Jöri-Meile wurde gestürmt

Heimat / 04.03.2025 • 14:59 Uhr
Schlüsselübergabe
Bgm. Simon Tschann, Zunftmeister Christian Pellini (Funkenzunft Bludenz).

 
Narrengericht mit Zynismus, Sarkasmus und trotzdem mit Fingerspitzengefühl

BLUDENZ Rund 50 Geschäfte besuchte die im Jahr 1664 entstandene Funkenzunft Bludenz am Fasnatwochenende in ihrer Heimatstadt. Die Funkenzunft schätzt es, wenn sich die Geschäfte dem närrischen Volk einladend präsentieren. Die Geschäftsrunde dauerte rund drei Stunden.

Jöri-Meile, Live-Musik: "Dünes XL", Mühlgasse

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Am Samstag, um 14.15 Uhr wurde der Rathausplatz erstürmt, wo Bürgermeister Simon Tschann namens der Stadt zu Speis und Trank einlud. Später stellten sich die teilnehmenden Gruppen vor der Post auf. Nachdem die Hauptstraße gesperrt war, setzte sich der Umzug in Richtung Riedmillerdenkmal in Bewegung. Für den ersten Umzug hatten sich 30 bis 40 Gruppen angemeldet. Der Umzug sah fantastisch aus. Nach Schätzung des Zunftmeisters Christian Pellini dürften 1000 Leute das Geschehen mitgestaltet und mindestens 2000 Personen zugeschaut haben. Die Schlüsselübergabe erfolgte anschließend.

Jöri-Meile, Live-Musik: "Dünes XL", Mühlgasse
Sorgte für gute Stimmung in der Mühlgasse: “Dünes XL”.

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Den närrischen Höhepunkt bildete das Narrengericht. Wie der Zunftmeister sagte, habe der “Jöri” die Aufgabe, im Dreck, der unterm Jahr hinterlassen wurde, herumzurühren und diesen mit spitzer Klinge aufzunehmen. Das geschieht mit ein bisschen Zynismus, ein bisschen Sarkasmus, aber trotzdem mit Fingerspitzengefühl. Da habe es zum Beispiel die Geschichte gegeben, dass ein Politiker einen sehr schönen Christbaum nach Bregenz ans Land geschickt, aber einen weniger ansehnlichen Christbaum auf dem Remiseplatz abgestellt habe. “Ich habe ihm ausrichten lassen, dass er den Baum gleich nächste Woche für den Funkenplatz mitbringen soll”, scherzte der Zunftmeister. 

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Zu den zahlreichen engagierten Mitgestaltern des Wochenendes zählte die Band “Georg, Michael & Friends” – Carmen Maier und Margot Streit (beide Gesang), Georg Fliri (Bass), Michael Nesler (Gitarre) sowie Stefan Greußing (Schlagzeug). Sie begeisterten ihr großes Publikum am Wochenende zweimal mit Pop, Rock & Blues und wurden für ihre Treue zur Bludenzer Fasnat mit Orden ausgezeichnet – viermal in Silber, einmal in Gold. SCO