Zukunftsvision für die Spinnerei in Gisingen: Anrainer fordern mehr als nur Wohnraum

Die Neugestaltung des Areals der ehemaligen F.M. Hämmerle Spinnerei soll Wohnraum, Gewerbeflächen und öffentliche Freiräume vereinen.
Darum geht’s:
- Geplante Neugestaltung der ehemaligen F.M. Hämmerle Spinnerei in Gisingen.
- Der Plan umfasst gemischte Nutzung inklusive Wohnraum, Gewerbe und öffentliche Freiräume.
- Bürger betonen Bedeutung von Schule, Kinderbetreuung und Erhaltung von Naherholungsgebieten.
Feldkirch-Gisingen Die Haustüre schließen, über den Spielplatz schlendern und noch kurz ein paar Besorgungen im Supermarkt um die Ecke machen. Genau das soll in Gisingen Realität werden. Dazu fand am Mittwoch die dritte öffentliche Veranstaltung im Rahmen des Planungsprozesses zur Neugestaltung des Areals der ehemaligen F.M. Hämmerle Spinnerei statt. Über 200 Interessierte besuchten die „WERKSTATT-Ausstellung“ in der denkmalgeschützten Produktionshalle. Dort informierten sie sich über die bisherigen Pläne und nutzten die Gelegenheit, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.

Ein moderner Stadtteil für Gisingen
Seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres wird ein Konzept entwickelt, das das rund 40.000 Quadratmeter große Areal in ein neues Stadtteilsubzentrum mit gemischter Nutzung verwandeln soll. Wohnen, Arbeiten und Leben sollen hier harmonisch vereint werden und bis zu 1.716 Menschen ein Zuhause bieten. Erste Etappen wurden bereits umgesetzt: Neue Wohngebäude, ein öffentlicher Spielplatz und ein Groß-Supermarkt stehen den Bürgerinnen und Bürgern bereits zur Verfügung. Die Pläne sehen zudem eine vielseitige Nutzung vor, die neben Wohnraum auch Gewerbeflächen, öffentliche Freiräume und die Erhaltung denkmalgeschützter Gebäude umfasst.
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Die F.M. Hämmerle Holding AG, ein traditionsreiches Vorarlberger Unternehmen mit über 180-jähriger Geschichte, hebt die Bedeutung der denkmalgeschützten Gebäude hervor. Diese sollen einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt werden. Während der Ausstellung wurden Ideen für Bebauungsstrukturen und die Freiraumgestaltung auf Schautafeln präsentiert. Im Mittelpunkt stand der Dialog mit der Bevölkerung, um wertvolle Anregungen für den Rahmenplan zu sammeln. Dieser soll noch in diesem Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt und anschließend den politischen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden.


Ruf nach mehr Infrastruktur
Herbert Bork vom Raumplanungsbüro stadtland, das den Planungsprozess koordiniert, zeigte sich über die rege Beteiligung der Bevölkerung erfreut: „Die große Teilnahme beweist, dass dieses Projekt den Menschen in der Region ein echtes Anliegen ist. Ihre Ideen und ihr Engagement begleiten die Transformation der Spinnerei auf bemerkenswerte Weise.“

Doch es gab auch kritische Stimmen: Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer wiesen darauf hin, dass die Entwicklung des Areals nicht nur auf die Schaffung von Wohnraum beschränkt bleiben dürfe. „Es ist schön und gut, wenn Wohnraum geschaffen wird. Allerdings muss ein solches Projekt weiter gedacht werden, und die Rahmenbedingungen für weitere 1.200 Menschen müssen geschaffen werden“, sagte eine Anrainerin. Themen wie Schule, Kinderbetreuung, moderne Infrastruktur und die Erhaltung des „Hämmerle-Wäldchens“ als Naherholungsgebiet wurden als entscheidende Faktoren genannt, um das Projekt erfolgreich zu machen.

Die nächsten Schritte
Die Weiterentwicklung des Rahmenplans wird in den kommenden Monaten erfolgen. Die Präsentation der überarbeiteten Version wird zeigen, wie die Wünsche und Ideen der Bevölkerung berücksichtigt wurden. Das Ziel soll wohl ein innovatives Quartier, das Wohnen, Arbeiten und Leben in Feldkirch-Gisingen auf neue Weise vereint, bleiben.
