Rotes Kreuz und Wasserrettung Hard ziehen um

Heimat / 09.05.2025 • 09:30 Uhr
Rotes Kreuz und Wasserrettung Hard ziehen um
Zum Jahresende ist das bisherige Heim der Rotkreuzabteilung Hard frei.  AJK

Rettung in ehemaliges Firmengebäude, Wasserrettung soll zum Roten Kreuz.

HARD Dringender Platzbedarf macht in Hard eine besondere Umsiedlungsaktion erforderlich. Die Abteilung für Katastropheneinsätze beim Roten Kreuz Hard hat ihren Standort in Bahnhofsnähe am Falkenweg. Sie wechselt bald in das Firmenareal Armellini Design an der Neulandstraße. Die Wasserrettung Hard hingegen muss das Thalerareal beim Strandbad verlassen. Sie könnte vorläufig beim Roten Kreuz unterkommen.

Rotes Kreuz und Wasserrettung Hard ziehen um
Im Areal von Armellini an der Neulandstraße stehen dem Roten Kreuz etwa 1000 Quadratmeter zur Verfügung.

Die Marktgemeinde Hard rechnet damit, dass im Juni der Bauantrag für den Umbau im Thalerareal einlangt. Dort sollen ein Fahrradhotel sowie ein ganzjährig geöffnetes Restaurant entstehen. Für die Wasserrettung kommt als Ausweichlokal der Rot-Kreuz-Stützpunkt am Falkenweg ins Spiel.

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Die Wasserrettung Hard muss das Thalerareal am Seeufer verlassen.

Katastrophenzug zieht heuer um

Das Rote Kreuz mietet rund 1000 Quadratmeter Fläche in der früheren Produktionsstätte des Ladenbauers Armellini Design an. Joe Armellini ist 85, auch der Nachwuchs ist im Pensionsalter. Der Unternehmer erläutert: „Meine Nachfolgerin entwirft und liefert weiter aktuelle Ladeneinrichtungen, die Fertigung erfolgt aber bei bewährten Partnern. Das Rote Kreuz übernimmt etwa die Hälfte des bisherigen Firmenareals. Unsere Tochter und der Schwiegersohn sind Architekten. Sie planen die Umgestaltung des Gebäudes nach den Bedürfnissen des Roten Kreuzes.“

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Joe Armellini: „Unser bisheriges Firmenareal wird für die Bedürfnisse des Roten Kreuzes umgebaut.“

Drei Standorte

Die 70 aktiven ehrenamtlichen Mitglieder sowie neun Jugendmitglieder der Rotkreuzabteilung Hard mit Kommandant Hannes Hermann haben längst dringenden Platzbedarf angemeldet. Kommandant-Stellvertreterin Petra Gebhard erläutert: „Die Vorkehrungen für Katastropheneinsätze sind deutlich angewachsen.

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Petra Gebhard, Rotes Kreuz: „Wir wollen auf jeden Fall noch heuer in das einstige Firmengebäude übersiedeln.“

Aktuell verfügt der Standort Hard über vier Fahrzeuge, zwei Feldküchen sowie einen Notstrom- und einen Kühlanhänger.“ Um das und weiteres Gerät entsprechend unterzubringen, nutzt das Rote Kreuz in Hard drei verschiedene Standorte. Das ist bei einem Einsatz nicht ideal. „Im Armellini-Gebäude steht uns viel mehr Platz zur Verfügung. Wir rechnen mit der Übersiedlung vor dem Jahresende.“ Die Abteilung Hard wurde 1963 gegründet, erst 2005 wurde ein Zubau zum Rettungsheim in Betrieb genommen.

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Philipp Dremmel: „Die Lage ist zwar nicht ideal, die Wasserrettung könnte aber mit dem Standort am Falkenweg leben.“

Wasserrettung sucht Unterkunft

Noch ist die Wasserrettung Hard im Thaler-Areal in Standbadnähe untergebracht. Die rund 140 Mitglieder hoffen auf rasche Umsetzung des Seenotstützpunktes am Industriehafen. Unweit der Fischzuchtanstalt und des Feuerwehr-Bootshauses planen das Land Vorarlberg, die Seepolizei und die Wasserrettung einen neuen Seenotstützpunkt. Den Grundsatzbeschluss fassten die Harder Mandatare bereits vor einem Jahr einstimmig.

Rotes Kreuz und Wasserrettung Hard ziehen um
Bürgermeister Martin Staudinger: „Das Land hat uns noch nicht über den Zeitplan zum Seenotstützpunkt informiert.“ SAMS

Bürgermeister Martin Staudinger berichtet von einer Anfrage an Landesrat Christian Gantner im August 2024. Laut Landesrat Gantner ist nach dem (noch nicht erfolgten) Projektbeschluss durch das Land mit einer Umsetzung innerhalb von 3 bis 4 Jahren zu rechnen. Für heuer sind jedenfalls keine Landesmittel eingeplant. Bürgermeister Staudinger: „Inzwischen haben wir vom Land nichts mehr gehört, wir fragen jetzt erneut an.“

Wasserrettung hofft auf Räume

Auch Philipp Dremmel, Abteilungsleiter der Wasserrettung Hard, kennt noch keinen Zeitplan für den Startbeginn beim Seenot-Stützpunkt. „Wir arbeiten ja bereits 30 Jahre darauf hin. Auch die Seepolizei benötigt das dringend.“

Für ihn ist der Standort des bisherigen Rot-Kreuz-Heimes nicht ideal. „Bei Einsätzen rücken wir meist gemeinsam mit Polizei oder Feuerwehr aus. Beide haben ihre Boote in Hard liegen.“ Die Wasserrettung könnte aber mit den Räumen am Falkenweg dennoch leben. „Dort wäre ausreichend Platz für uns. Wir sind zudem nicht nur gemeinsam mit Bregenz für den See zuständig, sondern auch für Hard, Gaißau, Fußach, Höchst, Lauterach, Wolfurt und Buch.
Als Alternative wurde eine Containerlösung an der Sägewerkstraße Nähe Kammgarn diskutiert. Die kostet allerdings besonders viel. Im bisherigen Rot-Kreuz-Heim wären hingegen kaum Investitionen erforderlich. AJK