„So günstig reist du nie mehr im Leben“

In einem internationalen Jugendcamp wurde für Raphaela Muster jeder Tag zu einem kleinen Abenteuer.
Feldkirch Neue Länder entdecken, Freundschaften schließen und dabei wertvolle Erfahrungen sammeln – das macht das Programm „Ländle goes Europe“ seit über 25 Jahren möglich. Raphaela Muster aus Nofels hat das Camp nicht als Teilnehmerin, sondern als Begleitperson miterlebt. Für sie war es bereits die zweite Erfahrung als Betreuerin in einem internationalen Jugendcamp.

Abenteuer und Gemeinschaft
„Ich habe durch eine Freundin von einem Jugendbegleiterkurs erfahren, der vom aha Liechtenstein organisiert wurde. Da war für mich schnell klar: Ich will mich als Betreuerin für internationale Jugendaustauschprogramme engagieren“, erzählt die 23-Jährige. Besonders die Möglichkeit, zu reisen und Menschen aus verschiedenen Ländern kennenzulernen, begeisterte sie.

Ihr Weg führte Raphaela unter anderem nach Deutschland auf die Burg Neuerburg in Rheinland-Pfalz, wo sie mit einer Gruppe aus Vorarlberg eine Woche lang in einer mittelalterlichen Burg untergebracht war. „Das Camp war super organisiert. Wir Betreuer trafen uns schon einige Wochen vorher, um das Programm auszuarbeiten und uns kennenzulernen. Das hat uns später viel erleichtert“, lässt die Noflerin wissen.

Eine Woche voller Highlights
Während dem einwöchigen Aufenthalt wurde eine breite Palette an Workshops angeboten – von Videografie und Fotografie über Theater bis hin zu Kunst. Doch auch außerhalb des Programms gab es besondere Erlebnisse. „Wir haben Tagesausflüge gemacht, zum Beispiel nach Luxemburg auf einen Rittermarkt, wo wir mit dem einzigen Sessellift des Landes gefahren sind“, erinnert sich Raphaela.

Das Highlight für viele Teilnehmer sei jedoch der Ausflug nach Maastricht in den Niederlanden gewesen. „Dort besuchten wir ein Museum, bevor die Jugendlichen die Stadt auf eigene Faust erkunden durften“, erzählt sie.

Ein bedeutender Aspekt war für Raphaela, die Jugendlichen dazu zu ermutigen, sich über Sprachbarrieren hinweg mit anderen Teilnehmern auszutauschen. „Für mich war es wichtig, dass die Jugendlichen nicht nur mit den deutschsprachigen Kindern zusammen waren, damit sie sich trauen mehr Englisch zu sprechen und auch andere Kulturen kennenlernen.“

Lange Nächte
Für die Noflerin selbst brachte das Abenteuer auch Herausforderungen mit sich. „Gerade am Anfang waren viele Jugendliche zurückhaltend. Sie kannten einander natürlich noch nicht und waren deshalb schüchtern“, erzählt die 23-Jährige. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr auch die nächtlichen Meetings der Betreuer. „Wir haben uns jeden Abend um Mitternacht zusammengesetzt, um zu besprechen, wie es den Jugendlichen geht und was am nächsten Tag ansteht. Manchmal war jemand so müde, dass er am Tisch eingeschlafen ist“, erinnert sie sich schmunzelnd.

Trotz der Herausforderungen ist Raphaela überzeugt, dass sie jederzeit wieder als Begleitperson mitmachen würde. „Man lernt neue Gegenden und Menschen kennen. Die Anreise wird bezahlt, genauso wie Unterkunft und das Essen. So günstig reist du nie mehr im Leben“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.
„Ländle goes Europe“ 2025
Auch in diesem Jahr gibt es wieder zwei Camps: Vom 20. bis 26. Juli findet das Camp „Eurovisionen 2025“ auf der Neuerburg in Deutschland statt – dieses ist bereits ausgebucht, aber zwei zusätzliche Plätze können noch als aha-Reward eingelöst werden.

Das zweite Camp führt vom 25. Juli bis 3. August nach Larochette in Luxemburg, wo sportbegeisterte Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren unter anderem Mountainbiken, Stand-up-Paddling und Parkour ausprobieren können. Die Teilnahme ist dank der Förderung durch das EU-Programm Erasmus+ sowie den Fachbereich Jugend & Familie des Landes Vorarlberg kostengünstig.
Anmeldungen sind bis zum 15. Mai möglich. Mehr Informationen gibt es unter www.aha.or.at/laendle-goes-europe.