Letzter Salonvortrag im Frühjahr führte in die Antike

Brigitte Truschnegg referierte über antike Herrscherinnen.
Thüringen Vor kurzem fand in der Villa Falkenhorst der letzte Salonvortrag des heurigen Sommersemesters statt. Dabei referierte Brigitte Truschnegg über antike Frauengestalten, die bis heute eine große Faszination ausüben.
Im vollbesetzten Salon der Villa erklärte die Referentin, dass das Bild dieser Frauen, die in unterschiedlichen Ländern als Königinnen herrschten, vielfach von Vorurteilen und Stereotypen geprägt ist. So etwa wird die ägyptische Pharaonin Kleopatra (VII.) noch heute als Verführerin dargestellt, obwohl sie in ihren Beziehungen zu Caesar bzw. Marc Anton vor allem kalkulierende Politikerin war. Auch Olympias, die Mutter Alexanders des Großen, oder Livia, die Gemahlin von Kaiser Augustus, waren Frauen, die ihr Leben ganz den jeweiligen Veränderungen um sie herum anpassten. Eine besondere Frau war auch die assyrische Königin Semiramis, deren Historizität nicht bewiesen ist, die aber in der späteren Rezeption immer wieder sehr einseitig – als macht- bzw. sexbesessen und männermordend – dargestellt wurde. Dadurch wurde sie als Sujet für diverse Maler bzw. als Titelheldin so mancher Opern (z. B. Gluck, Salieri, Meyerbeer und vor allem Rossini) noch begehrter.
Brigitte Truschnegg zeigte auf, dass man all diese königlichen Frauen unter anderen Gesichtspunkten betrachten muss, als es uns Filme, Romane oder Serien zu vermitteln versuchen. Sie agierten alle in ihrem jeweiligen kulturellen und politischen Umfeld, wobei bei vielen die Aufgabe als Mutter und das Sichern der Herrschaft ihrer Söhne im Vordergrund stand. OS