Faszinierender Wein- und Kulinarikabend

Ardetzenberg-Weine und viel Interessantes gab es von Uli Berthold beim Feldkircher Lions Club.
Feldkirch In einem der Keller des im 17. Jahrhundert entstandenen Gasthofs Schäfle begrüßte Präsident Christian König die Teilnehmer. Als Aperitif gab es den auf Druck von Stammgästen hin entstandenen, bis heute beliebten Sekt aus Müller-Thurgau-Trauben vom Ardetzenberg.

Nach seiner Bericht darüber stellte Wirt Christoph Fulterer das Gewölbe vor, in dem sein Vater Otto 1996 mit Ziegeln aus alten Wiener Zinshäusern stilvolle Lagermöglichkeiten für Weine geschaffen hat. Die Familie hat das Haus nach dessen Renovierung im Jahr 1856 erworben.

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“Sure Hund”
Müller-Thurgau haben die Fulterers auf den Ardetzenberg gebracht. Vor ihrem Engagement entstandene, gelegentlich zur Beurteilung ihres Wertes vorbeigebrachte Weine, sind immer rot und bis heute als “Sure Hund” bekannt. Sie kamen auch nie in den Handel, sondern wurden vom Betreiber unter anderem zu Weihnachten an seine Mitarbeiter verschenkt.

Für den Blauburgunder, vor allem aber den leichten und trockenen (Balance zwischen Alkohol und Säure) Müller-Thurgau sind nach Schätzung des Gastgebers zwischen 200 und 250 Stunden Handarbeit im Rebberg nötig, dazu kommen etwa 140 Maschinenstunden und weitere Aufwände wie das Rebeln. Bei letzterem wirken erfreulicherweise immer genügend Helfer mit. Entsaftet werden die Trauben in einer mobilen, in einem “Schäfle”-Schuppen gelagerten Presse. Sie besteht aus einem Stahlgehäuse und einem innen liegenden Schlauch, der mehrmals hintereinander mit Druckluft gefüllt wird. Die einzige zugekaufte Leistung ist das Abfüllen der Flaschen und ihre Bestückung mit Schraubverschlüssen und Etiketten.

Entalkoholisierter Wein
Nach einer Führung durch das ein Geschoss tiefer liegende bis zu zwölf Meter unter Grund befindliche Kellergewölbe mit den Stahltanks ging es in einen Teil des Restaurants, wo Weinprofi Uli Berthold zuerst den Ardetzenberger Sekt würdigte. Danach stellte er zuerst den zur Vorspeise kredenzten Grünen Veltliner des mit einer Vorarlbergerin verheirateten Wachauer Winzers Johann Donabaum vor. Spannend wurde es bei dem auf dem Etikett als “Wein mit dem Heiligenschein” bezeichneten Riesling des Wiener Winzers “Mayer am Pfarrplatz”.

Als dritten Wein präsentierte Berthold den Grünen Veltliner Loibenberg, den Elisabeth Pichler-Krutzler und ihr Mann Erich Krutzler in Dürnstein produzieren. Er passt wie andere Veltliner auch bestens zu allem Gebackenem, also auch zu dem von “Schäfle”-Koch Ralph Keckeis zubereiteten Zucchini-Gordon Bleu. Zur Auswahl der Weine gehörten auch der Zweigelt Goldberg von Spitzenwinzer Werner Achs, der in jungen Jahren ohne Französischkenntnisse beim “Château Haut Brion” zu arbeiten begonnen hat, sowie die Cuvée “Gabarinza” des biodynamisch arbeitenden Gernot Heinrich. AME




