Zeit schenken, Chancen schaffen – Lernhelfer im Einsatz

Feldkirch In den 16 Lerncafés der Caritas in allen Regionen Vorarlbergs werden wöchentlich über 500 Kinder und Jugendliche begleitet. Sie finden dort einen Ort, an dem Lernen nicht als Pflicht, sondern als Chance verstanden wird. Jeder Nachmittag beginnt mit einem freundlichen „Wie war dein Tag?“ – bevor es ans gemeinsame Arbeiten geht. Freiwillige Lernhelferinnen und Lernhelfer unterstützen die Kinder bei Hausaufgaben, bereiten sie auf Schularbeiten vor oder helfen beim Vertiefen des Stoffes. „Das Wichtigste ist die Zeit, die die Ehrenamtlichen mitbringen. Geduld, Wissen und Motivation machen den Unterschied“, erklärt Koordinatorin Nicole Nachbaur.

Das Angebot richtet sich besonders an Kinder, deren Eltern sie nicht ausreichend begleiten können – sei es wegen fehlender Zeit, sprachlicher Barrieren oder finanzieller Möglichkeiten. Für Familien, die sich keine private Nachhilfe leisten können, wird das Lerncafé zu einer unverzichtbaren Unterstützung. Damit tragen die Einrichtungen zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit bei.

Ein Beispiel ist der zwölfjährige Ali: „Manchmal brauche ich Hilfe bei Mathematik oder Deutsch. Frau Monika erklärt mir alles so, dass ich es auch wirklich verstehe. Wir reden viel und sie zeigt mir, wie man besser lernen kann.“ Solche Erlebnisse zeigen, wie wertvoll das Engagement der Freiwilligen ist.

Neben der schulischen Unterstützung bieten die Lerncafés auch eine gesunde Jause und Freizeitaktivitäten. Workshops zu Achtsamkeit, Umwelt- oder Sozialthemen, gemeinsame Feiern oder kreatives Arbeiten gehören zum Programm. So werden Lerncafés zu Orten, an denen sich Kinder ganzheitlich entwickeln und Gemeinschaft erleben können.

Um das Angebot langfristig sichern zu können, sucht die Caritas aktuell dringend zusätzliche Lernhelferinnen und Lernhelfer. Pädagogische Vorkenntnisse sind nicht nötig – gefragt sind Geduld, Ermutigung und die Bereitschaft, wöchentlich zwei Stunden zu schenken. „Jede und jeder, der mitmacht, schenkt den Kindern nicht nur Wissen, sondern auch Selbstvertrauen und Hoffnung“, so Nachbaur.