Erfolgreiche Karriere trotz Herausforderungen

Eva-Maria Dünser aus Ludesch glänzt trotz mentaler Beeinträchtigung im Skisport.
Ludesch Nach vier Meistertiteln bei den österreichischen Staatsmeisterschaften 2019 stand Eva-Maria Dünser in Grenoble gleich dreimal auf dem Siegerpodest ihrer ersten Weltmeisterschaft. Damit war sie die Ausnahmeerscheinung bei der INAS-Ski-WM.
Frühe Leidenschaft für den Skisport
Ihre Eltern, Ilse und Dietmar Dünser, sind begeisterte Skifahrer – kein Wunder also, dass Eva-Maria bereits mit vier Jahren auf Skiern stand. Schon damals entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Sport.

Über die Jahre hinweg perfektionierte sie ihr Können, bis schließlich VIRTUS-Kadertrainer Martin Neßler und Hugo Mackowitz auf sie aufmerksam wurden. Martin Neßler erinnert sich: „2016 haben wir sie beim Skifahren beobachtet. Da wir gezielt nach einer mental beeinträchtigten Sportlerin suchten, haben wir sie – natürlich mit Zustimmung ihrer Eltern – ins Training aufgenommen.“

Bereits 2017 nahm Dünser erfolgreich an den österreichischen Behindertenmeisterschaften in Faschina teil. 2018 folgten weitere Erfolge bei lokalen Rennen, bevor sie in Grenoble erstmals international triumphierte. Ihre Stärke liegt in den technischen Disziplinen – für Abfahrtsbewerbe gibt es in ihrer Klasse keine Wertung. Doch angesichts ihrer Furchtlosigkeit wäre sie wohl auch dort vorne mit dabei.
Erfolge auf internationaler Bühne
Dann ging es Schlag auf Schlag: bei der Weltmeisterschaft 2023 in Seefeld erreichte Dünser zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille. Im Jahr darauf errang die Skifahrerin Gold, Silber und Bronze in Zakopane. Zudem krönen 25 österreichische Meistertitel ihre Leistungen. Das nächste große Ziel ist heuer die Weltmeisterschaft in Tignes (Frankreich) Angesichts ihrer Top-Kondition und ihrer unermüdlichen Einstellung darf man sich erneut auf Überraschungen freuen.

Training und Vorbilder
Dünser liebt ihr wöchentliches Training mit dem Kader des WSV Ludesch, ebenso wie das begleitende Konditionstraining. Aber auch außerhalb der offiziellen Einheiten ist sie leidenschaftlich auf Skiern oder mit Schneeschuhen unterwegs – sie kann einfach nicht genug bekommen.
Ihre persönlichen Geheimtipps für das Skifahren in Vorarlberg? Faschina und Raggal. Ihr großes Vorbild ist Katharina Liensberger – sie bewundert deren kraftvollen, aber dennoch eleganten Fahrstil.
Beruf und Familie
“Ich gehe gerne zur Arbeit in der Firma Sutterlüty, dort bin ich als Regalbetreuerin tätig. Danach brauche ich meinen Kaffee“, beschreibt sich Eva-Maria selbst. Besonders gern verbringt sie Zeit mit ihrem Großvater: „Ich bin viel mit dem ‚Ähni Kurt‘ unterwegs, denn ich liebe die Natur und freue mich, wenn ich ihm beim Holzen helfen kann.“

Doch nicht nur Sport und Arbeit sind ihr wichtig: Als Athletensprecherin des Vorarlberger Vereins CAPS setzt sie sich für Sportler mit körperlicher oder mentaler Beeinträchtigung ein. Ihr großes Anliegen: mehr Aufmerksamkeit für den mental beeinträchtigten Sport in Österreich. So kam es 2023 durch die ehemalige Behindertensportlerin Heike Eder zu einem Treffen mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei den Bregenzer Festspielen. „Es war ein schönes Erlebnis. Trotz des ganzen Trubels hat sich der Bundespräsident Zeit genommen und mit mir geredet“, erinnert sich Dünser.
Für ihre Eltern ist es essenziell, dass Eva-Maria ihren Weg geht. Sie habe enorme Selbstständigkeit entwickelt. Auch ihr Arbeitgeber, die Firma Sutterlüty, steht hinter ihr und unterstützt sie voll in ihrer sportlichen Laufbahn HAB
zur person
Eva Maria Dünser
GEBOREN: 23. Jänner 1998
WOHNORT Ludesch, bei ihren Eltern
FAMILIE Schwester Stefanie
BERUF Regalbetreuerin bei Sutterlüty
MOTTO Ich habe alles, was man sich wünschen kann, meine Familie, meinen Sport und meine Arbeit.