Funkenhexe machte unfreiwilligen Ausflug

Heimat / 11.03.2025 • 15:07 Uhr
Funken Lorüns 2025: Wilfried und Angelika Schnetzer: "Wir haben die Funkenhexe gebaut. Man hat uns die Hexe geklaut und in die Stauden geworfen." Das Ehepaar Schnetzer reparierte die Hexe.
Wilfried und Angelika Schnetzer: “Wir haben die Funkenhexe gebaut. Man hat uns die Hexe geklaut und in die Stauden geworfen.”

Funkenhexe wurde gestohlen, später gefunden und vertrieb doch noch den Winter.

LORÜNS Um 2.20 Uhr heulte in der Nacht auf Sonntag in Lorüns die Sirene. Die Feuerwehr Lorüns rückte nach St. Anton aus, wo der Funken brannte. Zeitgleich hielten der stellvertretende Zunftmeister der 29 Mitglieder zählenden Funkenzunft Lorüns, Janik Fuchsberger, und sein Zunftkollege Nils Caluori Funkenwache und behielten den Funken gut im Auge. Doch plötzlich erlosch das Licht, der Benzingenerator war leer. Sogleich holten sie Benzin, um den Funken wieder zu beleuchten. Mit Schrecken stellten sie danach fest: Die Hexe ist weg! Weiter oben am Funken fielen ihnen hervorstehende Holzscheite auf. “Da ist jemand sehr akrobatisch und sehr schnell auf den Funken hinaufgejuckt”, so Janik Fuchsberger fassungslos. Zurück blieb nur ein Fuß der Funkenhexe; diesen hatte man am Morgen gefunden. Nach dem Diebstahl blieb der Funken unter Dauerbeobachtung.

Funkenhexe machte unfreiwilligen Ausflug: Von links: Stefanie Rudigier, Dominic Rudigier, Toni Collini, stehend Zunftmeister Franz Marte, Michael Tomaselli und Familie Schnetzer: Gabriel und Esther mit Sohn Julian.
Stefanie Rudigier, Dominic Rudigier, Toni Collini, stehend Zunftmeister Franz Marte, Michael Tomaselli und Familie Schnetzer: Gabriel und Esther mit Sohn Julian.

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Böller verschwunden

Als die ganze Funkenzunft Lorüns mit Zunftmeister Franz Marte am Morgen zusammenkam, plante man, eine neue Funkenhexe anzufertigen. Doch dann erfuhr die Zunft, dass in Vandans-Vens etwas Personenähnliches gefunden wurde. Franz Marte und einer seiner Kollegen machten sich dort sofort auf die Suche und wurden nach längerer Zeit fündig: Die Hexe lag am Straßenrand im Gestrüpp. Rasch brachten die Zünftler das Objekt zurück an den Funkenplatz. “Der Böller fehlte leider, dessen Verbleib ist unklar. Die Polizei ist natürlich darüber informiert, dass sich der Böller irgendwo befinden muss”, sagte Janik Fuchsberger. Funkenzunft-Pyrotechniker Wilfried Schnetzer und seine Gattin Angelika, die die Hexe gemeinsam gebaut hatten, führten die notwendigen Reparaturarbeiten aus, ehe die – neu geladene – Hexe zum zweiten Mal am Funken befestigt wurde.

Funkenhexe machte unfreiwilligen Ausflug: Auch für die Jüngsten war das Funkenbrauchtum einmal mehr total spannend.
Auch für die Jüngsten war das Funkenbrauchtum einmal mehr total spannend.

Funkenhexe explodierte

Mit Ausnahme des kleinen nächtlichen Ausfluges verlief das Lorünser Funkenwochenende außerordentlich gut, zwischen 150 und 180 Personen ließen dort die Fasnat gut gelaunt ausklingen. Janik Fuchsberger schwärmte: “Bei hervorragendem Wetter und ohne einen Windhauch brannte der Funken gerade nach oben. Und als er in Vollbrand stand, verrichtete die Hexe ihren Dienst und vertrieb mit einem lauten Knall den Winter.” Der Dank der Funkenzunft galt der Lorünser Feuerwehr. Aufgrund der Wettervorhersage hatte sie Brandwache direkt vor Ort gehalten. Zum Hexen-Vorfall hatte die Funkenzunft Lorüns bis gestern (Dienstag) Vormittag “leider keine neuen Informationen, bisher hat sich noch niemand zur Tat bekannt”, so der stellvertretende Zunftmeister. SCO

Funken Lorüns
Zunftmeister-Stellvertreter Janik Fuchsberger, Nils Calori, Zunftmeister Franz Marte, Melanie und Florian Langer.
Funkenhexe machte unfreiwilligen Ausflug: Das Fundament wurde genagelt, der Funken an sich indessen nicht.
Das Fundament wurde genagelt, der Funken an sich indessen nicht.
Funkenhexe machte unfreiwilligen Ausflug: 1. Simon Batlogg, Christian Sauerwein und Stephan Batlogg, von links.
Simon Batlogg, Christian Sauerwein und Stephan Batlogg, von links.