Längle/Frixa in Altach prägte die Textilindustrie der Region

Vom bescheidenen Stickereibetrieb entwickelte sich ein florierendes Unternehmen, das mit Innovationsgeist und Anpassungsfähigkeit Krisen meisterte.
Altach Die Wurzeln der Firma Längle reichen zurück ins Jahr 1896, als der Schmied Michael Längle und seine Söhne ihre ersten Handstickmaschinen erwarben. Mit Fleiß und Innovationsgeist wuchs das Unternehmen rasch: 1902 bauten Hermann und Joseph Längle das erste Stickereigebäude an der Schweizerstraße, bald gefolgt von einer weiteren Produktionshalle für sechs Maschinen. 1912 erweiterten sie das Ensemble um ein zweigeschossiges Bürogebäude mit Jugendstilelementen, das die steigende Bedeutung der Firma widerspiegelte. Bis zum Ersten Weltkrieg beschäftigte die Fabrik 40 bis 50 Angestellte sowie zahlreiche Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter aus der Umgebung.

Wiener Wäsche
Die Weltwirtschaftskrise stellte das Unternehmen vor große Herausforderungen. Doch mit der Produktion von Wirkwaren und der Übernahme der Wiener Wäschefabrik Frixa 1938 schuf sich die Firma ein zweites Standbein. Während des Zweiten Weltkriegs musste die Produktion weitgehend eingestellt werden, doch der Neustart 1945 gelang unter dem Markennamen Frixa. In den Nachkriegsjahren erlebte das Unternehmen einen Aufschwung. Die Fabrik in Altach wurde erweitert, neue Produktionshallen entstanden, und in den 1950er-Jahren wurde sogar eine kleine Werkssiedlung für die Mitarbeitenden gebaut. Mit bis zu 120 Beschäftigten an den Standorten Altach und Wien war Längle/Frixa ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.

1988 war Schluss
Doch die Textilindustrie veränderte sich, und 1988 musste die Produktion aufgrund steigender Kosten und stagnierender Aufträge eingestellt werden. Heute sind die historischen Fabrikgebäude und die prachtvollen Gründerzeitwohnhäuser der Familie Längle an der Schweizerstraße erhalten und beherbergen moderne Wohn- und Dienstleistungsflächen. Die Geschichte der Firma Längle/Frixa ist ein eindrucksvolles Zeugnis von Pioniergeist, Anpassungsfähigkeit und dem Einfluss einer traditionsreichen Textilindustrie auf die Region. CTM
