900.000 Euro-Projekt in Übersaxen: “Die Fotos zeigen, dass Handlungsbedarf besteht”

Noch heuer wird das umfangreiche Sanierungsprojekt starten, um langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Darum geht’s:
- Investition von 900.000 Euro für Sanierung in Übersaxen
- Leitungen von 1958 werden schrittweise erneuert
- Befragungen und Ingenieurplanungen laufen bereits
ÜBERSAXEN Die Wasserversorgung zählt zu den unsichtbaren Lebensadern einer Gemeinde. Sie verrichtet ihre Arbeit im Verborgenen – zuverlässig, still und für viele selbstverständlich. Doch in Übersaxen ist nun die Zeit gekommen, um genau diese Infrastruktur umfassend zu erneuern. In den kommenden drei Jahren investiert die Gemeinde rund 900.000 Euro in die Sanierung ihrer Wasserleitungen, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.

“Ein Großteil der Leitungen stammt noch aus dem Jahr 1958. Damals wurden sie teilweise noch händisch verlegt”, sagt Bürgermeister Manfred Vogt. Die Zuleitungen, die von den Quellen in die Hochbehälter führen, seien inzwischen deutlich in die Jahre gekommen. Mit der geplanten Sanierung will man diesen Schwachstellen begegnen und das System auf den neuesten Stand der Technik bringen.

Mehrere Quellen, drei Hochbehälter
Die Wasserversorgung in Übersaxen basiert auf mehreren Quellgebieten: der Brunner-Wiesle-Quelle, Rüffitobel 1 und Rüffitobel 2. “Die Brunner-Wiesle-Quelle liegt so hoch, dass wir hier mit natürlichem Bergdruck arbeiten können. Bei den anderen Quellen müssen wir das Wasser hochpumpen”, erklärt Vogt. Das aufbereitete Wasser wird in drei Hochbehältern gespeichert: Latus, Soppa und Gulm. Sie versorgen unterschiedliche Gebiete des Dorfes und der umliegenden Parzellen.



Sanierung in mehreren Etappen
Die Sanierungsmaßnahmen betreffen vor allem die veralteten Gussleitungen aus dem Jahr 1958. Besonders dringlich ist der Abschnitt vom Rainberg in den Hochbehälter Latus sowie das komplette Ortsnetz Rainberg. “Diese Abschnitte werden nun schrittweise erneuert”, erklärt Vogt. Die Arbeiten erfolgen in der bestehenden Trasse, sodass keine neuen Wege erschlossen werden müssen. Bereits in diesem Jahr soll mit einem Teilbereich begonnen werden, bis 2027 sollen sämtliche Maßnahmen abgeschlossen sein.



Derzeit laufen Gespräche mit den betroffenen Grundeigentümern, auch die Ingenieurleistungen wurden bereits beauftragt. Der Bürgermeister zeigt sich zuversichtlich: “Wenn alles nach Plan läuft, haben wir in wenigen Jahren ein System, das uns wieder jahrzehntelang gute Dienste leisten wird.”
Plötzlicher Rohrbruch zeigt Handlungsbedarf
Wie notwendig die Sanierung ist, zeigte sich erst vor Kurzem: “Vor rund zwei Wochen ist eine Leitung gebrochen. Plötzlich wurde der Hochbehälter nicht mehr mit Wasser versorgt”, berichtet Vogt. Die Gemeinde reagierte sofort. Gemeinsam mit der Feuerwehr wurde am Sonntag gegraben, um den Schaden rasch zu beheben. “Die Fotos vom Einsatz zeigen, dass Handlungsbedarf besteht.”



Hohe Wasserqualität ohne chemische Aufbereitung
Das Wasser in Übersaxen erfüllt sämtliche gesetzlichen Anforderungen. Dank der Lage und Beschaffenheit der Quellgebiete muss das Wasser nicht chemisch aufbereitet werden. Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine UV-Anlage zur Entkeimung. Die Trinkwasserqualität wird regelmäßig vom Umweltinstitut überprüft. “Wir haben ein sehr gutes Wasser, das ist ein großes Privileg”, betont Vogt.

Ein weiterer Vorteil: Durch die Höhenlage des Hochbehälters Latus ist die Wasserversorgung selbst bei einem Stromausfall gesichert – zumindest für alle Hauptwohnsitze im Gemeindegebiet. “Wasser ist unser wertvollstes Gut – und wir sorgen dafür, dass es in Übersaxen auch weiterhin in bester Qualität aus dem Wasserhahn fließt”, so Bürgermeister Vogt.


