“Spaß am Leben haben” – Warum rund 150 Jugendliche von Feldkirch nach Göfis wanderten

Göfis Wer früh aufsteht, wird belohnt – zumindest bei der Lehrlingswallfahrt der Jungen Kirche Vorarlberg (JKV). Bereits ab 8 Uhr versammelten sich gestern rund 150 Lehrlinge bei ihren jeweiligen Schulen, um gemeinsam mit ihren Begleitpersonen nach Feldkirch aufzubrechen. Dort wurden sie im Garten des Bischofshauses empfangen – mit frischen Semmeln, Getränken und einem herzlichen Willkommen durch Bischof Benno Elbs persönlich.

Lebenslust als roter Faden

Das diesjährige Motto der Wallfahrt lautete “Lebenslust”. An jeder Station sollten die Lehrlinge erfahren, was ihnen Freude schenkt und Kraft gibt. “Wir wollten den jungen Menschen einen gemeinsamen Vormittag fernab des Alltags schenken, um miteinander unterwegs zu sein und sich noch einmal von einer anderen Seite kennenzulernen”, erklärte Corinna Peter von der JKV.

Stationen mit Tiefgang

Nach dem Frühstück brachen die Teilnehmer gemeinsam mit dem Bischof in kleinen Gruppen Richtung Göfis auf. Die erste Station war das “Carl Lampert Forum”, wo sie sich mit dem Leben und dem Mut des seliggesprochenen Priesters auseinandersetzten. Anschließend ging es weiter zur Elendbildkapelle. “Dort konnten sie symbolisch alles, was sie belastet oder nervt, auf Zettel schreiben und in einen Mülleimer werfen”, so Peter.

Danach führte der Weg durch den Wald hinauf zum Gasserplatz, wo die Lehrlinge Dinge aus der Natur in Bechern sammelten und dazu angeregt wurden, über alles nachzudenken, was ihnen Freude bereitet. Im Anschluss mischten sie ihre Fundstücke zu einem bunten Haufen – ein Sinnbild dafür, wie aus vielen kleinen positiven Momenten etwas Großes entstehen kann.

Junge Stimmen unterwegs

Mit dabei waren auch der 17-jährige Samed Güler und der 19-jährige Enes Kocabay. Die angehenden Maschinenbautechniker besuchen die Berufsschule in Bludenz und sind im zweiten Lehrjahr. “Das Wandern war schon ein bisschen anstrengend, aber wir hatten viel Spaß”, meinte Samed. “Wir sind eine super Truppe und es war schön, einmal außerhalb des Schulalltags gemeinsam unterwegs zu sein.”

Enes stimmte zu. Ihm gefiel besonders die Station am Gasserplatz: “Einfach mal innehalten und darüber nachdenken, was einem Freude bereitet – das fand ich super.” Auf die Frage, was Lebenslust denn für ihn bedeute, hatte er eine klare Antwort: “Für mich heißt Lebenslust einfach, Spaß am Leben zu haben.”

Ankommen in der Kirche

Gegen Mittag erreichten die Gruppen dann endlich ihr Ziel: die Pfarrkirche in Göfis. Dort warteten im Inneren weitere Stationen. Verschiedene kreative Impulsorte luden dazu ein, sich einen Segen abzuholen, Kerzen zu entzünden, Postkarten zu schreiben oder einfach still zu werden. Es ging nicht um religiöse Pflichterfüllung, sondern um das bewusste Erleben von Lebenslust – ganz persönlich und vielfältig.

Was Lebenslust für den Bischof bedeutet

Auch eine Ansprache von Bischof Benno Elbs stand auf dem Programm. Er selbst stellte sich der Frage nach der Lebenslust im Anschluss ebenfalls.
“Lebenslust hängt für mich stark mit dem Begriff Glück zusammen. Was mich aber glücklich macht? Dazu gehört für mich wesentlich, eine sinnvolle Aufgabe zu haben, für andere Leute da zu sein, anderen Leuten helfen zu können und auch Zeit zu finden, sich an der Natur und der Schöpfung zu freuen”, ließ er freudig wissen.

Süßer Abschluss mit „Hallelujah“-Eis

Nach dem gemeinsamen Mittagessen erwartete die Lehrlinge noch ein süßer Höhepunkt: das “Hallelujah”-Eis – eine exklusive Mischung aus Haselnuss und Schokolade, eigens kreiert von “Lena’s Eis”.

Ausgehändigt wurde das Dessert unter anderem auch von dem Bischof persönlich, der sich im Anschluss für Gespräche unter die Lehrlinge mischte. Für die Jugendlichen eine ideale Möglichkeit, den gemeinsamen Ausflug gemütlich ausklingen zu lassen.