Von der Gendarmerie zum Retter der historischen Lasanggabrücke

Engelbert Burtscher hat sein Leben dem Dienst an der Gemeinschaft und den Bergen gewidmet.
Raggal Geboren am Ludescherberg, zog es Engelbert Burtscher nach Raggal und mit 22 Jahren zur Gendarmerie. Nach seiner Ausbildung wurde er in Thüringen stationiert. Im Winter kam er jedoch immer wieder aufgrund seiner Qualifikation als Gendarmerie-Skilehrer und -Schiführer nach Zürs und Lech, wo er einmal sogar dem Schah von Persien als Skilehrer und Leibwächter zugeteilt wurde. Später absolvierte er, als begeisterter Wanderer, auch die Ausbildung zum Wanderführer und stellte sich Freunden regelmäßig als verlässlicher Begleiter zur Verfügung.

Bergrettung als großes Anliegen
Ein großes Anliegen war ihm auch die Bergrettung. 1972 wurde er Ortsstellenleiter in Raggal und baute in den folgenden 20 Jahren die Bergrettung maßgeblich mit auf. Besonders wichtig war ihm die Mehrfachnutzung öffentlicher Fahrzeuge: Ein Mannschaftsfahrzeug wurde sowohl von der Feuerwehr als auch von der Bergrettung verwendet. In dieser Zeit leitete Engelbert Burtscher zahlreiche Rettungseinsätze verantwortungsvoll.

Nach 40 Dienstjahren ging er bei der Bundesgendarmerie in Pension. Die Hände in den Schoß zu legen, war aber nicht seine Art. Engelbert Burtscher: „30 Jahre lang war ich Wanderwegwart in Raggal, zuständig für die Beschilderung und Instandhaltung von 42 Kilometern Wanderwegen.“
Einsatz für die Lasanggabrücke
1990 stellte er fest, dass das Dach der historischen Lasanggabrücke dringend neu eingedeckt werden musste. Die Angebote der Gemeinde erschienen zu hoch, sodass er selbst die Initiative ergriff: „Das hat mich dazu gebracht, selbst aktiv zu werden, um die für das Große Walsertal geschichtlich wichtige Brücke zu retten.“ Mit Kameraden der Bergrettung organisierte er die Arbeiten, während die Gemeinde die benötigten Schindeln finanzierte. Nach 30 Jahren war das Dach erneut in einem desolaten Zustand, und wieder war Engelbert zur Stelle, um das Eindecken zu organisieren.

Förderverein für die Zukunft
Doch diesmal reichte das nicht. Ihm war klar, dass die Brücke grundlegend saniert werden musste. 2024 gründete er mit Gleichgesinnten den „Förderverein Lasanggabrücke“. Dank der Unterstützung der Bergrettung, Mitgliedsbeiträgen, Spenden und öffentlichen Geldern konnte die Brücke schließlich gerettet werden. Diese Aktion wurde zum Symbol für seinen unermüdlichen Einsatz für die Gemeinschaft. Allerdings steht in absehbarer Zeit noch die Erneuerung der Dachkonstruktion an – ein Projekt, das erneut durch die Mitglieder des Fördervereins umgesetzt werden soll. HAB
zur person
ENGELBERT BURTSCHER
GEBOREN 10. August 1942 in Ludescherberg
WOHNORT Raggal
FAMILIE verheiratet mit Sonja, drei Kinder
BERUF LKW-Fahrer und Holzarbeiter, dann Bundesgendarmerie
HOBBYS Schifahren, Klettern, Bergrettung und die Lasanggabrücke