Mit 82 Jahren ins Abenteuer: Imelda Duelli und ihr Traum von Nepal

Heimat / 23.01.2025 • 08:00 Uhr
Wolfgang Bartl, Nepal, let the children walk, benefizveranstaltung
Während einer traditionellen Zeremonie in Nepal erhielt Imelda ein farbenfrohes Tilaka-Segenszeichen auf die Stirn gemalt, ein Ausdruck von Gastfreundschaft und kultureller Verbundenheit. Wolfgang Bartl

Immer auf der Suche nach dem Abenteuer, ist Imelda Duelli nach Nepal gereist, um Kultur und Natur hautnah zu erleben.

Sulz Für die meisten ist Nepal das Land der Achttausender, für manche eine ferne Sehnsucht. Für Imelda Duelli wurde es mit 82 Jahren zur Wirklichkeit. Gemeinsam mit sieben weiteren Frauen und ihrem Wanderführer Wolfgang Bartl reiste sie in die Berge des Himalayas, um Land, Leute und Natur hautnah zu erleben. Was sie mitbrachte, sind unvergessliche Erinnerungen an eine Reise, die körperlich und kulturell bereicherte.

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In den Bergen auf einer Bank wurde dann natürlich auch gekocht und zu Mittag gegessen.

„Ich dachte zunächst, das wird sowieso nichts“, erzählt Imelda mit einem Schmunzeln. „Doch als Wolfgang mich fragte: ‚Im November geht’s los, du bist doch dabei?‘, habe ich sofort zugesagt.“ An ihrer Seite reisten Frauen im Alter zwischen 30 und etwa 50 Jahren – darunter auch ihre Enkelin Nadine, die spontan erklärte: „Oma, ich komme mit!“

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Bevor die Wanderung in die Tiefen der Wälder begann, testete die Gruppe ihr Equipment vor der Nähschule.

Zwischen Staub und Sternenhimmel: Eine Reise in die Berge

Die Reise begann mit einem langen Flug über Doha nach Kathmandu. Dort empfing Wolfgang Bartl die Gruppe und führte sie in das abgelegene Bergdorf Gumba Danda. Schon die Anreise bot die erste Herausforderung: schmale Straßen voller Schlaglöcher. „Das war Abenteuer pur, solche Straßen kann man sich bei uns gar nicht vorstellen“, sagt Imelda. Der herzliche Empfang der Dorfbewohner entschädigte jedoch für jede Strapaze. Mit Blumenkränzen, Musik und Tänzen begrüßte man die Gruppe – eine Willkommenskultur, die die Teilnehmerinnen tief bewegte. „Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen war sehr beeindruckend. So etwas habe ich noch nie erlebt“, berichtet die Sulnerin.

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„Die Herzlichkeit der Menschen hat mich tief berührt“ – Imelda im Austausch mit einer Dorfbewohnerin.

In den folgenden Tagen durchwanderte die Gruppe die spektakuläre Landschaft des Himalayas. Auf 4000 Metern Höhe erlebten sie kühle Nächte und einen Sternenhimmel, der alle in Staunen versetzte. „Es war, als könnte man die Sterne anfassen“, schildert die 82-Jährige begeistert. Tagsüber führte der Weg vorbei an klaren Bergseen, durch dichte Wälder und über steinige Pfade. Dank ihres sportlichen Lebensstils meisterte Imelda die Herausforderungen der Höhe problemlos. „Ich bin oft in den Bergen unterwegs, das hat sich ausgezahlt“, sagt sie.

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Das beleuchtete Zeltlager auf 4000 Meter Höhe.
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Vor einem heiligen See genießt Imelda den Augenblick mit ihrer Enkelin und einer Freundin.

Soziale Projekte unterstützt

Seit mehr als zwei Jahrzehnten reist Bartl regelmäßig nach Nepal. Doch seine Rolle beschränkte sich nicht nur auf die eines Wanderführers: Er brachte die Gruppe in Kontakt mit sozialen Projekten. So besuchten sie eine Nähschule, die Frauen neue Perspektiven bietet, und ein lokales Krankenhaus, wo sie Kleidung und Süßigkeiten an Kinder verteilten. „Es war bewegend zu sehen, wie viel Freude die kleinen Gesten bereitet haben“, erinnert sich Duelli. Bartls Engagement für die Region und sein enger Kontakt zu den Dorfbewohnern öffneten der Gruppe Türen, die Touristen sonst verschlossen bleiben.

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Imelda unterwegs mit Wanderführer Wolfgang Bartl und der Gruppe, hoch oben in den Bergen des Himalayas.

Eine andere Welt

Das einfache Leben in den Bergdörfern beeindruckte die Sulnerin nachhaltig. „Die Menschen leben oft in Hütten mit Blechdächern und kochen über offenem Feuer“, beschreibt sie. Besonders die Frauen, die schwere Lasten über steile Pfade tragen, beeindruckten sie tief. „Es ist unglaublich, wie hart sie arbeiten und wie viel sie leisten.“

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„Die Einfachheit hat mich beeindruckt.“ – Imelda und eine Mitreisende in einer traditionellen nepalesischen Küche, in der noch über offenem Feuer gekocht wird.

Die Reise war jedoch nicht nur von Anstrengung geprägt. Immer wieder wurde die Gruppe in Feste und Bräuche eingebunden. „Wir wurden wie Familienmitglieder behandelt. Überall gab es Blumen, Tänze und Musik“, berichtet Duelli. Auch innerhalb der Gruppe entwickelte sich eine besondere Dynamik. „Das Alter spielte keine Rolle, wir waren ein Team.“

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Eindrücke fürs Leben

Nach 17 Tagen kehrte die Gruppe zurück, erschöpft, aber voller unvergesslicher Eindrücke. Die Rückreise, die über Bangladesch und Doha führte, war zwar anstrengend, doch die positiven Erinnerungen überwogen. „Diese Reise war das Schönste, was ich je erlebt habe. Die Menschen, die Kultur, die Landschaft – es war eine völlig andere Welt“, schwärmt Duelli.

Mit 82 Jahren ins Abenteuer: Imelda Duelli und ihr Traum von Nepal
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