkte zu kaufen oder sogar kostenfrei zu erhalten. Die Veranstalter haben bewusst auf eine Preisfestlegung verzichtet, um eine Atmosphäre des Gebens und Nehmens zu fördern, die auch den sozialen Austausch in der Region stärken soll. „Das ‚Ländle Ständle‘ soll von Privatpersonen für Privatpersonen sein. Die Leute können einfach kommen und ihre Lebensmittel verkaufen, verschenken oder auch tauschen“, meint Maida. Ganz ohne Unternehmen findet der Markt dann aber doch nicht statt. „Die beiden Lebensmittelgeschäfte Adeg und Spar haben zugesagt, uns überschüssiges Obst und Gemüse zu spenden, das wir den Besuchern kostenlos anbieten werden“, freut sich Julian.

Pilotprojekt für Gemeinden
Der „Ländle Ständle“-Markt findet am Sonntag, 10. November, von 10:15 Uhr bis 13 Uhr auf dem Sebastianplatz in Gisingen statt. Die zwei HAK-Schüler hoffen, dass es nicht bei einer einmaligen Veranstaltung bleibt. „Das ‚Ländle Ständle‘ ist als Pilotprojekt gedacht und soll später allen interessierten Gemeinden als unkompliziert nutzbares Konzept zur Verfügung stehen“, erklärt Maida abschließend.
Interessierte, die ihre Lebensmittel gerne beim Markt anbieten möchten, können sich bis zum Samstag, 9. November, unter laendlestaendle@gmx.at oder +43 690 10369166 anmelden.