Singen mit viel Elan und jeder Menge Spaß

Tanja Oberscheider dirigierte in Bludenz zweimal Gounods Messe “aux chapelles”.
BLUDENZ “Wir singen, weil es so befreit”, erklärt der Chor Sing-ing-Bings (Singgemeinschaft Bings-Stallehr-Radin) aus dem Raum Bludenz. Seit Herbst 2022 gestaltet die Gesangslehrerin Tanja Oberscheider aus Bregenz die Proben “mit viel Elan und jeder Menge Spaß”. Geprobt wird jeweils am Mittwoch – neuerdings von 19 bis 21 Uhr – in der Volksschule Bings. Der Chor besteht aktuell aus 25 Mitgliedern, davon sind vier in letzter Zeit neu dazugekommen. Obfrau ist Martina Lehner.

Auf das Projekt mit der Messe brève no. 7 aux chapelles von Charles Gounod bereitete sich die Kooperation Sing-ing-Bings und Pfarre Heilig-Kreuz in zehn Proben vor, teils in Bludenz und teils in Bings. “Ich finde, es hat sehr gut geklappt. Es gab eine wunderschöne Ergänzung der Stimmen – spritzig und trotzdem so rund. Wir haben sehr viele tolle Eindrücke miteinander erlebt und nach der letzten Probe zusammen ein Fest gefeiert”, erzählte Tanja Oberscheider. Nach ihrer Ansicht sei das Projekt mit zwei Messfeiern in der Heilig-Kreuzkirche am Christtag und an Taufe des Herrn ganz gut gelungen. Mit dem, was aus dem Stück entstanden ist, sei sie zufrieden. “Wir konnten nicht nur an den Tönen arbeiten, sondern durften in die Tiefe des Stückes hineingehen. Das hat mich total gefreut. Es war rundum ein sehr schönes Programm, eine tolle Kirche mit wunderschöner Akustik”, hob die Projektleiterin hervor.

Im Herbst hatte die ehemalige Obfrau des Kirchenchores Bludenz Heilig-Kreuz, Veronika Bolter, Tanja Oberscheider mehrere Werke vorgeschlagen. “Ich habe mir diese gerne angehört. Gounod ist für mich einfach sehr nah am Herz. Er war ein gläubiger Mensch, so wie ich. Aus dieser Musik hört man eine Liebe heraus. Mich hat diese Musik gleich mitgenommen und deshalb habe ich mich für Gounod entschieden”, führte Tanja Oberscheider weiter aus. Veronika Bolter betonte, sie habe die Proben und Gottesdienste “insgesamt immer schön empfunden”. Die Musik, welche für die Messfeiern in der Heilig-Kreuzkirche ausgewählt wurde, könne man sich gut merken und somit teils auswendig singen.

Ob Sing-ing-Bings auch in diesem Jahr in Bludenz in der Fastenzeit eine Messfeier mitgestalten wird, wird der Vereinsvorstand bald entscheiden. Abgesehen davon, denkt die Dirigentin, “dass wir auch wieder Kooperationen mit anderen Chören eingehen werden”. Im vergangenen Jahr arbeitete Sing-ing-Bings mit der Singgemeinschaft Möggers zusammen, die von Tanja Oberscheiders Mutter Bernadette Oberscheider geleitet wird. “Das wäre ganz schön, wenn wir neuerlich eine Kooperation hätten – mit einem anderen Chor”, so Tanja Oberscheider.
Chorleiterin und Solistin
Zu den Liedern, die bei Sing-ing-Bings besonders beliebt sind, zählen etwa “I Give You My heart”, “Weit, weit weg”, volkstümliche und Mundartlieder wie D´ Zit isch do!”, verrät die Chorleiterin. Die Musik wurde ihr in die Wiege gelegt. “Die Oma hat gesungen, die Mama hat gesungen.” Und so entschloss sie sich zu einem Gesangsstudium in Kooperation mit dem Mozarteum. “Das Singen war immer meine Liebe. Die letzten Jahre habe ich die Chormusik für mich entdeckt. Zudem bin ich solistisch unterwegs – als Mezzosopranistin. Die Chormusik im Dirigieren zu erleben, ist für mich wieder etwas Neues, weil man das Stück ganz anders kennen lernt.” Neben Sing-ing-Bings hat die Bregenzerin in der Musikschule Leiblachtal noch einen Kinderchor, den sie gerade mit elf Fünf- bis Elfjährigen aufbaut und ein Vokalensemble, das sie ebenfalls dirigiert. Aktuell überlegt sie, im nächsten Jahr ein A-Capella-Ensemble zu gründen, dem neben ihr und ihrer Mutter auch Verwandte angehören würden. SCO