Zukunft des größten Hundesportevents in Vorarlberg ungewiss

Der “Agilityclub.at” steht nach dem Verlust seines langjährigen Trainings- und Turnierplatzes vor einer ungewissen Zukunft.
Klaus Seit zehn Jahren ist der “Agilityclub.at” fixer Bestandteil der Vorarlberger Hundesportszene. Der Verein, der bis 2024 seinen Trainings- und Turnierplatz in Klaus hatte, stand dort nicht nur für regelmäßiges Training, sondern veranstaltete auch das größte internationale Agility-Turnier der Region. Rund 130 Teilnehmer aus ganz Europa kamen jährlich zusammen, um ihre Hunde durch den Parcours zu führen. Doch heuer ist unklar, ob das Event stattfinden kann – denn der Verein steht plötzlich ohne Platz da.

„Wir haben 2024 noch unser zehnjähriges Bestehen gefeiert, jetzt gibt es uns an diesem Standort nicht mehr“, berichtet Obmann Rainer Woblistin. Die Gemeinde Klaus, die dem Verein den Platz bisher kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, hat entschieden, das Gelände künftig anderweitig zu nutzen. „Sie wollen es der Öffentlichkeit zuführen“, erklärt Woblistin. Mittlerweile wurde auch die Vereinshütte abgerissen.
Bürgermeister Morscher: Kein geeigneter Ersatzplatz in Klaus
Bürgermeister Simon Morscher bestätigt: „Wir haben das Grundstück von der Kirche gepachtet. Mein Vorgänger hat dem Hundesportverein gestattet, das Gelände zu nutzen – allerdings immer mit dem Hintergrund, dass die Gemeinde hier irgendwann etwas entwickelt.“

Nun ist der Plan konkret: Es soll ein Pumptrack aus Erde entstehen, der von der Bevölkerung genutzt werden kann. Laut Morscher gab es in Klaus bereits mobile Pumptracks, die auf große Zustimmung stießen. „Jetzt wollen wir eine fixe Anlage schaffen, ähnlich wie in Lauterach.“

Für den Agilityclub bedeutet das jedoch das Aus am bisherigen Standort. „Wir haben schon vor rund eineinhalb Jahren mit dem Verein über die Thematik gesprochen und geraten, sich nach einer Alternative umzusehen. Sie haben das auch gemacht – aber leider nichts gefunden“, so Morscher. Einen Ersatzplatz kann die Gemeinde nicht anbieten, weil es „keine gewidmeten Sportflächen gibt“. Eine alternative Fläche zu mieten, sei laut Morscher zwar möglich, „aber dort können sie keine Hütte oder Lagerstätte errichten, weil es bau- und naturschutzrechtlich nicht erlaubt ist“. Um das Equipment vor Vandalismus zu schützen ist eine Vereinshütte für den Hundesportverein jedoch unerlässlich.
Dringend gesucht: 3000 bis 5000 Quadratmeter
Nun steht der Verein vor einer großen Herausforderung: Ein neuer Platz muss her – und das so schnell wie möglich. Gesucht wird ein Grundstück von etwa 3000 bis 5000 Quadratmetern, idealerweise etwas außerhalb, um Lärmbelästigungen für Anrainer zu vermeiden.

„Wir trainieren sechs Mal die Woche, daher brauchen wir einen fixen Platz“, so Woblistin. Und eines stellt er klar: „Selbstverständlich soll der neue Trainingsplatz nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Wir sind bereit, einen fairen Pachtpreis zu zahlen.“

Die bisherige Suche verlief jedoch schwierig. „Viele Grundstücke liegen mitten in Wohngebieten, das funktioniert mit Hunden einfach nicht“, sagt Woblistin. Zudem seien einige Gemeinden nicht bereit, einen Hundesportverein anzusiedeln.
Turnier 2025 in Gefahr
Besonders bitter ist die Lage für die Agility-Sportler, die seit Jahren auf das große Turnier im Juni hinarbeiten. „Unser Event ist im weiten Umkreis das größte und attraktivste Turnier“, erklärt der Obmann. Für einige Teilnehmer ist das Turnier längst zur Tradition geworden. „Ein älteres Ehepaar aus Rankweil verschiebt sogar seinen Urlaub, um jedes Jahr dabei sein zu können“, erzählt Woblistin. Ob das 2025 erneut möglich sein wird, steht in den Sternen.

Der Verein hofft auf eine rasche Lösung. „Idealerweise finden wir innerhalb der nächsten Wochen eine Fläche. Dann wäre auch das Turnier noch möglich“, so Woblistin. Doch ohne Platz bleibt der Sportbetrieb stillgelegt – und mit ihm vielleicht auch das größte Hundesportevent Vorarlbergs.

Dringend gesucht: Trainingsplatz für den Agilityclub.at
Der Agilityclub.at sucht dringend ein neues Gelände für Training und Turniere. Benötigt wird eine Fläche von 3000 bis 5000 Quadratmetern, idealerweise etwas außerhalb, um Lärmbelästigungen zu vermeiden. Ein fairer Pachtpreis wird selbstverständlich bezahlt. Wer ein geeignetes Grundstück anbieten kann oder Tipps hat, wird gebeten, sich bei Obmann Rainer Woblistin unter +43 676 334 7170 oder per E-Mail an rainer.woblistin@interdesign.at zu melden.



