Toller Wein in Aussicht

Das Weingut “Chesa Druschauna” freut sich über ergiebige Ernte.
Göfis Der Weinbau im Luftkurort Göfis blickt auf eine lange Tradition zurück. Im Jahre 1880 gab es laut Quellen noch zwölf Torkel, wie man die Presshäuser nennt, und etwa zwölf Hektar Weinbaufläche. Heute sind es noch gesamt etwa zwei Hektar. Die dadurch entstandene typische Streifenflur ist noch im Kataster sichtbar, ebenfalls kann man an vielen Orten Trockenmauern sehen. Der Weinbau in Göfis erfolgte bis zum Jahre 1914, dann erst wieder ab 1993. Aktuell gibt es in der Gemeinde neun Weinbautreibende.

Wie der Name entstand
Die römischen Feldherren Drusus und Tiberius haben unsere Gegend um 15 vor Christus erobert. Der heutige Walgau erhielt zu Ehren des Drusus den Namen “Vallis Drusiana”, welches später rätoromanisch zum “Val Druschauna” wurde. In Anlehnung daran benannte Gert Markowski sein “Weingut” “Chesa Druschauna” – frei übersetzt: Das Gut im Walgau.

Chesa Duschauna
Der junge, weinbegeisterte Vorarlberger Gert Markowski hat seinen kleinen Betrieb im Jahr 2006 gegründet. Die erste Anpflanzung erfolgte noch im selben Jahr an einem Südosthang oberhalb der Parzelle “Badida” mit den Sorten “Roesler”, einer pilzwiderstandsfähigen Züchtung aus Klosterneuburg, Chardonnay und Blaufränkisch. “Mit über 630 Höhenmetern ist der Blaufränkisch vermutlich der Höchstgelegene, den es gibt”, erklärt Markowski stolz. Durch zweite angrenzende Anpflanzung kam 2015 zu einer ersten Erweiterung, diesmal mit Blauburgunder und Chardonnay. Damit nicht genug, eine dritte Anpflanzung vor drei Jahren wurde mit Reben der Sorten Blaufränkisch und Blauburgunder und in der Parzelle “Agasella” mit Chardonnay bestückt.

Fundierte Ausbildung
Sehr viel Wert legte Gert Markowski von allem Anfang an auf seine Ausbildung. Er absolvierte einen Rebbaukurs am “Landwirtschaftlichen Zentrum des Kantons St. Gallen/Salez”, einen Kellerwirtschaftskurs an der “Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg”. Dazu kamen noch der Qualifizierungskurs für Junglandwirte im Wein- und Obstbau an der “Fachschule Laimburg des Landes Südtirol”. Die nunmehrige Gesamtfläche seiner Weinberge beträgt zusammen rund 0,8 Hektar. Durch Eigenkelterung erfolgt nach der Ernte der Ausbau der Rotweine in Barrique, des Weißweines überwiegend im Edelstahltank. Im Laufe der Zeit erntete der nebenberufliche Weinbauer Auszeichnungen von “Vinaria” und “Falstaff”.

Nicht nur Eigenverbrauch
Vergangene Woche war es dann endlich so weit. Es konnte mit der Lese begonnen werden und viele freiwillige Helfer stellten sich in den Dienst der Sache. Diese waren begeistert von den großartigen Trauben und es scheint wohl so, dass es heuer einen besonders guten Wein geben wird. Die inzwischen begehrten Produkte erhält der Interessierte im Direktverkauf sowie bei “Bugo Bücherei Göfis” (Blaufränkisch), bei Vinova Silvretta Montafon/Gaschurn (Blaufränkisch, Blauburgunder, Chardonnay), im Restaurant Mangold in Lochau (Blauburgunder), in der “Spezerei im Hotel Sarotla” in Brand (Roesler, Blauburgunder). Die Etiketten gestaltet der in Göfis wohnhafte Künstler Harald Gfader. BP









