“Unerwartet in eine finanzielle Notlage geraten” – Wo Haussammlungen unterstützen

Im März werden viele Klingeln läuten: 400 Freiwillige machen sich auf den Weg, um von Tür zu Tür zu gehen.
Darum geht’s:
- 400 Freiwillige sammeln Spenden in Vorarlberg.
- Haussammlung stärkt sozialen Zusammenhalt und fördert Solidarität.
- Spenden unterstützen vielfältige Hilfsangebote.
Satteins Unter dem Motto „Weil jeder Schritt gegen Armut ein Fortschritt ist“ machen sich auch in diesem März wieder 400 Freiwillige in Vorarlberg auf den Weg, um im Rahmen der Caritas-Haussammlung Spenden für Menschen in Not zu sammeln. Bei einer Pressekonferenz im Gemeindeamt Satteins wurde die Bedeutung dieses Engagements für den gesellschaftlichen Zusammenhalt betont.

„Das Miteinander in einer Gemeinde ist ein Geben und Nehmen. Jede und jeder von uns kommt irgendwann in eine Situation, in der wir Hilfe brauchen und jede und jeder hat Möglichkeiten, einen Beitrag zu leisten“, meinte Caritasdirektor Walter Schmolly. Die Haussammlung sei nicht nur eine finanzielle Unterstützung für Menschen in Not, sondern auch ein Symbol für Solidarität.

Zusammenhalt als Gemeinschaftsaufgabe
In Satteins wird das sorgende Miteinander gezielt gefördert – unter anderem durch die Initiative “herz.com”. „Früher waren Menschen über ihre Familie, über Nachbarschaften, Vereine und die Pfarre dichter in soziale Netzwerke eingebunden. Heute muss das gezielt gestaltet und gefördert werden“, so Schmolly weiter.
Ein Beispiel dafür ist das Begegnungscafé für 24-Stunden-Betreuer, das regelmäßig im Sozialzentrum Satteins stattfindet. „Die Betreuungskräfte haben täglich nur zwei Stunden frei. In dieser Zeit bieten wir ihnen einen Ort, an dem sie sich begegnen und austauschen können“, berichtete Mechthild Metzler-Schähle, die sich als freiwillige Helferin bei herz.com engagiert. Das Angebot sei für viele eine wichtige Anlaufstelle.

„Ich liebe das Ehrenamt“
Edeltraud Bale engagiert sich seit Jahren als Haussammlerin in der Gemeinde Satteins. Sie ist eine von 24 freiwilligen Sammlerinnen und Sammlern. „Ich liebe das Ehrenamt. Meine Mama hat das schon gemacht und ich möchte auch meinen Kindern und Enkeln ein gutes Vorbild sein“, sagte sie. Die ehrenamtliche Tätigkeit sei eine Herausforderung, aber auch eine große Freude: „Ich kenne fast alle Leute und werde größtenteils sehr freundlich aufgenommen.“ Besonders stolz ist sie auf ihr Sammelergebnis vom letzten Jahr. „10 Prozent der Gesamtsumme der Pfarre Satteins habe ich gesammelt“, freute sich die freiwillige Helferin.

Auch Eberhard Erne ist vom Ehrenamt begeistert. Der 73-Jährige ist unter anderem im Lerncafé und als Haussammler tätig. „Es bereitet mir einfach eine Freude. Man lernt viele Leute in der Gemeinde kennen und das Dorfleben wird belebt“, erzählte er.

Vielseitige Unterstützung
Die Erträge der Haussammlung sollen vielfältige Unterstützungsangebote ermöglichen. „Es gibt Familien, die unerwartet in eine finanzielle Notlage geraten und Hilfe benötigen. Kinder, die auf kostenlose Lernunterstützung im Lerncafé angewiesen sind. Menschen, die besucht werden oder punktuelle Unterstützung im Alltag brauchen“, erklärte Schmolly. Ein wichtiger Bereich sei auch die Wohnungs- und Obdachlosenhilfe. Dort fließen Spenden in Sanierungsarbeiten von Notschlafstellen sowie in die Unterstützung für Menschen, die von Wohnverlust bedroht sind.

Zudem werden Hospizbegleitungen für schwerkranke und sterbende Menschen finanziert sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer geschult, die sich in sozialen Projekten engagieren. Auch die Begleitung und Unterstützung von 24-Stunden-Betreuerinnen, die oft unter schwierigen Bedingungen arbeiten, ist ein zentraler Bestandteil der Hilfsmaßnahmen.