Alpenverein Montafon setzt auf Inklusion

Einen bewegenden Abend mit Rollstuhlreisendem Andreas Pröve gab es im Sternensaal Schruns.
Schruns Der Alpenverein Montafon hat kürzlich mit einer bewegenden Veranstaltung im Sternensaal Schruns ein neues Kapitel aufgeschlagen. Unter dem Motto „Ein Leben auf Achse“ erzählte der renommierte Rollstuhlreisende und Buchautor Andreas Pröve von seinen Abenteuern durch Indien, Ostasien und China – ein Vortrag voller Humor, Tiefe und Inspiration.
Ein berührender Vortrag, der begeisterte
Andreas Pröve entführte das Publikum mit seiner offenen, direkten und humorvollen Art auf eine beeindruckende Reise durch Indien, Ostasien und China. Mit viel Charme, zahlreichen Pointen und berührenden Momenten erzählte er von den Herausforderungen des Reisens im Rollstuhl – und davon, wie viel Kraft in der eigenen Entschlossenheit steckt. Gleichzeitig vermittelte er eindrucksvoll, wie hilfsbereit, offen und gastfreundlich die Menschen in Asien sind. Der Vortrag, ursprünglich auf 90 Minuten angesetzt, entwickelte sich dank der Leidenschaft des Referenten und der Begeisterung des Publikums zu einem über zweistündigen Erlebnis, das noch lange nachwirkte.

Doch es blieb nicht nur beim Blick in die Ferne: Im anschließenden Podiumsgespräch, moderiert von Stefan Wiech, dem stellvertretenden Obmann des Alpenvereins Montafon, ging es um ein sehr konkretes Ziel – die Inklusion im alpinen Raum sowie im Verein. Der Alpenverein Montafon beteiligt sich seit diesem Jahr aktiv an der österreichweiten Initiative „Barrierefreie Wege und Hütten“ der Alpenvereinsjugend und möchte Inklusion als Grundhaltung im Vereinsleben verankern. „Wir möchten jenen Menschen, die das Naturerlebnis suchen, ein solches ermöglichen – unabhängig davon, ob sie mobil sind oder auf Unterstützung angewiesen“, zitierte Stefan Wiech den früheren ÖAV-Präsidenten Andreas Ermacora zur Begrüßung.
Mit dabei auf dem Podium waren Solveig Meier (Inklusionsbeauftrage des ÖAV), Sandra Careccia (Koordinierungsstelle Barrierefreiheit REGIOL Landeck), Edwine Schittl (Trainerin bei Special Olympics Vorarlberg) und Manfred Bitschnau (Hüttenreferent des Alpenvereins Vorarlberg).
Die Gäste diskutierten mit Offenheit über Hürden und Chancen. Wie gelingt ein barrierefreier Zugang zu Hütten? Wo liegen Stolpersteine im Vereinsleben? Und wie kann Inklusion gelingen – nicht nur auf Wegen, sondern in den Köpfen? Die Antworten waren ehrlich, motivierend und zeigten: Inklusion ist möglich, wenn alle an einem Strang ziehen.
Besonders eindrücklich waren die Schilderungen von Edwine Schittl aus dem inklusiven Sport und von Sandra Careccia, die zeigte, wie viel mit kleinen Maßnahmen erreicht werden kann. Manfred Bitschnau betonte die technische und gesellschaftliche Verantwortung der Alpenvereine, Solveig Meier unterstrich, dass „einfach mal machen“ oft der beste Weg ist.
Die Veranstaltung fand großen Anklang: Der Sternensaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Begeisterung für das Thema war spürbar – und wird auch nicht abreißen. Der Alpenverein Montafon kündigte an, bereits ab dem Herbst inklusive Angebote für alle Menschen anzubieten. „Die Resonanz der letzten Wochen war durchwegs positiv – und hat uns überwältigt. Es ist begeisternd zu sehen, auf welch vielfältige Weise Menschen mit uns in Kontakt getreten sind – sei es per E-Mail vorab oder in persönlichen Gesprächen nach dem Vortrag. Diese Wertschätzung spüren wir deutlich – und sie motiviert uns, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Inklusion ist kein kurzfristiges Projekt, sondern soll ein nachhaltiger Teil unseres Vereinslebens werden.“, so Stefan Wiech im Namen seiner beiden Vorstandskolleginnen Elisabeth Lesgi und Judith Mangeng.