Alberschwender LIEDERmänner sprengen die Grenzen mit Regenschirm

Neue Klangwelten mit Männerchor und Profi-Ensemble aus dem Allgäu.
Alberschwende Zum Auftakt ihrer jährlichen Konzerte in der Alberschwender Turnhalle nahmen die Sänger des LIEDERmänner-Chors unter der Leitung von Paul Burtscher im großen Halbkreis Aufstellung. Mit „Gern hobn tuat guat“ von Hedi Preisegger und „Liebe“ von Franz Schubert stimmten sie die zahlreichen Zuhörer auf ihr „Grenzkonzert“ ein. Tobias Schmutzhard und Michael Willam führten mit ihren humorvollen Anmerkungen zu den Liedern auf unterhaltsame Weise durch das Programm.

Viele Lieder waren bei diesem Konzert in deutscher Sprache mit verständlichem Inhalt, was einiges an sonst oft üblichen Erläuterungen ersparte. So konnte sich bei „Ein Mädchen und der Matrose“ jeder selbst ein Bild über das traurige Ende der Liebe nach der Aufhebung der sprachlichen Grenzen zwischen den frisch Verliebten machen.

Paraplui zu Gast
Als Gäste und Unterstützung hatte der Chor das Ensemle Paraplui (frz. Regenschirm) aus dem Allgäu eingeladen. Das Publikum war schon gespannt, wie Marimbaphon, Tuba, Euphonium und Konzertharfe auf der Bühne klingen. Mit Emma Geser (Tuba, Gesang, Violine, Mandoline), Konstanze Kraus (Harfe, Gesang), Hermann März (Schlagwerk) und Bernd Geser (Euphonium, Gesang) standen vier Profis vor dem Männerchor.

Hermann März spielte überzeugend mit vier Schlägern Melodie und Begleitung gleichzeitig auf dem Marimbaphon, während Bernd Geser (u.a. Blechinstrumentenbauer und Dirigent), Emma Geser (u.a. Stadtmusikdirektorin) und Konstanze Kraus mit ihren Instrumenten eine einfühlsame Begleitung für den Chor bildeten. Das Ensemble entwickelte eine Klangvielfalt und musikalische Eigenart, die die Grenzen der gewöhnlichen Hörerfahrungen bei den meisten Zuhörern überschritt. Die Arrangements werden eigens für ihre Besetzung angepasst und Kompositionen ganz speziell beauftragt.

Katzenjammer beim LIEDERmänner-konzert
Bei „Lady Marlene“ beeindruckte Emma Geser auch mit ihrer Stimme und ihrem Mandolinenspiel. Mit äußerst feiner Art setzte der Männerchor im Verlauf des Liedes ein und vollendete den Song der norwegischen Frauenband Katzenjammer. Im Wechselspiel und Miteinander von Paraplui und dem Männerchor entwickelte sich eine wahre Symbiose, wie beispielsweise im keltischen „Fergus & Molly“.

Mit „In deiner Tür“ brachten die Sänger ein Lied der deutschen Acapellagruppe Maybepop auf souveräne Weise zur Aufführung. Eine kleine Grenzüberschreitung vom noblen Konzert in Richtung “Zeltfestkultur” stellte das Lied „Umtahemd“ von den Fäaschtbänklern dar, das auf besonderen Wunsch eines Chormitgliedes von Chorleiter Paul Burtscher bearbeitet und ins Programm aufgenommen wurde. Der langjährige Chorleiter Paul Burtscher wurde gemeinsam mit Richard Berchtold geehrt, da sie seit 20 Jahren die Leitung des Chores innehaben.

Zum Abschied schloss sich der (Halb-) Kreis und die LIEDERmänner luden mit „Der Lindenbaum“ von Franz Schubert, in einem Arrangement mit Windgeräuschen und Bodypercussion für den eindrücklichen Donnerklang zum „After-glow“ und Feiern der gelungenen Konzerte im Hermann-Gmeiner-Saal ein. MSO